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Marathon-Loop in Amsterdam
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Finisher-Medaille 2004
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Am Wochenende stand "Loopen in
Amsterdam" (Loop=Lauf) auf dem Plan des internationalen Laufkalenders. Der ING Amsterdam-Marathon
lud zu seinen Läufen in der 29. Auflage ein. Angeboten wurden neben einem 10km Lauf
hauptsächlich die Halbmarathon- und Marathondistanz. Trotz kühler Temperaturen
und mit Regen drohenden Wolken am Himmel zählten die Veranstalter am Ende
insgesamt 13.230 Finisher. Aufgeschlüsselt in 10km = 2866, Halbmarathon = 5873,
Marathon = 4491.
Da die Veranstaltung ein Volumen von
insgesamt 15.000 Teilnehmern verträgt, dieses Limit aber nie erreicht wird, kann
man sich noch gelassen bis zu 30 Minuten vor dem Start nachmelden. Letzteres ist
übrigens billiger als Voranmelden. Wer auf das T-Shirt verzichten kann, spart so
10 Euro. Beim Halbmarathon sogar 14 Euro. Wer als Nachmelder einen eigenen Chip
besitz, kann diesen beruhigt zuhause lassen, denn dieser wird hier nicht
akzeptiert. Den bekommt man vom Veranstalter kostenlos geliehen. Nach dem
Zieleinlauf sollte man diesen dann aber wieder zurückgeben, da einem der
Kaufpreis ansonsten vom Konto abgebucht wird. Die Startblockaufteilung erfolgt
wie in Deutschland durch die Angabe der aktuellen Bestzeit. Nur wird diese
Information beim Amsterdam-Marathon wesentlich effektiver eingesetzt. Jeder
Teilnehmer erhält nämlich je nach Zeit ein farbiges Bändchen fürs Armgelenk.
Somit ist während des Laufes für alle leicht sichtbar, welche Zeit der
Vordermann anvisiert und man kann sich ggf. neu orientieren. Auf dem Band selber
sind nochmals die Durchlaufzeiten für alle 5km und Meilen aufgedruckt. Aber auch
offizielle Zug- und Bremsläufer verhelfen zu bestimmten Zeiten für ein Erreichen
der gewünschten Zielzeit. Seinen persönlichen Kleiderbeutel kann man beruhigt in
die Obhut der dafür zuständigen Wächter geben. Das Gepäck wird vor Ort mit einer
eigenen Nummer gekennzeichnet. Eine Kopie der Nummer bekommt der Eigentümer auf
seine Startnummer geklebt.
Das in Amsterdam gute Zeiten gelaufen
werden ist hinlänglich bekannt. Da überlässt der Veranstalter aber auch
nichts dem Zufall. In der achtseitigen Programmzeitung findet man unter anderem
eine Aufstellung der Topathleten. Allein 16 Spitzenläufer wollen eine Zeit
zwischen 2:06 und 2:15 laufen. 7 weitere Topathleten werden als Debütanten
aufgelistet. Aber auch das Frauenfeld kann sich sehen lassen, angeführt von
Emily Kimuria aus Kenia mit einer Bestzeit von 2:28:02 Stunden. Damit das mit
den Bestzeiten auch wirklich hinhaut, werden 9 so genannte Hasen das dafür
notwendige Tempo vorgeben.
Der
eigentliche Marathon
Der Parcours selber besteht aus zwei
Rundkursen. Start und Ziel befinden sich im Stadion. Nach dem Startschuss um
11:00 Uhr aus einer alten Kanone des vorherigen Jahrhunderts geht es erstmal auf
einen 7km Einführungskurs. Danach geht es wieder zurück ins Olympiastadion, wo
nach einer kompletten Runde der 35km Rundkurs bestritten werden muss. Auf
der durchweg flachen Strecke erwartet die Teilnehmer des Marathon alle 5km eine
Uhr mit Chipkontrolle, Verpflegung mit Wasser, Gatorade und Obst. Für anregende
Laufstimmung sorgen 16 Live-Musikgruppen.
Gut in Szene
gesetzt und in den Lauf integriert ist das Olympiastadion. Ein Highlight für die
Läufer und unterhaltsame Bühne für die Zuschauer. Der Athlet durchläuft es drei Mal. Einmal beim
Start, ein weiteres Mal nach der 7km Einführungsrunde und letztendlich zum
Zieleinlauf. Dadurch sehen die Zuschauer fast stundenlang Läufer an sich
vorbeiziehen. Zwei Hubschrauber versorgen die Daheimgebliebenen vor den
Fernsehern und Zuschauer im Stadion mit Live-Bildern von der Strecke.
Fernsehbilder von der Strecke und Einstellungen innerhalb des Stadions werden
auf großen Leinwänden projiziert. Ein unterhaltsames Showprogramm auf einer
großen Bühne innerhalb des Stadions sorgt für weitere, zusätzliche Unterhaltung.
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Einlauf in das
Olympiastadion |
Nach der der
aufregenden Einführungs- und Stadionrunde fängt nun der Ernst des Laufes
an, es geht hinaus in die große Welt. Nachdem der Stadionsprecher die Aktiven
alles Gute für den langen Weg gewünscht hat, geht es in den südlichen Teil der
Stadt Amsterdam.
Der
folgende Abschnitt
von km 13 bis 21 bedarf einiges an Kopfarbeit. Die endlos erscheinende
Wendepunktschleife um den südlichen Teil des Flusses Amstel kann recht eintönig und langwierig
erscheinen.
Das dürfte mehr etwas für Landschaftsläufer sein. Wer
ein gesundes Selbstwertgefühl hat, kann ja auf dem Hinweg mal einen Blick auf das
gegenüber liegende Ufer werfen. Denn da rennt gerade die kenianische Spitze
einem entgegen, gefolgt von weiteren Eliteläufen, hin bis zur ersten Frau. Das sollte
aber keineswegs zu einer persönlichen Tempoerhöhung verleiten, denn der
Gegenwind ist schon Kräfte zehrend genug. Um so mehr Spaß dürfte dann der Rückweg
sein. Und wer schnell ist, darf sich freuen, wer denn da auf der anderen Seite
noch so alles hinter einem läuft.
Ein Marathon
fängt ja bekanntlich erst ab km 32 an. Auch wenn einige Streckenabschnitte
bisher vielleicht etwas langweilig zu sein schienen, so wird man nun in den
kommenden, schwierigsten Minuten des Laufes nicht im Stich gelassen. Denn ab
hier läuft man von Zuschauern gut besuchte Stadtzentrum ein, mit musikalischer
Unterstützung. Dem erschöpften Läufer sei an dieser Stelle aber auch nicht verheimlicht, dass
das durch nahezu 7 Brücken herbeigeführte, leicht wellige Profil unter Umständen
einen etwas negativen Einfluss auf das Lauftempo herbeiführen kann.
Ab km 36 wird
es wieder etwas ruhiger, denn es wird der Vondelpark durchquert, wobei man sich
nun auf den Schlusssprint konzentrieren kann. Kurz vor dem Stadioneinlauf puscht
eine Musikgruppe noch mal die Läufer auf, um bei ihnen die letzten Kräfte zu
mobilisieren.
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Die letzten
Meter bis zur Ziellinie |
Auch
wenn man mittlerweile schon zwei Mal durch das Stadion gelaufen ist, so erweist
sich gerade die letzte Umrundung noch mal als besonderes Erlebnis. Mit fetziger
Popmusik und jubelnden Zuschauern fast ringsherum, scheint man förmlich über die Ziellinie zu
schweben. Lediglich die
Medaille um den Hals gelegt, holte einen wieder auf den Boden zurück. Mit einem
gegen Kälte schützenden Regencape ausgestattet führten die restlichen Meter zum Ausgang noch
an einer letzten Verpflegungsstation vorbei.
Abschließend und alles in einem muss man sagen, konzentrieren sich die Organisatoren
beim Amsterdam-Marathon auf das Wesentliche, nämlich auf den Lauf selber, und
das recht professionell. Am gelungensten ist hierbei die Integration des
Stadions in den Lauf, sowie die akribische Zeitermittlung aller 5km. Etwas
negativ hingegen fällt die Streckenführung durch das Industriegebiet auf. Hier
bekommt man nur mehr das Gefühl, dass man anscheinend noch versucht hat,
fehlende km herauszuholen, um die 42,195km zu erreichen. Wer viel Wert auf die
Medaille legt, wird vielleicht enttäuscht sein. Sie ist schlicht und einfach
gehalten. In der Tat geben andere Veranstalter hier wesentliche buntere
Exemplare heraus.
Die Besten der Besten (Marathon),
Top-Zeit von
Cheboror
Der Amsterdam-Marathon hat
einen kenianischen Sieger und eine slowenische Siegerin. Robert Cheboror aus
Kenia hatte einen guten Tag. Den besten seines Lebens. Nicht nur, dass er den
Marathon gewann, nein er verbesserte seine persönliche
Bestzeit gleich um fast 5 Minuten, wobei er den eigentlichen Favoriten und
Vorjahressieger Williams Kipsang locker hinter sich lies und auf Platz 2
verwies. Aber das war noch nicht alles. Mit der Zeit von 2:06:22 lag er gerade
mal acht
Sekunden über der Jahresweltbestzeit seines Landsmanns Felix Limo.
Auch bei den Frauen gab es eine
persönliche Verbesserung. Die aus Slowenien stammende Helena Javornik
verbesserte sich um eine Minute und konnte als Bestplatzierte Frau die
Konkurrentin Emily Kimuria aus Kenia mit 2 Minuten Abstand hinter sich lassen.
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Brutto |
Netto |
1 |
Robert Cheboror |
KEN |
02:06:23 |
02:06:22 |
2 |
William Kipsang |
KEN |
02:08:41 |
02:08:40 |
3 |
El Hassan Lahssini |
FRA |
02:10:10 |
02:10:09 |
70 |
Marco Benz |
GER |
02:46:08 |
02:45:52 |
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|
1 |
Helena Javornik |
SLO |
02:27:33 |
02:27:32 |
2 |
Emily Kimuria |
KEN |
02:29:46 |
02:29:45 |
3 |
Tigiste Abidi |
ETH |
02:33:26 |
02:33:24 |
29 |
Kerstin Schumann |
GER |
03:30:26 |
03:25:51 |
Kölner mit dabei ...
Wacker geschlagen haben
sich Hannes Reuter, Mark Beumers und Detlev Ackermann, die sch im Endergebnis
bestens im oberen Drittel positionieren konnten. Jorg Mohrmann überzeugte mit
einer guten Zeit beim Halbmarathon-Lauf.
Marathon |
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Hannes Reuter |
3:24:09 |
Mark Beumers |
3:33:04 |
Detlev Ackermann |
3:34:04 |
Alexander Hoffmann |
4:02:03 |
Cornelius Bluemel |
4:28:54 |
Uwe Lehr |
4:28:39 |
Norbert Hambitzer |
4:33:50 |
Dagmar Krull |
4:41:29 |
Klaus Peter Laux |
4:50:38 |
Bert Kelz |
4:54:58 |
Halbmarathon |
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Jorg Mohrmann |
1:30:29 |
Dimitria Clayton |
2:16:11 |
Silke Melcher |
2:32:49 |
Alles so schön Orange hier:
Das ING Sponsoren-Logo => Orange
Die (Marathon) Startnummer => Orange
Der Kleiderbeutel-Aufkleber => Orange
Das 4h-Zeitband fürs Armgelenk => Orange
Das Halteband der Medaille => Blau/Orange
Das Regencape für die Zieleinläufer => Orange
An der südlichen Spitze der Amstel-Wendepunktstrecke traf man auf die =>
Oranjebaan
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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