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Manuel Skopnik vom TV Refrath läuft HAJ Hannover Marathon
 
 
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02.05.2020  

 
 

 
Manuel Skopnik vom TV Refrath läuft HAJ Hannover Marathon
auf der Strecke des Königsforst-Marathon in 2:58:39 Stunden

 
Manuel Skopnik vom TV Refrath running team sieht abgekämpft aus auf dem Selfie, das er bei Facebook eingestellt hat. Kein Wunder, ist er doch gerade einen Marathon gelaufen. "Ein Novum!", steht da geschrieben, "Den eigentlich in Hannover geplanten Marathon inklusive Startnummer und Medaille vom Veranstalter zuhause als #StayAtHomeMarathon Hannover zu laufen - auf der vermessenen original Strecke des Königsforst Marathons - allerdings mit 342 Höhenmetern. Meine Zeit: 2:58:49 h."
 
Nachdem der "reale" Hannover-Marathon, der für den 26. April geplant war, wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, war bei Veranstalterin Stefanie Eichel schnell der Plan gereift, den Teilnehmern Ersatz anzubieten. "Wir wollten aus einem Wochenende ohne Marathon ein Wochenende mit Marathon machen", sagt Eichel, die sich eigentlich auf die 30. Jubiläumsauflage des Laufs gefreut hatte. "Wir wussten, dass sich alle auf diesen Tag vorbereitet hatten. Wir wollten nicht, dass die Menschen an diesem Tag traurig, verloren und einsam sind. Dagegen wollten wir aktiv angehen - mental vereint."
 
Im Wohnzimmer oder im Freien
 
So konnten sich die ohnehin schon bis zur Absage im März angemeldeten 20.500 Starter für den #stayhomemarathon akkreditieren - Eichel vermeidet dabei bewusst den Begriff "anmelden" und nennt ihre Idee auch nicht Veranstaltung, sondern aus rechtlichen Gründen "Initiative". Inklusive der Nachmelder haben über 10.000 Läuferinnen und Läufer von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. 42,195 Kilometer an einem Tag zu laufen. Egal, ob im Wohnzimmer, im Garten oder unter Einhaltung der Schutzvorschriften draußen in freier Wildbahn. Die Startnummer und eine Medaille gab es schon im Vorfeld per Post.
 
Über die freut sich auch Manuel Skopnik, einer der besten Langstreckenläufer Deutschlands in seiner Altersklasse, der der 45- bis 49-Jährigen. Bei diversen Stadtmarathons durch die Häuserschluchten zu hetzen, ist seine Passion. Auch Wettkämpfe über noch längere Distanzen. Aber so ganz ohne Zuschauer, ohne Gegner?
 
Keine Bestzeiten erwünscht
 
"Ich fand die Idee toll" erklärt Skopnik gegenüber der DW seine Motivation. "Man will das, was man trainiert hat, ja auch in einer guten Zeit umsetzen. Für Hannover hatte ich unter idealen Bedingungen 2:45 Stunden geplant." Diese Zeit ließ sich aufgrund der Streckenwahl in einem Wald in der Nähe seines Wohnorts in Bergisch Gladbach bei Köln nicht umsetzen. "Das habe ich aber in Kauf genommen, weil mir die Landschaft dort gefällt. Das hat vermutlich ein paar Minuten gekostet. Aber das Ziel - unter drei Stunden - habe ich erreicht."
 
So war der einsame Lauf eine willkommene Abwechslung aus dem Alltags-Trainings-Trott. Auch wenn der Biologe, dessen Firma auch am Corona-Virus forscht, die Zuschauer am Streckenrand vermisst hat: "Ich habe mich nicht in Hannover beim Marathon gewähnt, sondern beim Königsforst-Marathon." Immerhin traf Skopnik auf den Waldwegen sogar drei weitere Teilnehmer am #StayAtHome-Marathon, erkennbar an ihren Startnummern, die sich allerdings nur an der halben Distanz versuchten.
 
Eine Ergebnisliste von diesem Lauf gibt es nicht. "Weil Gesundheit unbezahlbar und wertvoll ist", erklärt Stefanie Eichel im Gespräch mit der DW. "Wir wollten das Immunsystem gerade in Corona-Zeiten nicht durch Höchstleistungen überfordern, zumal es ja auch keine von uns organisierten Verpflegungspunkte und auch keine medizinische Betreuung gab." So gibt es nur eine alphabetische Teilnehmerliste. Das Gros der Sportler bei so einem Stadtmarathon sei ohnehin gar nicht so leistungsorientiert: "Für die meisten sind wir der Schweinehundbekämpfer."
 




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Deutsche Welle mit einzelnen Änderungen. Überreicht durch Jochen-Baumhof

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