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Laufen und Joggen Ja - Aber mit Respekt und Abstand untereinander!
 
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13.04.2020 

 

Symbolfoto: LĂ€ufer mit Abstand zueinander

 
Lasst mich durch, ich bin schnell!

 
WĂ€hrend in der Corona-Krise in anderen LĂ€ndern eine Ausgangssperre herrscht, ja sogar das Joggen wird vom Staat auf ein Minimum beschrĂ€nkt, geht es uns in Deutschland noch relativ gut. Somit ist es zum Beispiel ausdrĂŒcklich erlaubt, raus in die freie Natur zu gehen, um sich zu bewegen und Kraft zu tanken. Es ist Teil der GesundheitsprĂ€vention. Hierbei gilt es lediglich zwei Regeln zu beacht, nĂ€mlich das Verbot der Gruppenbildung und dass man zu seinen Mitmenschen einen Abstand von 1,5 bis 2 Metern einzuhalten ist.
 
Positiv zu vermerken ist, dass zur Zeit viele Menschen unterwegs sind, um sich mit Sport, Idealerweise mit leichten Laufeinheiten fit zu halten. So entdeckt man dabei auch LĂ€uferinnen und LĂ€ufer, die sonst vielleicht eher nicht joggen. Dieses harmonische Bild wird leider von einer Sorte von LĂ€ufern getrĂŒbt, den so genannten "Kampfjoggern". Sie meinen, dass die Regel der Abstandshaltung fĂŒr sie nicht gilt.
 
Immer wieder hört man von ihnen, wie sie sich respektlos den Weg freischaufeln. Die "taz" z.B. polemisierte: "Sie sind die SUVs unter den FußgĂ€ngern. Wenn sie eng an SpaziergĂ€ngern vorbeirauschen, spĂŒren diese den Windhauch einer ĂŒberlegenen Lebensform. Der SUV unter den FußgĂ€ngern sei kein Asket, der beim Laufen zu sich selbst komme, sondern wolle in seinem optimierten Dasein wahrgenommen werden". Kampfjogger gehören mittlerweile zu den Feindbildern der Corona-Krise wie Kassenschlangen-Trottel.
 
Zugegen, manchmal sind die Waldwege bei gutem Wetter mit SpaziergĂ€ngern ĂŒbersĂ€ht. Aber das ist kein Grund sich laufend den Weg freizuboxen und beim dichten Überholen seine Mitmenschen mit lautem Keuchen den Atem spĂŒren zu lassen. Wissenschaftler einer Belgisch- HollĂ€ndischen Studie haben sogar herausgefunden, dass beim Laufen zwei Meter nicht ausreichen, um den Kontakt mit Speicheltröpfchen der Sportler in der Luft zu umgehen.
 
Sport mit Abstand
 
Der Sicherheitsabstand von 1,5 bis 2 Meter Abstand basiert auf der gĂ€ngigen Information, dass von Infizierten ausgeatmete SARS-CoV-2-Viren nach kurzer Zeit zu Boden sinken. Beim Laufen werden jedoch ganz andere Luftströme erzeugt, als bei einer stehenden oder gehenden Person. Eine wissenschaftliche Studie brachte hervor, dass die 1,5-Meter-Regel beim Sport nicht ausreicht, um vor einer COVID-19-Infektion zu schĂŒtzen. Stattdessen empfehlen die Forscher, beim Gehen in die gleiche Richtung Richtung einen Abstand von mindestens 4 bis 5 Metern, beim Laufen und langsamen Radfahren zehn Meter und bei schnelleren Bewegungen sogar mindestens 20 Meter Abstand zu halten.
 
Daraus folgt, dass Sportler die im gleichen Tempo zusammen laufen, sich nebeneinander bewegen sollten, weil ihre Tröpfchenwolke dann nach hinten landet. Daraus folgt auch die Empfehlung, sich schon lange bevor man eine andere Person ĂŒberholt, entsprechend weit zur Seite zu bewegen, damit man nicht in den Windschatten und die Tröpfchenwolke des anderen gerĂ€t. Ein Einscheren sollte beim Laufen daher erst nach mindestens 5 Metern erfolgen.
 
 
    Fazit: WĂ€hrend der Corona-Krise sollten Sportler den Abstand zu anderen Menschen abhĂ€ngig von der Geschwindigkeit einhalten. Jogger sollten beim Überholen lange vorher schon zur Seite gehen und darauf achten, dass sich hinter ihnen im Abstand von 5 Metern niemand befindet.
 
Quellenverweis der Studie: Why in times of COVID-19 you should not walk/run/bike close behind each other




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln