Das ist mal ein schönes
Beispiel für Symbiose unterschiedlicher Sportarten. Im Februar letzten Jahres
verfolgte der Krefelder Kicker im American Football Daniel Schuhmacher die Idee, einen
Weltrekord aufzustellen. Hintergrund war, dass das Training mit den
Football-Kollegen wegen Corona ausfiel und er im Corona-Blues eine neue
Herausforderung suchte. Per Zufall entdeckte er einen kuriosen Weltrekord mit
"Das längste Field Goal mit verbundenen Augen" und dachte sich, "Das kann ich
schaffen".
Zum Hintergrund: Der Kicker ist
eine Spezialposition im American Football. Er ist dafür zuständig, bei einem
extra Punkt oder einem Field Goal, den Football zwischen die Torstangen am
Ende des Feldes zu schießen.
Der bisherige Rekord lag lange
Zeit bei 40 Yards und wurde von Mc Afees aufgestellt. Dieser Wurde dann aber
durch ein College-Kicker aus den USA auf 45 Yards verbessert. Daniel Schuhmacher
musste also mindestens aus 46 Yars Entfernung das Tor treffen.
Von der Planung bis hin zur
eigentlichen Durchführung dauerte es allerdings einige Wochen. Einer der Gründe
war, dass es zwei unabhängiger Zeugen bedarf und darüber hinaus musste der
Versuchsaufbau auch vermessen werden. Für Letzteres konnte aus der
Leichtathletik der erfahrene Kampfrichter und anerkannte, sowie lizenzierte World Athletics
Streckenvermesser Detlev Ackermann beitragen.
Der eigentliche
Weltrekordversuch fand dann in Köln, auf dem Spielfeld der Ostkampfbahn statt.
Alles wurde lückenlos per Video dokumentiert, die Vermessung und die eigentliche
Ausführung der Versuche. Es kam sogar eine Drohne zum Einsatz, die den Aufbau
von oben dokumentierte. Mit guter Trainingsvorbereitung in der Vorwoche wurde es
für Daniel Schumacher am Ende zum Kinderspiel. Er legte sich den Ball zurecht,
ging ein paar Schritte zurück und verband sich die Augen. Zunächst kickte er den
Football aus 46 Yards durch die 9,14 Meter hohe und 5,64 Meter breite Torstange
und traf problemlos. Anschließend schraubte er den Rekord zunächst auf 48 und
anschließend auf 50 Yards hoch. Während zahlreiche Profi-Kicker des Öfteren an
einem Kick aus 50 Yards scheitern, musste Schuhmacher also nicht einmal dafür
hinsehen.
Wesentlich länger dauerte dann
die Anerkennung als Guinness Weltrekord, die kam nun jetzt, fast ein Jahr
später. Aufgrund Corona hatte man seitens "Guinness Weltrekord" keine eigenen
Beobachter entsendet gehabt. Somit recherchierte und kontrollierte man per
Home-Office. Das dauerte seine Zeit.
Laufen-in-Koeln gratuliert Daniel Schumacher recht herzlich und wünscht
ihm weiterhin viel Spaß und Erfolg in seinem Job im American Football.