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ASV Köln erfolgreich bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Berlin |
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Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften in Berlin: Lea Meyer holt den Titel über
3000 Meter Hindernis # Joshua Hartmann nach 200-Meter-Sieg disqualifiziert #
Bronze für Vera Coutellier
Mit zwei Medaillen ist der ASV
Köln von den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Berlin zurückgekehrt.
Lea Meyer glänzte mit einem überlegenen Sieg über 3000 Meter Hindernis. Vera
Coutellier holte nach einem taktisch souveränen Rennen Bronze über 1500 Meter.
Joshua Hartmann erlebte dagegen über 200 Meter erst großen Jubel und dann tiefe
Enttäuschung, nachdem er zunächst als Sieger in neuer persönlicher Bestleistung
von 20,32 Sekunden in Ziel gelaufen war, danach aber disqualifiziert wurde, weil
er seine Bahn verlassen hatte.
Überstrahlt wurde das Ergebnis
des ASV-Teams durch einen glanzvollen Sieg von Olympiastarterin Lea Meyer: Im
Alleingang lief sie trotz hoher Temperaturen von über 30 Grad und
Startverzögerung von mehr als zwei Stunden wegen einer Unwetterwarnung als
Deutsche Meisterin 9:32,44 Minuten über 3000 Meter Hindernis. Damit blieb sie
nur gut fünf Sekunden über ihrer persönlichen Bestzeit, die sie Anfang Juni in
einem international stark besetzten Rennen im niederländischen Hengelo erzielt
hatte. Damals hatte sie mit 9:26,89 Minuten die Qualifikations-Norm für die
Leichtathletik-Weltmeisterschaften unterboten, die vom 15. bis 24. Juli in
Eugene (US-Bundesstaat Oregon) stattfinden werden. Nach ihrem Sieg in Berlin ist
die 24-Jährige für die WM gesetzt.
"Dass es so souverän geklappt
hat, ist superschön", jubelte sie nach dem Rennen, obwohl sie etwas traurig war,
dass mit Gesa Kraus vom Verein Silvesterlauf Trier die aktuelle Europameisterin
wegen einer starken Erkältung nicht in Berlin antreten konnte. "Man will sich
immer mit den Besten messen und Gesa war nun mal immer die Nummer eins. Da hätte
ich gerne gezeigt, dass ich auch eine gute Form habe." In Berlin dachte sie auch
noch einmal ganz besonders an ihren ehemaligen Trainer. ASV-Coach Henning von
Papen war Anfang des Jahres verstorben. Im Olympiastadion hatte sie im September
2021 beim ISTAF ihr letztes Rennen mit ihm als Trainer absolviert. "Das ist
einerseits traurig, aber andererseits auch schön, weil man ihm dadurch auch nahe
ist und auf schöne Erinnerungen zurückblicken kann", erklärte sie.
Am kommenden Donnerstag (30.
Juni) wird sie in Stockholm zum ersten Mal in der Diamond League starten, bevor
dann auch schon die unmittelbare Vorbereitung auf die WM in den USA beginnt.
Vier Wochen später wartet dann die Heim-EM, die vom 15. bis 21. August in
München ausgetragen wird. "Das Niveau in Europa ist in den letzten Jahren
wirklich gestiegen. Ich denke, mit einer tiefen Zeit um 9:20 Minuten kann man
konkurrenzfähig sein", meinte sie.
Über 1500 Meter sicherte sich
Vera Coutellier in einem taktischen Rennen die Bronzemedaille. In 4:23,76
Minuten rang sie auf der Zielgeraden Caterina Granz von der LG Nord Berlin
nieder, nachdem die beiden erstplatzierten Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen)
und Katharina Trost (LG Stadtwerke München) nicht mehr in Reichweite waren. Auf
Rang neun lief im Finale mit Esther Jacobitz (4:27,51 Minuten) eine weitere
Athletin aus der ASV-Trainingsgruppe von Moritz Elze. Pia Jensen fehlten indes
mit 4:28,51 Minuten im Vorlauf nur 19 Hundertstel zur Finalteilnahme.
Joshua Hartmann in Top-Form, aber mit Problemen in der Kurve
Joshua Hartmann lieferte in
einem chaotischen 200-Meter-Finale ein bärenstarkes Rennen ab, nachdem zuvor
drei Läufer wegen Fehlstarts disqualifiziert worden waren und das auf fünf
Läufer reduzierte Feld erst im vierten Startversuch auf die Strecke gehen
konnte. Mit 20,32 Sekunden blieb er nur zwölf Hundertstelsekunden über dem
deutschen Rekord, den Tobias Unger 2005 mit 20,20 Sekunden aufgestellt hatte.
Damit gewann er das Rennen deutlich vor Owen Ansah vom Hamburger SV (20,41 sec).
Doch wenige Minuten später war all? dies Makulatur: Der 24 Jahre alte Kölner
wurde disqualifiziert, weil er in der Kurve mehrmals die Linie betreten hatte,
die seine Bahn abgrenzt.
Das Gleiche war ihm bereits im
Vorlauf passiert. Doch da hatte sein Trainer Jannik Engel erfolgreich Protest
eingelegt, weil sich auf den Videobildern nicht nachweisen ließ, dass Hartmann
tatsächlich seine Bahn verlassen hatte. Nach dem Finale waren die Bilder
allerdings so eindeutig, dass auf einen Protest verzichtet wurde. So bleiben
jetzt die 20,41 Sekunden aus dem Vorlauf als neue Bestzeit stehen, mit der sich
Joshua Hartmann für die Europameisterschaften in München qualifiziert hat.
"Jetzt wissen wir, woran wir bis dahin arbeiten müssen", meinte sein Trainer
Jannik Engel, "läuferisch ist Joshua auf jeden Fall so stark, dass der deutsche
Rekord im Bereich des Möglichen ist."
Über 800 Meter verpasste Inken
Terjung das Finale trotz einem starken Rennen, in dem sie mit 2:07,90 Minuten
ihre Bestzeit nur um 52 Hundertstel verpasste. "Sie musste aufgrund des
Rennverlaufs fast die ganze Zeit auf Bahn zwei laufen", erklärt ihr Trainer
Moritz Elze. Dennoch fehlten ihr nur 93 Hundertstelsekunden zum Finaleinzug.
Auch Kim Uhlendorf lief mit 2:10,07 Minuten in den Bereich ihrer Saisonbestzeit,
hatte damit aber keine Chance aufs Finale.
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Autor und Copyright: Christian Ermert für Laufen-in-koeln
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