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Manuel Skopnik vom TV Refrath läuft HAJ Hannover Marathon |
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Manuel Skopnik vom TV Refrath läuft HAJ Hannover Marathon
auf der Strecke des Königsforst-Marathon in 2:58:39 Stunden
Manuel Skopnik vom TV Refrath
running team sieht abgekämpft aus auf dem Selfie, das er bei Facebook
eingestellt hat. Kein Wunder, ist er doch gerade einen Marathon gelaufen. "Ein
Novum!", steht da geschrieben, "Den eigentlich in Hannover geplanten Marathon
inklusive Startnummer und Medaille vom Veranstalter zuhause als #StayAtHomeMarathon
Hannover zu laufen - auf der vermessenen original Strecke des Königsforst
Marathons - allerdings mit 342 Höhenmetern. Meine Zeit: 2:58:49 h."
Nachdem der "reale"
Hannover-Marathon, der für den 26. April geplant war, wegen der Corona-Pandemie
abgesagt werden musste, war bei Veranstalterin Stefanie Eichel schnell der Plan
gereift, den Teilnehmern Ersatz anzubieten. "Wir wollten aus einem Wochenende
ohne Marathon ein Wochenende mit Marathon machen", sagt Eichel, die sich
eigentlich auf die 30. Jubiläumsauflage des Laufs gefreut hatte. "Wir wussten,
dass sich alle auf diesen Tag vorbereitet hatten. Wir wollten nicht, dass die
Menschen an diesem Tag traurig, verloren und einsam sind. Dagegen wollten wir
aktiv angehen - mental vereint."
Im Wohnzimmer oder im Freien
So konnten sich die ohnehin
schon bis zur Absage im März angemeldeten 20.500 Starter für den #stayhomemarathon
akkreditieren - Eichel vermeidet dabei bewusst den Begriff "anmelden" und nennt
ihre Idee auch nicht Veranstaltung, sondern aus rechtlichen Gründen
"Initiative". Inklusive der Nachmelder haben über 10.000 Läuferinnen und Läufer
von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. 42,195 Kilometer an einem Tag zu
laufen. Egal, ob im Wohnzimmer, im Garten oder unter Einhaltung der
Schutzvorschriften draußen in freier Wildbahn. Die Startnummer und eine Medaille
gab es schon im Vorfeld per Post.
Über die freut sich auch Manuel
Skopnik, einer der besten Langstreckenläufer Deutschlands in seiner
Altersklasse, der der 45- bis 49-Jährigen. Bei diversen Stadtmarathons durch die
Häuserschluchten zu hetzen, ist seine Passion. Auch Wettkämpfe über noch längere
Distanzen. Aber so ganz ohne Zuschauer, ohne Gegner?
Keine Bestzeiten erwünscht
"Ich fand die Idee toll"
erklärt Skopnik gegenüber der DW seine Motivation. "Man will das, was man
trainiert hat, ja auch in einer guten Zeit umsetzen. Für Hannover hatte ich
unter idealen Bedingungen 2:45 Stunden geplant." Diese Zeit ließ sich aufgrund
der Streckenwahl in einem Wald in der Nähe seines Wohnorts in Bergisch Gladbach
bei Köln nicht umsetzen. "Das habe ich aber in Kauf genommen, weil mir die
Landschaft dort gefällt. Das hat vermutlich ein paar Minuten gekostet. Aber das
Ziel - unter drei Stunden - habe ich erreicht."
So war der einsame Lauf eine
willkommene Abwechslung aus dem Alltags-Trainings-Trott. Auch wenn der Biologe,
dessen Firma auch am Corona-Virus forscht, die Zuschauer am Streckenrand
vermisst hat: "Ich habe mich nicht in Hannover beim Marathon gewähnt, sondern
beim Königsforst-Marathon." Immerhin traf Skopnik auf den Waldwegen sogar drei
weitere Teilnehmer am #StayAtHome-Marathon, erkennbar an ihren Startnummern, die
sich allerdings nur an der halben Distanz versuchten.
Eine Ergebnisliste von diesem
Lauf gibt es nicht. "Weil Gesundheit unbezahlbar und wertvoll ist", erklärt
Stefanie Eichel im Gespräch mit der DW. "Wir wollten das Immunsystem gerade in
Corona-Zeiten nicht durch Höchstleistungen überfordern, zumal es ja auch keine
von uns organisierten Verpflegungspunkte und auch keine medizinische Betreuung
gab." So gibt es nur eine alphabetische Teilnehmerliste. Das Gros der Sportler
bei so einem Stadtmarathon sei ohnehin gar nicht so leistungsorientiert: "Für
die meisten sind wir der Schweinehundbekämpfer."
__________________________________
Deutsche Welle mit einzelnen Änderungen. Überreicht durch Jochen-Baumhof
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