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Schweiz beschließt Lockerungen im Sport |
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Coronakonformer Start mit
Abstand von 1,5m in alle Richtungen beim Stundenlauf der TFG-Nippes am
9.08.2020 in Köln. |
Schweiz beschließt Lockerungen im Sport
In der Schweiz scheint man nun
genau den Ansatz zu verfolgen, den renommierte Aerosolforscher gefordert haben -
ein Umdenken.
Das Bundesamt für Sport BASPO
teilt mit, dass an seiner Sitzung des Bundesrat vom 14. April 2021 einen
weiteren Öffnungsschritt beschlossen hat, der ab dem 19. April auch für den
Sport gilt. So heißt es im Breitensport für Personen mit Jahrgang 2000 und älter
im Außenbereich: "Draußen muss entweder eine Maske getragen oder der
erforderliche Abstand von 1,5m eingehalten werden. Sportarten mit Körperkontakt
sind draußen nur erlaubt, wenn eine Maske getragen wird." Für Innenräume heißt
es: "In Innenräumen muss grundsätzlich sowohl die Maske getragen als auch der
Abstand eingehalten werden. Das macht auch Personaltraining grundsätzlich
möglich. Sport ohne Maske ist nur möglich, wenn der Sport mit Maske nicht
ausgeübt werden kann und strenge Abstandsvorgaben umgesetzt werden (25m2 p./P.
bei körperlich anstrengenden Aktivitäten wie Ausdauertraining im Fitnesscenter
(z.B. Velo/Laufband/Ruderergometer), 15m2 p./P. bei "ruhigen", stationären
Aktivitäten wie Yoga). Sportarten mit Körperkontakt sind in Innenräumen
weiterhin nicht erlaubt. Ebenso dürfen im Gegensatz zu Hallenbädern
Innenbereiche von Wellnessanlagen und Freizeitbädern nicht genutzt werden.". Im
Breitensport für Personen mit Jahrgang 2001 und jünger gilt: "Diese
Personengruppe unterliegt einzig dem Zuschauerverbot. Ansonsten kann Sport bei
Vorliegen eines Schutzkonzeptes (ab 6 Personen) uneingeschränkt getrieben
werden."
Hinweis von Laufen-in-Koeln: Der 7-Tage-Inzidenz-Wert liegt aktuell (16. April
2019) in der Schweiz bei 175,3.
Swiss Runners - eine Vereinigung von Laufveranstaltern - nimmt dazu wie folgt
Stellung:
Die Schweizer
Laufsportveranstaltungen stellen erfreut fest, dass mit den Lockerungen
per 19. April Laufsport in grösseren Gruppen möglich ist. Erhofft hätten
sie sich aber auch grösseren Freiraum für die Durchführung von
Laufwettkämpfen. Studien und Erfahrungen von grossen Versammlungen und
Veranstaltungen in der Schweiz und im Ausland haben gezeigt, dass die
Gefahr einer Virusübertragung im Freien sehr gering zu sein scheint.
Neue Ansätze im Ablauf der Veranstaltungen und moderne Technologien
ermöglichen zudem, dass auch in der heutigen Lage Laufveranstaltungen im
Freien relativ sicher durchgeführt werden könnten.
Für die körperliche und
seelische Gesundheit ist Sport äusserst wichtig. Mit unseren
Veranstaltungen bieten wir über 300'000 Schweizerinnen und Schweizern an
über 500 Laufveranstaltungen im Land Gelegenheit, ihre sportliche
Fitness zu testen. Seit Ausbruch der Pandemie fanden nur einige wenige
davon statt. Fast alle Veranstalter mussten ihre Anlässe 2020 streichen
und konnten nur dank der Unterstützung aus dem Stabilisierungspaket des
Sports ihr Überleben sichern. Auch im Jahr 2021 wurden bislang alle
Veranstaltungen abgesagt, beziehungsweise in den Herbst verlegt. So
möchten in diesem Jahr im September und Oktober doppelt so viele
Veranstaltungen stattfinden wie in früheren Jahren.
Die
Laufsportbegeisterten trainieren auf solche Zielwettkämpfe hin. Ihnen
fehlen aber im Moment verbindliche Angebote. Auch wir Veranstalter
erwünschen uns eine Darlegung von Szenarien für den Fortgang von 2021.
Der Bundesrat hat zu den gestrigen Entscheidungen keinen Ausblick in
Szenarienform mitgegeben. Somit ist ungewiss, wie es mit Breitensport
und Veranstaltungen in diesem Jahr weiter gehen soll. Für die Planung
und Organisation einer Laufveranstaltung werden sechs bis neun Monate
Vorbereitungszeit benötigt. «Auch in der Pandemie arbeiten die
Veranstalter intensiv daran, wieder selbsttragende Organisationen zu
werden, die keine Hilfsgelder brauchen. Dazu entwickeln die Veranstalter
Ideen für neue oder angepasste Formate. Eine national abgestimmte
Darlegung von Szenarien vom schlimmsten bis zum bestmöglichen Szenario
würde aber helfen, nicht auf «falsche Pferde» zu setzen und damit Kosten
und auch Hilfsgelder zu sparen», so Andreas Csonka Präsident der Swiss
Runners.
Eine gewisse
Hilfestellung für die Szenarienentwicklung bieten verschiedene
Erfahrungsstudien aus dem In- und Ausland. Die Gesellschaft für
Aerosolforschung (https://www.info.gaef.de/positionspapier)
stellt in einem Positionspapier fest: «Die Übertragung der SARS-CoV-2
Viren findet fast ausnahmslos in Innenräumen statt. Übertragungen im
Freien sind äußerst selten und führen nie zu "Clusterinfektionen", wie
das in Innenräumen zu beobachten ist.» Unter diesen Vorzeichen ist es
schwer verständlich, dass Trainings in Innenräumen von Fitnesscentern
grundsätzlich wieder erlaubt sind, aber sogar Kleinstveranstaltungen im Running- bereich bis auf weiteres verboten bleiben.
In den Niederlanden und
in England führen Behörden und Wissenschaftler Versuche durch, wie
Veranstaltungen verschiedenster Ausprägung wieder sicher stattfinden und
den Menschen einen Weg aus dem Lockdown bereiten können.
Die Schweizer
Laufsportveranstalter gehen aktiv voraus und möchten auch in der Schweiz
solche Versuche unterstützen und dazu Pilotveranstaltungen organisieren.
Swiss Runners hat neue Veranstaltungskonzepte entwickelt, welche unter
garantierter Einhaltung von vorgegebenen Mindestabständen auch mehreren
tausend Läuferinnen und Läufern die Teilnahme an Laufsportevents
ermöglichen können. Dabei ist es mit Hilfe von Crowd Management Ansätzen
und modernster Zeitmesstechnologie möglich, Personenströme so zu regeln,
dass Starts über mehrere Stunden verteilt werden können. Damit kann auch
das An- und Abreiseverhalten der Teilnehmenden gesteuert werden, ohne
dass es zu grossen Personenansammlungen kommt. Entsprechende Konzepte
durfte Swiss Runners vor Monatsfrist einer interdisziplinären
Expertenrunde des BAGs vorstellen. Swiss Runners sucht nun Lösungen mit
Bund, Kantonen und Gemeinden, dass obige Pilotversuche in Form von
«echten» Laufveranstaltungen mit mindestens 1000 Teilnehmern zeitnah
durchgeführt werden können. «Laufsportveranstaltungen sind
Teilnehmer-Veranstaltungen und müssen unterschiedlich zu Zuschauer-Sport
betrachtet werden. Es wird Zeit, dass wir einen Schritt vorwärts wagen,
um Erfahrungen sammeln zu können und den Menschen auch eine sportliche
Perspektive zu geben. Was im Wintersport funktionierte, wird auch im
Sommersport möglich sein.», lässt sich Reto Schorno, Geschäftsführer der
Swiss Runners und Veranstalter des SwissCityMarathon - Lucerne zitieren.
Swiss Runners fördert
den Breitensport, insbesondere im Bereich Running und Walking, und
vertritt die Interessen des Breitensports und der Laufveranstalter. Dem
1994 gegründeten Verein gehören 41 Laufveranstaltungen an - darunter 16
der Top 20 in der Schweiz. Insgesamt nehmen jährlich 300.000 Läuferinnen
und Läufer an den Running Events von Swiss Runners teil. Die gemeinsame
Marktbearbeitung im In- und Ausland und die Werbung für den Laufsport
ist ein zentrales Anliegen der Interessengemeinschaft. Swiss Runners
betreibt zusammen mit Swiss Athletics die online Plattform
www.swiss-running.ch, wo alle News und Informationen des Schweizer
Laufsports vorhanden sind. Dank der Zusammenarbeit zwischen SBB RailAway
und den Swiss Runners ist seit dem 1. Januar 2017 bei 18
Laufsportveranstaltungen die An- und Rückreise mit dem öffentlichen
Verkehr aus der ganzen
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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