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Hendrik Pfeiffer und die Jagd nach der Olympia-Norm
 
 
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22.02.2020  

 
 

Hendrik Pfeiffer

 
Hendrik Pfeiffer und die Jagd nach der Olympia-Norm
 
Der Traum eines jeden ambitionierten Langstreckenstraßenläufers ist es sicherlich, am Marathon bei den olympischen Spielen teilzunehmen. Während Kenia bei der Nominierung eher ein Luxus-Problem hat, ist die Anwaltschaft in Deutschland hingegen sehr überschaubar.
 
Einer der zurzeit ambitioniert an seiner Nominierung arbeitet, ist Hendrik Pfeiffer, einer der besten deutschen Marathonläufer. Am 24. April 2016 debütierte der für den TV Wattenscheid startende Läufer in seiner Geburtsstadt Düsseldorf auf der Marathondistanz und erfüllte in einer Zeit von 2:13:11 h auf Anhieb die Norm für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Aber schon wenige Wochen später musste Pfeiffer bei den Europameisterschaften in Amsterdam gesundheitsbedingt beim Halbmarathon aufgeben. Da sich sein Gesundheitszustand nicht besserte, musste er auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen verzichten. Hendrik Pfeiffer ließ sich erfolgreich am Fuß operieren und nahm das Training schnell wieder auf.
 
Im Oktober 2017 gewann er bei seinem zweiten Rennen über die Marathon-Distanz den Köln-Marathon und unterbot dabei die Qualifikationsnorm für die Leichtathletik-EM 2018 in Berlin. Hendrik Pfeiffer wurde vom DLV für die Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 nominiert, musste seine Teilnahme jedoch wie schon bei den Olympischen Spielen aufgrund von Fersenproblemen absagen. Eine erneute Operation notwendig.
 
2019 stand Hendrik nach zwei überaus erfolgreichen Halbmarathonläufen beim Köln-Marathon erneut am Start. In Erwartung wie 2017 in Köln erneut eine Qualifikation zu erlangen, diesmal für die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo, wurden mit 2:15:19 Stunden leider deutlich verpasst. An dem Tag hatte er mit widrigen Umständen zu kämpfen, auf die er selbst keinen Einfluss hatte. 4 seiner 8 Getränkeflaschen waren nicht an den Verpflegungspunkten. Darüber hinaus lies ihn der Letzte von drei  Pacemakern bereits zwischen Kilometer 26 und 27 im Stich und war somit viel zu früh auf sich selbst gestellt.
 
Die Zeit wird langsam knapp, um sich für Tokyo zu qualifizieren. Aber er hat die Jagd nicht aufgegeben und es gibt noch Chancen. Anvisiert ist die Teilnahme im April beim London-Marathon, da wird er sicherlich nicht wie in Köln allein laufen müssen. Letztes Jahr lief hier der Sieger Eliud Kipchoge nach 2:02:37 Stunden ins Ziel. Die Olympianorm liegt bei 2:11:30 Stunden. Diese Zeit erreichten letztes Jahr in London 15 Finisher.
 
Aber vielleicht klappt es schon früher. Jetzt am kommenden Sonntag wird Hendrik Pfeiffer beim Sevilla-Marathon an den Start gehen. Mit Hinblick auf London steht der Fokus hauptsächlich darin, nach Düsseldorf und zwei Mal Köln, wo er praktisch Konkurrenzlos lief, hier Erfahrungen in einem internationalen Rennen zu sammeln. Erfahrungen wird er auch hinsichtlich Tempomacher und Verpflegung sammeln müssen. Im Gegensatz zu Düsseldorf wird es derartige Vorteile bei internationalen Rennen in der Regel nicht geben.
 
"Ich will in Sevilla in einer Gruppe mitlaufen, die die Olympia-Norm anpeilt. Dann werde ich schauen wie es läuft. Sollte nach 30 Kilometern alles passen und ich fühle mich gut, dann werde ich allerdings die Chance nicht liegen lassen und versuchen, die Norm schon am Sonntag zu unterbieten", sagt Hendrik Pfeiffer. Nach dem Trainingslager des vergangenen Januar in Kenia, legte Pfeiffer in Appeldorn die 10-Meilenstrecke in 47:31 Minuten zurück. Als nächstes war ein Halbmarathonrennen in Barcelona geplant, die hätte er in dieser Verfassung in gut 62:30 Minuten laufen können, entschied sich dann aber für Sevilla. Wenn er dort nun seine gute Halbmarathonzeit umsetzen kann, könnte es mit der Olympianorm klappen.



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
Foto: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln

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