|
|
Mit 10.553 Finishern hat
der Laufklassiker am Main seinen zweiten Platz im deutschen
Marathon-Ranking gefestigt. Über 27.000 Teilnehmer in allen Wettbewerben
des Rennwochenendes belegen, dass beim Mainova Frankfurt Marathon jeder
nach seiner Lauf-Facon selig werden kann. |
Streckenrekord auf die
Weltklasse-Zeit von 2:19:10 Stunden verbessert / Aiyabei nun zwölftschnellste
Frau aller Zeiten / Unser Traumziel verwirklicht / Spannendes Männerrennen /
Lokalmatadorin Katharina Steinruck begeistert mit neuer Bestzeit und
Olympia-Norm / Debütant Homiyu Tesfaje erfährt leidvoll, was Marathon bedeutet
Valary Aiyabei hat beim Mainova
Frankfurt Marathon die Schallmauer von 2:20 Stunden durchbrochen und damit für
den Höhepunkt bei der 38. Auflage des ältesten deutschen Stadtmarathon gesorgt.
Die Kenianerin lief in 2:19:10 Stunden einen grandiosen Streckenrekord und wurde
im Ziel in der Festhalle zur zwölftschnellsten Läuferin aller Zeiten. Es ist
zudem die fünftschnellste Zeit in diesem Jahr in der Welt. Zweite wurde die
Äthiopierin Megertu Kebede in 2:21:10, Rang drei belegte die Titelverteidigerin
Meskerem Assefa (Äthiopien) in 2:22:11. Mit einer persönlichen Bestzeit von
2:27:26 belegte Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) Rang zehn und blieb
damit deutlich unter der internationalen Olympia-Norm von 2:29:30.
In einem bis zum letzten Meter
spannenden Männerrennen setzte sich der Äthiopier Fikre Tefera in 2:07:08
Stunden knapp vor seinem Landsmann Dawit Wolde (2:07:10) durch. Dritter im
knappsten Finish in der Frankfurter Marathongeschichte wurde Aweke Yimer
(Bahrain) in 2:07:12. Bester deutscher Läufer war überraschend der Debütant Karl
Junghannß (LAC Erfurt). Der Geher-Spezialist kam auf Rang 27 nach 2:17:54 ins
Ziel. Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt) lief bei seiner Marathonpremiere
lange Zeit ein sehr schnelles Rennen, brach aber in der Schlussphase ein und kam
nach 2:18:30 ins Ziel.
14.196 Läuferinnen und Läufer
aus 110 Nationen sind über die klassische 42,195-Kilometer-Distanz an den Start
gegangen. Insgesamt bewegte der Mainova Frankfurt Marathon am Rennwochenende in
allen Wettbewerben 27.047 Teilnehmer.
Jo Schindler, Renndirektor des
Mainova Frankfurt Marathon: Ich freue mich wahnsinnig über diese tolle
Streckenrekordzeit und dass wir das Traumziel unter 2:20 verwirklichen konnten.
Es ist großartig, dass die Vorhaben von Katha Steinruck aufgegangen sind und sie
bei ihrem Heimrennen ihre Bestzeit steigern und die Olympianorm unterbieten
konnte. Mit Homiyu Tesfaje hat ein Debütant viel versucht. Ich bin sicher, dass
er mit dieser Erfahrung gestärkt in seine nächsten Marathonrennen gehen kann. An
der Spitze bei den Männern war das Ergebnis nicht so, wie wir es erwartet haben.
Die Läufer haben sich offenbar gegenseitig gebremst.
|
Valary
Jemeli Aiyabei (KEN) - Zielzeit: 02:19:10 |
Sensationelles Solorennen der Streckenrekordlerin
Die 28-jährige Valary Aiyabei
sorgte von Beginn weg für ein atemraubendes Tempo und lief stets weit vor ihren
Konkurrentinnen. Die ersten 10 Kilometer legte Aiyabei in 31:44 Minuten und
damit deutlich unter Weltrekordtempo zurück. Obwohl ihr Ehemann und Pacemaker
Kenneth Tarus schon nach 15 Kilometern mit Magenproblemen ausgestiegen ist,
brachte sie ein grandioses Rennen auf die Frankfurter Strecke. Den Halbmarathon
passierte sie nach 67:42 Minuten. Aiyabei musste beim Tempo etwas zurückstecken,
konnte ihr Rennen aber gut durchziehen und in 2:19:10 Stunden die erste
Frankfurter Frauenzeit unter 2:20 realisieren. Den Streckenrekord von 2:20:36,
den die diesjährige Dritte Meskerem Assefa im Vorjahr erzielt hatte, verbesserte
sie um 1:26 Minuten.
Ziel war es, meine persönliche
Bestzeit zu unterbieten, sagte Aiyabei, die mit einer Bestleistung von 2:20:53
angereist war. Trotz ihres furiosen Beginns war der Angriff auf den Weltrekord
kein Thema für sie. Es ist nicht einfach, alleine zu laufen. Ich musste mich
durchkämpfen.
Hinter der Siegerin lief mit
Respektabstand eine hochklassige Gruppe, die lange Zeit ebenfalls auf ein
Ergebnis unter 2:20 Stunden zielte. Am Ende holte die Äthiopierin Megertu Kebede
in persönlicher Bestzeit von 2:21:10 Rang zwei. Die entthronte
Titelverteidigerin und Vorjahressiegerin Assefa stürzte entkräftet wenige Meter
vor dem Ziel auf dem roten Teppich und wurde in 2:22:14 Dritte vor der
10.000-Meter-Europameisterin Lonah Salpeter (Israel) in 2:23:11. Mit diesen
hervorragenden Resultaten verbesserte sich das Frankfurter Rennen in der Liste
der schnellsten City-Marathonrennen der Frauen (Durchschnitt der schnellsten
zehn Zeiten) um einen Platz auf Rang sieben.
|
Katharina
Steinbruck (GER) - Zielzeit: 02:27:26 Stunden |
Katharina Steinruck (Eintracht
Frankfurt) erreichte in 2:27:26 Stunden alle ihre Ziele. Die Olympianorm von
2:29:30 unterbot sie klar, ebenso ihre drei Jahre alte persönliche Bestmarke von
2:28:34. Die nunmehr zehntschnellste deutsche Marathonläuferin aller Zeiten
lachte und jubelte schon auf den letzten Metern vor dem Einlauf in die brodelnde
Festhalle. Es war ein sehr angenehmes, harmonisches Laufen in der Gruppe. Ich
habe mich während des ganzen Rennens gut gefühlt, wollte aber nicht zu früh noch
schneller losmarschieren. Ab Kilometer 40 hieß es Feuer frei. Die Beine haben
gebrannt, definitiv. Ich hatte keine Ahnung, welche Zeit rauskommen könnte. Als
ich beim Einlauf in die Festhalle gesehen habe, dass es eine 27er-Zeit wird, war
es sehr cool. Heute habe ich viel Selbstbewusstsein gesammelt. Es war ein
grandioses Erlebnis hier zu Hause in Frankfurt.
Das Ziel Olympia und damit die
Zeit von 2:29:30 stand auch bei der Britin Stephanie Twell im Fokus. In
persönlicher Bestzeit von 2:26:40, die achtschnellste Zeit einer Europäerin in
diesem Jahr, war auch für sie der Mainova Frankfurt Marathon ein voller Erfolg.
Frankfurts Stadtrat Christoph
Schmitt hob nach dem Rennen die besondere Atmosphäre hervor: Ich bin selbst
sieben Mal mitgelaufen und habe erlebt, wie sympathisch die Stimmung ist, es
zieht einen einfach mit. Ich bin dem Veranstalter sehr dankbar, dass er es
jährlich mit solcher Bravour meistert. Ferdinand Huhle, Leiter
Konzernkommunikation von Titelsponsor Mainova resümierte: Es war eine
Veranstaltung mit großem Sport. Wir haben ein Wochenende mit viel Leidenschaft
gesehen, von der Spitze bis zu den Hobbyläufern. 27.000 Teilnehmer, die durch
Frankfurt gelaufen sind, sind großartige Botschafter für Frankfurt und für den
Laufsport.
|
Kikre Bekele
Tefera (ETH) - Zielzeit: 02:07:08 Stunden |
Packendes Finish im Rennen der Männer
Die Spitzengruppe der Männer
lief von Anfang an nicht das Tempo, das eigentlich geplant war. Durch die etwas
zu langsame Pace geriet die avisierte Zielzeit von 2:05 Stunden oder schneller
schon auf der ersten Hälfte praktisch außer Reichweite. Die Halbmarathonmarke
passierte eine 14-köpfige Spitzengruppe nach 63:29 Minuten. Nicht hilfreich für
das Tempo war dann, dass bereits vor der Marke von 25 Kilometern kein Hase
mehr in der Spitzengruppe vertreten war. Zudem beendete der schnellste Athlet
auf der Startliste, der äthiopische Junioren-Weltrekordler Tsegaye Mekonnen, das
Rennen bereits vor der 30-Kilometer-Marke.
Erst nach rund 35 Kilometern
kam Bewegung in die Spitzengruppe, die sich nun auseinander zog. Während der
Masters-Weltrekordler Mark Kiptoo (Kenia), der im vergangenen Jahr diese
Bestzeit in Frankfurt auf 2:07:50 Stunden verbessert hatte, nicht mehr mithalten
konnte und am Ende mit 2:08:09 Stunden als Sechster die Marke knapp verpasste,
zogen vier Läufer davon: Neben dem Kenianer Martin Kosgey waren dies Fikre
Tefera, Dawit Wolde (beide Äthiopien) und Aweke Yimer (Bahrain), der sein
Marathon-Debüt in Frankfurt lief.
Die Entscheidung fiel erst
wenige hundert Meter vor dem Ziel. Hier konnte sich der 21-jährige Fikre Tefera
etwas absetzen. Ich hoffte auf eine schnellere Zeit, aber der Tempomacher war
nicht schnell genug. Die Bedingungen waren gut, sagte der äthiopische Sieger,
der eine Bestzeit von 2:06:27 aufweist. In der Festhalle war er nach 2:07:08
Stunden im Ziel. Im Zwei-Sekunden-Abstand folgten Wolde und Yimer. Nie zuvor
waren in Frankfurt die ersten drei Läufer so eng beieinander. Mit vier Läufern,
die um den Sieg gelaufen sind, war die Spannung gegeben. Wir waren von den
Zeiten aber enttäuscht, sagte der Sportliche Leiter Christoph Kopp, der das
Elitefeld zusammengestellt hat.
Mutig aber etwas zu schnell
lief Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt) den ersten Teil seines
Marathon-Debüts: Der frühere 1.500-Meter-Spezialist, der über ein Jahr lang kein
Rennen mehr gelaufen war, sortierte sich in der zweiten Gruppe ein. Für diese
Gruppe lag die Halbmarathon-Zielzeit bei 64:00 Minuten. Tatsächlich wurde dieser
Punkt dann nach 64:23 Minuten erreicht. Kurz danach verlor Homiyu Tesfaye aber
den Kontakt zu der Gruppe und war fortan fast durchweg alleine unterwegs. Später
musste er aufgrund muskulärer Probleme sogar kurzzeitig stehen bleiben. Das
Problem war, dass ich die zweite Hälfte alleine laufen musste, das war
schwierig. Aber ich werde weiter Marathon laufen. Ich bin sicher, dass ich bei
Olympia dabei bin - egal auf welcher Strecke, sagte Homiyu Tesfaye, der sich
vorstellen kann, in wenigen Monaten noch einen weiteren Marathon zu laufen.
Für den äthiopischstämmigen
Homiyu Tesfaye wäre die dritte Tempomacher-Gruppe am Sonntag sicherlich die
bessere Variante gewesen. Hier wurde ein Tempo in Richtung Olympia-Norm von
2:11:30 Stunden gelaufen. Diese Normzeit erreichten schließlich der für Israel
startende Maru Teferi als Fünfter in 2:08:09 und der achtplatzierte Italiener
Daniele Meucci, der nach 2:10:52 im Ziel war.
|
Karl
Junghannß - Zielzeit 02:17:54 Stunden |
Schnellster Deutscher war Debütant Karl Junghannß (LAC Erfurt) auf Rang 27
nach 2:17:54 Stunden.
Bis Kilometer 37 lief es
besser als erwartet. Dann wurde es richtig schwer. Da habe ich gemerkt, dass mir
das Lauftraining doch etwas fehlt, kommentiert der Geher-Spezialist. Hauptziel
war es, unter 2:20 Stunden zu laufen. Damit wäre ich schon zufrieden gewesen. Es
wird sicher weitere Marathons von mir geben, vielleicht schon nächstes Jahr. In
fünf bis sechs Jahren möchte ich generell zum Marathon wechseln.
Ergebnisse,
Männer:
1. Fikre Tefera ETH 2:07:08
2. Dawit Wolde ETH 2:07:10
3. Aweke Yimer BRN 2:07:12
4. Martin Kosgey KEN 2:07:20
5. Maru Teferi ISR 2:08:09
6. Mark Kiptoo KEN 2:08:09
7. Kenneth Keter KEN 2:09:29
8. Daniele Meucci ITA 2:10:52
9. Benard Kipyego KEN 2:11:38
10. Derek Hawkins GBR 2:12:49
Frauen:
1. Valary Aiyabei KEN 2:19:10
2. Megertu Kebede ETH 2:21:10
3. Meskerem Assefa ETH 2:22:11
4. Lonah Salpeter ISR 2:23:11
5. Caroline Rotich KEN 2:24:42
6. Askale Wegi ETH 2:25:03
7. Sylvia Kibet KEN 2:26:04
8. Stephanie Twell GBR 2:26:40
9. Hiwot Yemer ETH 2:26:40
10. Katharina Steinruck GER 2:27:26
Vier Erkenntnisse aus dem Mainova Frankfurt Marathon 2019
Der älteste deutsche
Stadtmarathon wieder ein Festival des Laufsports / In Frankfurt kann man
Frauen-Weltrekord laufen / Das perfekte Heimrennen für Lokalmatadorin Katharina
Steinruck / Spannung und Drama am Main garantiert
1. Ein gutes Pflaster für die absolute Weltklasse
Siegerin Valary Aiyabei musste
nicht lange nachdenken. Ja, sagte die Kenianerin, in Frankfurt kann man den
Frauen-Weltrekord verbessern. Valary war am Sonntag losgerannt, als wollte sie
in eine neue Dimension des Marathonsports stürmen. Zwar konnte sie ihr enormes
Anfangstempo nicht ganz halten, aber es reichte zu einem fulminanten Sieg in
neuer Streckenrekordzeit. Ihre 2:19:10 Stunden bedeuten eine Steigerung der
Frankfurter Bestmarke um 86 Sekunden, dazu hat der Laufklassiker am Main nun die
siebtschnellste Frauen-Streckenrekordzeit weltweit zu bieten.
Valary hat unser Traumziel
verwirklicht, eine Frauen-Zeit von unter 2:20 Stunden zu erreichen. Frankfurt
bleibt ein gutes Pflaster für absoluten Weltklassesport, sagte Renndirektor Jo
Schindler. Hätte Valary Aiyabei eine noch bessere Zeit erreichen können, wenn
sie in der ersten Rennhälfte nicht wie entfesselt losgelaufen wäre? Ich habe
hart und verletzungsfrei für Frankfurt trainiert. Das Rennen ist das Resultat
meiner Vorbereitung. Es war gut so wie es war, sagte die Siegerin, die dank der
Boni für ihre herausragende Zeit auf ein Preisgeld von 80.000 Euro kommt.
Ihr Ehemann, mit dem sie eine
gemeinsame Tochter hat, war als ihr Tempomacher schon nach 15 Kilometern mit
Magenproblemen ausgestiegen. Als sich keine weitere Läuferin zu mir gesellt
hat, habe ich es alleine durchgezogen, erzählt Valary Aiyabei, die sich dank
der tollen Frankfurter Empfehlung nun große Hoffnungen macht, in das kenianische
Team für die Olympischen Spielen in Tokio zu rutschen. Und um dann am 25.
Oktober 2020 vielleicht für weitere läuferische Großtaten an den Main
zurückzukehren.
|
2. Das perfekte Heimrennen für Katharina Steinruck
Drei Mal in Serie ist Katharina
Steinruck (geb. Heinig) nun in ihrer Heimatstadt an den Start gegangen, hat drei
Mal den Jubel in Orkanstärke in der Festhalle erlebt, drei Mal hat sie sportlich
überzeugt. Aber beim diesjährigen Rennen hat endlich alles gepasst von der
Vorbereitung über das Wetter bis zum Rennverlauf. In 2:27:26 Stunden erreichte
sie nicht nur eine tolle neue persönliche Bestzeit, sondern setzte auch ein
ganz schönes Brett. Und meint damit den Run der besten deutschen Frauen auf die
drei möglichen Tickets für Olympia 2020 in Tokio. Die Norm von 2:29:30 Stunden
hat die Frankfurterin jedenfalls deutlich unterboten.
Katharina Steinrucks nächstes
Ziel: Die persönliche Bestzeit auf eine 2:26er Zeit zu steigern. Da möchte sie
sich bei ihrem angestrebten nächsten Marathonstart im Frühjahr heranpirschen.
Mit der tollen Frankfurter Performance im Rücken könne sie nun bei ihrem
nächsten Start über 42,195 Kilometer etwas riskieren. Soll heißen: Das Rennen
offensiver angehen als am Sonntag, als sie die Halbmarathonmarke in 74:00
Minuten angepeilt hatte.
Und wer weiß, vielleicht erlebt
der älteste deutsche Stadtmarathon im kommenden Jahr zwei Kinder der Stadt in
Marathon-Topform. Neben Katharina Steinruck hat auch Homiyu Tesfaje die
Zuschauer beeindruckt. Der Frankfurter weckte bei seinem Debüt über 42,195
Kilometer unterwegs Hoffnungen, dass er auf Anhieb die Olympia-Norm (2:11:30)
knacken könnte. Doch von Krämpfen geplagt, zahlte Tesfaje Lehrgeld und
erreichte nach großem Kampf die Festhalle in 2:18:30. Der Athlet von Eintracht
Frankfurt kündigte noch in der Festhalle an, dass er noch nicht fertig ist mit
der Marathondistanz. Sondern dass dies erst der Anfang gewesen sei.
3. Ein schnelles Rennen, das Spannung und Drama garantiert
Schnell, flach,
bestzeitenverdächtig dafür steht die Frankfurter Strecke schon seit Jahren.
Und wurde diesem Ruf auch bei der 38. Ausgabe gerecht. Sowohl bei den
Eliteathleten als auch bei der Masse der ambitionierten Breitensportler. Mit
Stephanie Twell, die in 2:26:40 Stunden schottischen Rekord lief, dem Israeli
Maru Teferi (2:08:09) und dem Italiener Daniele Meucci (2:10:52) erreichten
neben Katharina Steinruck drei weitere Athleten die Olympianorm.
Das Männerrennen geriet zu
einem Herzschlagfinale sondergleichen. Bis zum Eingang der Festhalle duellierten
sich drei Athleten um den Triumph beim Mainova Frankfurt Marathon. Dass die
ersten Drei innerhalb von nur sechs Sekunden den Zielstrich erreichten,
bedeutete das knappste Finish in der Frankfurter Marathongeschichte. Der
Äthiopier Fikre Tefera war der strahlende Sieger, auch wenn die Siegerzeit von
2:07:08 Stunden etwas unter den Erwartungen blieb.
Echtes Marathondrama, das den
Zuschauern den Atem stocken ließ, lieferte die Vorjahressiegerin Meskerem Assefa
in der Festhalle. Keine 50 Meter vor dem Zielstrich ging die Äthiopierin
entkräftet zu Boden, hatte zunächst Schwierigkeiten sich wieder aufzurappeln.
Doch dann schaffte sie es doch noch, ihren dritten Platz ins Ziel zu bringen.
Ein Happyend wie so viele an diesem Tag.
Zwei Newcomer in der
Marathonwelt feierten ein Frankfurter Familienfest. Der drittplatzierte Aweke
Ayalew (2:07:12), der für Bahrein startet, überzeugte als Debütant ebenso wie
seine Schwester Hiwot Ayalew (Äthiopien, 2:26:40) auf Rang neun.
4. Ein Festival des Laufsports
Das Beste kommt zum Schluss:
Tausende Athleten begehen ihr Saisonfinale mit dem stimmungsvollen Mainova
Frankfurt Marathon. Der schnelle Kurs, die vielen Streckenfeste, die
Zuschauermassen und der schönste Zieleinlauf der Welt stehen für ein besonderes
Lauferlebnis.
Mit der Festhalle als
emotionalem Kraftwerk der Veranstaltung, wie Renndirektor Jo Schindler zu
sagen pflegt. Schindler und seine eingespielte Crew haben in diesem Jahr ihren
18. Marathon organisiert. Dieter Otto, Verantwortlicher für die Festhalle bei
der Messe Frankfurt, sagte: Die Atmosphäre in der Festhalle war einmalig. Es
war eine fantastische Veranstaltung.
Mit 10.553 Finishern hat der
Laufklassiker am Main seinen zweiten Platz im deutschen Marathon-Ranking
gefestigt. Polizei und Rettungsdienste meldeten zudem keine besonderen
Vorkommnisse.
Über 27.000 Teilnehmer in allen
Wettbewerben des Rennwochenendes belegen, dass beim Mainova Frankfurt Marathon
jeder nach seiner Lauf-Facon selig werden kann. Egal, ob er die volle
42,195-Kilometer-Distanz bewältigt, die Strecke im Rahmen des Generali
Staffelmarathon als Gemeinschaftswerk angeht oder aus dem Schneider Electric
Mini-Marathon sowie dem Struwwelpeter-Lauf powered bei Schneider Electric ein
Familienfest macht.
__________________________________
Autor und Copyright: Alex Westhoff für Laufen-in-Koeln
Fotos: Mainova Frankfurt Marathon
|
|