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Deutscher Rekord für ASV-Sprinter Joshua Hartmann |
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Deutscher Rekord für ASV-Sprinter Joshua Hartmann - Kölner läuft in der
deutschen 4x100-Meter-Staffel, die zum ersten Mal unter 38 Sekunden bleibt
ASV-Sprinter Joshua Hartmann
hat am Freitagabend an einem Stück Leichtathletik-Geschichte mitgeschrieben: Bei
der langen Laufnacht in Regensburg gehörte er zur deutschen 4x100-Meter-Staffel,
die es als erstes DLV-Team schaffte, die Stadionrunde unter 38 Sekunden zu
laufen. Zusammen mit Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar; 23), Owen Ansah (21) und
Lucas Ansah-Peprah (beide Hamburger SV; 22) verbesserte der 22 Jahre alte Kölner
den deutschen Rekord über 4x100 Meter auf 37,99 Sekunden.
"Das Rennen war eigentlich eher
als Test- und Trainingswettkampf geplant?, meinte Joshua Hartmann danach, "dass
dabei jetzt schon so eine Zeit herausgekommen ist, gibt uns natürlich
Selbstvertrauen für den weiteren Saisonverlauf.? Und der hat es 2022 in sich:
Zunächst stehen vom 15. bis 14. Juli die Weltmeisterschaften in Eugene
(US-Bundesstaat Oregon) auf dem Programm, bevor dann vier Wochen später mit den
Europameisterschaften in München vom 15. bis 21. August der Höhepunkt des Jahres
vor eigenem Publikum ansteht. "Da ist mit der Staffel jetzt natürlich eine
Medaille das Ziel?, sagt Joshua Hartmann, der hofft, bei beiden Events auf
seiner Stammposition als zweiter Läufer zur DLV-Staffel zu gehören - so wie
bereits bei den Weltmeisterschaften 2019 in Doha (Katar) und bei den Olympischen
Spielen in Tokio (Japan) im vergangenen Jahr, wo das Quartett auf Platz sechs
sprintete.
Seine Ausgangsposition ist
ausgezeichnet: Über 200 Meter führt er mit 20,49 Sekunden die aktuelle
DLV-Bestenliste an, über 100 Meter liegt er mit 10,30 Sekunden zwar "nur? auf
Rang vier, hat aber mit 10,11 Sekunden (bei zu starkem Rückenwind) schon
gezeigt, was er kann. "Und der deutsche Rekord ist jetzt natürlich ein starkes
Signal, wie man die Staffel aufstellen kann?, sagt er. Die alte nationale
Bestmarke hatten Julian Reus, Tobias Unger, Alexander Kosenkow und Lukas
Jakubczyk vor zehn Jahren mit 38,02 Sekunden in Weinheim aufgestellt. 2012
löschten sie jene 38,29 Sekunden aus den Listen, die eine DDR-Staffel 1982
aufgestellt hatte.
Spätestens seitdem hatte
Bundestrainer Ronald Stein mit seinen Sprintern um die 37er-Zeit gekämpft. Und
dieses Jahr hatte er zu den aktuell schnellsten Deutschen schon gesagt: "Männer,
zehn Jahre sind rum, es wird Zeit ...!? Dass der nächste Rekord aber schon im
ersten Rennen der Saison in Regensburg fallen würde, davon war auch Ronald Stein
überrascht - zumal zuvor beim Warmmachen noch alle drei Wechsel schiefgelaufen
waren. "Dann haben sie sich aber noch mal zusammengerissen. Das war schon sehr,
sehr stark.?
Zugetraut hatte er seinen
Schützlingen eine schnelle Zeit allemal: "Sie sind extrem gut in Form?, sagte
er, "einen Rekord läuft man nicht nur mit drei schnellen Wechseln, da muss auch
die läuferische Form passen.? Bei Joshua Hartmann stimmt die auf jeden Fall, was
er in den nächsten Tagen auch bei internationalen Starts zeigen will: Am
kommenden Donnerstag (9. Juni) startet er bei der Diamond League in Rom über 200
Meter, am Samstag (11. Juni) dann bei einem Meeting in Genf, wo wieder die 200
Meter und ein weiterer Einsatz in der deutschen 4x100-Meter-Staffel auf dem
Programm stehen.
Über 200 Meter peilt Joshua
Hartmann dabei die Norm für die Europameisterschaften in München an, um nicht
nur mit der Staffel, sondern auch im Einzel starten zu können. Der DLV verlangt
für einen 200-Meter-Start bei der EM 20,43 Sekunden. Für einen WM-Start in
Eugene sind 20,24 Sekunden gefordert - was verdammt nah am Deutschen Rekord ist,
den Tobias Unger 2005 mit 20,20 Sekunden aufgestellt hat. "Die EM-Norm wäre aber
natürlich auch schon eine gute Ausgangsposition für die Deutschen
Meisterschaften?, so Hartmann, der damit ein Goldkandidat bei den nationalen
Titelkämpfen wäre, die am 25. und 26. Juni im Berliner Olympiastadion
stattfinden.
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Autor und Copyright: Christian Ermert für Laufen-in-Koeln
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