|
|
|
|
|
Hendrik Pfeiffer und die Jagd nach der Olympia-Norm |
|
|
Hendrik Pfeiffer |
Hendrik Pfeiffer und die Jagd nach der Olympia-Norm
Der Traum eines jeden
ambitionierten Langstreckenstraßenläufers ist es sicherlich, am Marathon bei den
olympischen Spielen teilzunehmen. Während Kenia bei der Nominierung eher ein
Luxus-Problem hat, ist die Anwaltschaft in Deutschland hingegen sehr
überschaubar.
Einer der zurzeit ambitioniert
an seiner Nominierung arbeitet, ist Hendrik Pfeiffer, einer der besten deutschen
Marathonläufer. Am 24. April 2016 debütierte der für den TV Wattenscheid
startende Läufer in seiner Geburtsstadt Düsseldorf auf der Marathondistanz und
erfüllte in einer Zeit von 2:13:11 h auf Anhieb die Norm für die Olympischen
Spiele in Rio de Janeiro. Aber schon wenige Wochen später musste Pfeiffer bei
den Europameisterschaften in Amsterdam gesundheitsbedingt beim Halbmarathon
aufgeben. Da sich sein Gesundheitszustand nicht besserte, musste er auf eine
Teilnahme bei den Olympischen Spielen verzichten.
Hendrik Pfeiffer ließ sich erfolgreich
am Fuß operieren und nahm das Training schnell wieder auf.
Im Oktober 2017 gewann er bei seinem zweiten Rennen über die Marathon-Distanz
den Köln-Marathon und unterbot dabei die Qualifikationsnorm für die
Leichtathletik-EM 2018 in Berlin. Hendrik Pfeiffer wurde vom DLV für die
Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 nominiert, musste seine Teilnahme
jedoch wie schon bei den Olympischen Spielen aufgrund von Fersenproblemen
absagen. Eine erneute Operation notwendig.
2019 stand Hendrik nach zwei
überaus erfolgreichen Halbmarathonläufen beim Köln-Marathon erneut am Start. In
Erwartung wie 2017 in Köln erneut eine Qualifikation zu erlangen, diesmal für
die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo, wurden mit 2:15:19 Stunden leider deutlich
verpasst. An dem Tag hatte er mit widrigen Umständen zu kämpfen, auf die er
selbst keinen Einfluss hatte. 4 seiner 8 Getränkeflaschen waren nicht an den
Verpflegungspunkten. Darüber hinaus lies ihn der Letzte von drei
Pacemakern bereits zwischen Kilometer 26 und 27 im Stich und war somit viel zu
früh auf sich selbst gestellt.
Die Zeit wird langsam knapp, um
sich für Tokyo zu qualifizieren. Aber er hat die Jagd nicht aufgegeben und es
gibt noch Chancen. Anvisiert ist die Teilnahme im April beim London-Marathon, da
wird er sicherlich nicht wie in Köln allein laufen müssen. Letztes Jahr lief
hier der Sieger Eliud Kipchoge nach 2:02:37 Stunden ins Ziel. Die Olympianorm
liegt bei 2:11:30 Stunden. Diese Zeit erreichten letztes Jahr in London 15
Finisher.
Aber vielleicht klappt es schon
früher. Jetzt am kommenden Sonntag wird Hendrik Pfeiffer beim Sevilla-Marathon
an den Start gehen. Mit Hinblick auf London steht der Fokus hauptsächlich darin,
nach Düsseldorf und zwei Mal Köln, wo er praktisch Konkurrenzlos lief, hier
Erfahrungen in einem internationalen Rennen zu sammeln. Erfahrungen wird er auch
hinsichtlich Tempomacher und Verpflegung sammeln müssen. Im Gegensatz zu
Düsseldorf wird es derartige Vorteile bei internationalen Rennen in der Regel
nicht geben.
"Ich will in Sevilla in einer
Gruppe mitlaufen, die die Olympia-Norm anpeilt. Dann werde ich schauen wie es
läuft. Sollte nach 30 Kilometern alles passen und ich fühle mich gut, dann werde
ich allerdings die Chance nicht liegen lassen und versuchen, die Norm schon am
Sonntag zu unterbieten", sagt Hendrik Pfeiffer. Nach dem Trainingslager des
vergangenen Januar in Kenia, legte Pfeiffer in Appeldorn die 10-Meilenstrecke in
47:31 Minuten zurück. Als nächstes war ein Halbmarathonrennen in Barcelona
geplant, die hätte er in dieser Verfassung in gut 62:30 Minuten laufen können,
entschied sich dann aber für Sevilla. Wenn er dort nun seine gute
Halbmarathonzeit umsetzen kann, könnte es mit der Olympianorm klappen.
__________________________________
Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Foto: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
|
|
|
|
|
|