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Ein Lauf wird wahr - Am Sonntag startet der Frankfurt-Marathon |
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Große Vorfreude auf die Rückkehr des Mainova Frankfurt Marathon / Elitefeld
lässt Weltklasse-Laufsport erwarten / Die Deutschen Hendrik Pfeiffer und Filimon
Abraham wollen 2:10-Schallmauer brechen / "Da schwingen viele Emotionen mit"
Drei Jahre Wartezeit sind vorüber! Der
Mainova Frankfurt Marathon kehrt nach pandemiebedingter Unterbrechung zurück ?
mit einem erlesenen internationalen Spitzenfeld, aussichtsreichen deutschen
Athleten und wohl rund 20.000 Teilnehmern aus 110 Nationen an allen Wettbewerben
des Rennwochenendes. Eine sonnige Laufsport-Party ist garantiert in der ganzen
Stadt. Über 11.500 Teilnehmende sind aktuell für die volle Marathondistanz
angemeldet. Kurzfristige Nachmeldungen sind bis Samstagabend noch möglich in der
Marathonmall auf dem Messegelände.
"Ein sehr langer Lauf nähert sich für
uns dem Ziel. Wir freuen uns fantastisch über die Möglichkeit, den Marathon neu
zu starten", sagt Renndirektor Jo Schindler. "Es hat aufs Gemüt geschlagen, wenn
man zwei Jahre lang nur für den Papierkorb arbeitet. Wir wären aber schlechte
Langstreckenläufer, wenn wir diese lange Etappe nicht geschafft hätten. Es ist
großartig, wenn die vielen Vorbereitungen und Pläne jetzt Realität werden. Da
schwingen viele Emotionen mit. Wir freuen uns sehr auf die Läuferinnen und
Läufer, es wird ein ganz besonderer Tag für uns alle werden."
Im spitzensportlichen Bereich sind
hochklassige und spannende Rennen zu erwarten beim ältesten deutschen
Stadtmarathon, der das World Athletics Elite Label trägt. Der 21-jährige
Äthiopier Gebru Redahgne führt mit einer Bestzeit von 2:05:58 Stunden die
Eliteliste an. Im Feld der Frauen finden sich drei Athletinnen, die bereits
schneller als 2:22 gelaufen sind. Die Kenianerin Selly Kaptich weist mit 2:21:06
Stunden den besten persönlichen Rekord auf.
"Die Athleten sind heiß. Sie hatten
lange Zeit keine Startmöglichkeiten. Man hat bei vielen Marathons einen
Leistungssprung gesehen, das können wir auch am Sonntag erleben", sagt der
Sportliche Leiter Christoph Kopp. Im Männer-Rennen könnte es eine Siegerzeit im
Bereich von 2:05 Stunden geben, die besten Frauen hegen sogar Ambitionen auf
Zeiten unter 2:20 Stunden.
Die bekanntesten deutschen Starter
beim Mainova Frankfurt Marathon sind Hendrik Pfeiffer (2:10:18 Stunden), Filimon
Abraham, der seinen ersten Marathon finishen will, Laura Hottenrott (2:28:02)
und Thea Heim (2:36:10).
Newcomer & Mister Frankfurt: Die Favoriten bei den Männern
Gebru Redahgne ist noch ein Newcomer
im internationalen Laufsport. 2021 lief der Äthiopier erstmals außerhalb seines
Heimatlandes, in diesem Frühjahr steigerte er sich in seinem zweiten Marathon in
Barcelona auf 2:05:58 und wurde Zweiter. Gebru Redahgne will nun die schnelle
Frankfurter Strecke nutzen, um sich weiter zu verbessern. "Ich habe gut
trainiert und möchte meine Bestzeit unterbieten", gibt er sich zuversichtlich.
Die erste Rennhälfte soll mithilfe von Tempomachern im Bereich von 62:45 Minuten
angelaufen werden.
Aus Kenia kommt ein Läufer zum Mainova
Frankfurt Marathon zurück, der im aktuellen Elitefeld als "Mister Frankfurt"
gelten muss: Martin Kosgey ist schon viermal am Main gestartet und zeigte dabei
enorm konstante Leistungen. Zweimal war er in der Festhalle bereits Zweiter
(2016 und 2018) sowie zweimal Vierter (2017 und 2019). Der 33-Jährige stellte
dabei 2018 auch seine persönliche Bestzeit von 2:06:41 auf. "Ich werde sicher in
der ersten Gruppe laufen. Eine neue Bestzeit und auch der Sieg sind möglich für
mich", sagte der dreifache Familienvater. "Frankfurt ist für mich wie ein
Zuhause. Ich fühle mich wohl hier."
Sein 29-jähriger Landsmann Charles
Ndiema kommt mit einer aktuellen persönlichen Bestzeit von 2:08:12 Stunden an
den Start, die er im Frühjahr in Wien erzielte. Den Frankfurt Marathon hat er
vor drei Jahren auf YouTube entdeckt und die Übertragungen angesehen. Seither
ist dieses Rennen ein großes Ziel für ihn. "Ich bin bereit für eine schnelle
Zeit und werde solange es geht in der Spitze bleiben", sagt Ndiema.
Betesfa Getahun aus Äthiopien, der mit
2:05:28 ursprünglich die Meldeliste angeführt hatte, musste kurzfristig absagen
und wird nicht in Frankfurt starten.
Deutsche Topläufer Hendrik Pfeiffer und Filimon Abraham: Unter 2:10 als Ziel
Hendrik Pfeiffer will seine aktuell
gute Form auf der flachen Frankfurter Strecke nutzen, um seinen persönlichen
Rekord von 2:10:18 Stunden zu unterbieten. "Ich traue mir eine Bestzeit zu und
möchte natürlich gerne die 2:10-Stunden-Marke knacken", sagt der 29-jährige
Läufer des TV Wattenscheid, der bei den Europameisterschaften in München im
August Platz 24 belegte und dabei mit dem deutschen Team die Silbermedaille in
der Europa-Cup-Wertung gewann. "Es geht um eine gute Zeit für mich. Ich habe
mich entsprechend vorbereitet. Ich freue mich sehr, mein Rennen vor deutschem
Publikum zeigen zu können."
Filimon Abraham will ebenfalls 2:10
unterbieten und zu den deutschen Top-Marathonläufern aufschließen. Nachdem er im
Frühjahr bei seinem Debüt in Hamburg nicht ins Ziel kam, wird der 29-Jährige,
der bei der EM in München Platz 19 im 10.000-Meter-Finale belegte, nun einen
zweiten Anlauf nehmen. "Ich bin in guter Form. Mein Ziel ist es, unter 2:10
Stunden ins Ziel zu kommen", sagte der aus Eritrea stammende Filimon Abraham,
der sich über sieben Wochen hinweg in Addis Abeba auf den Mainova Frankfurt
Marathon vorbereitet hat. Dort hatte er sich der hochkarätig besetzten Gruppe
des äthiopischen Trainers Tessema Abshero angeschlossen.
Wenn Pfeiffer und Abraham ihre Ziele
erreichen, könnten beide die Norm von 2:09:40 Stunden für die WM 2023 in
Budapest erbringen. Pfeiffer will seine Chance nutzen: "Filimon und ich können
gut zusammenarbeiten. Zuerst orientieren wir uns an der
Halbmarathon-Durchgangszeit von 65:00 Minuten. Wenn es richtig gut läuft, kommen
wir vielleicht bei 2:09 oder 2:08 an. Ein kleines Risiko kann ich gehen."
Christoph Kopp sieht gute
Perspektiven: "Wir stehen in Deutschland im Marathon ganz gut da. Für Hendrik
und Filimon sind die Chancen gegeben, in die Top-8 zu laufen. Sie sollen sich an
den Fahrplan halten, dann sind sie auch für Überraschungen gut."
Starke Frauen-Spitze will 2:20er-Marke angreifen
Mit acht Läuferinnen, die bereits
Zeiten unter 2:25 Stunden gelaufen sind, drei davon mit Bestzeiten von unter
2:22, hat der Mainova Frankfurt Marathon im Frauenrennen viel Qualität am Start.
Selly Kaptich ist die schnellste Läuferin auf der Startliste. Die 36-jährige
Kenianerin, die zehn Jahre lang für ein japanisches Firmenteam lief, stellte
beim Berlin-Marathon 2019 als Dritte mit 2:21:06 ihre Bestzeit auf. Kaptich, die
2014 Bronze bei der Halbmarathon-WM gewonnen hatte, lief 2020 einen weiteren
sehr starken Marathon: In Tokio wurde sie Vierte in 2:21:42. "Ich habe eine gute
Chance auf eine persönliche Bestleistung und bin bereit dafür. Auch eine Zeit
unter 2:20 und sogar der Streckenrekord sind möglich", zeigte sich Kaptich
optimistisch.
Die schnellste bisher in Frankfurt
erzielte Marathonzeit einer Frau steht bei 2:19:10 Stunden, gelaufen von Valary
Aiyabei im Jahr 2019. Mit einer Bestzeit von 2:21:27 reist Helah Kiprop nach
Frankfurt. Die Vize-Weltmeisterin im Marathon von 2015 lief ihren persönlichen
Rekord in Tokio 2016. In diesem Jahr meldete sich Helah Kiprop mit einem Sieg
beim Kopenhagen-Marathon in 2:24:10 zurück. Die 37-Jährige lief übrigens schon
einmal beim Mainova Frankfurt Marathon und stellte dabei ihre damalige
persönliche Bestzeit auf: 2014 war sie Fünfte in 2:27:14.
Die dritte Läuferin, die bereits unter
2:22 Stunden gelaufen ist, ist Yeshi Chekole. Die Äthiopierin steigerte sich im
Februar beim Sevilla-Marathon auf 2:21:17 und belegte damit Rang drei. "Ich
möchte eine persönliche Bestleistung erbringen und eine gute Platzierung
erreichen", sagte sie. Chekole bereitete sich vier Monate auf Frankfurt vor und
fühlt sich in guter Form.
Zu beachten sein wird auch Gladys
Chepkurui. Die Kenianerin lief in Paris im Frühling 2:28:55. Ihre in diesem Jahr
erzielten Bestzeiten von 30:48 (10 km) und 68:09 (Halbmarathon) deuten aber
darauf hin, dass sie Zeitbereiche um 2:22 erreichen kann.
Deutsche Favoritinnen Hottenrott und Heim mit Bestzeit-Ambitionen
Mit Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß
Kassel) hat eine deutsche Topläuferin einen Start in Frankfurt anvisiert. Die
30-Jährige, die eine Bestzeit von 2:28:02 aufweist, konnte im Sommer aufgrund
einer Corona-Infektion nicht bei der WM starten. Da sie im September den
anspruchsvollen, an Höhenmetern reichen Jungfrau-Marathon gelaufen ist, gilt es
abzuwarten, in welcher Form sie in Frankfurt sein wird.
Zur erweiterten deutschen Spitze zählt
Thea Heim (LG Telis Finanz Regensburg), die in Frankfurt versuchen wird, ihre
Bestzeit von 2:36:10 aus Hamburg 2019 zu unterbieten. Die 30-Jährige ist eine
Ausnahmeerscheinung im Elitefeld, da sie Vollzeit als IT-Spezialistin in einem
Versicherungsunternehmen arbeitet. 38 Stunden pro Woche arbeitet sie an der
Programmierung von Web-Applikationen. Ihr Training absolviert sie abends und
manchmal auch in der Früh ? genauso wie viele Tausende Hobbyläuferinnen und
-läufer im ganzen Land: "Die Tage sind manchmal sehr vollgepackt in einer
Marathonvorbereitung, aber für drei Monate ist das möglich", sagt sie. "Nur
Laufen ist nicht mein Ding. Ich habe das bewusst so entschieden. Die Kombination
Beruf und Laufen ist gut für mich."
Bereits neunmal hat Thea Heim in
Frankfurt am Staffelmarathon teilgenommen. Am Sonntag hofft sie auf der vollen
Distanz auf eine Zeit um 2:33 Stunden: "Ich freue mich besonders auf den Einlauf
in der Festhalle. Wichtig ist, dass man sich von der großartigen Stimmung am
Beginn nicht zu viel mitreißen lässt, um am Schluss noch Energie zu haben."
Große Unterstützung von Stadt Frankfurt und Hauptsponsor Mainova
Mike Josef, Sportdezernent der Stadt
Frankfurt, betonte den Stellenwert des Events: "Der Mainova Frankfurt Marathon
gehört zu den Highlight-Sportveranstaltungen der Stadt. Das steht außer Frage.
Deshalb bin ich Jo Schindler und allen Beteiligten sehr dankbar, dass der Lauf
wieder neu startet. Es ist für viele Menschen ein Traum, hier mitzulaufen.
Gerade in der jetzigen Zeit braucht es Ziele und Träume für die Menschen, das
bietet der Marathon mit seinen vielen besonderen Momenten." Im Mitarbeiterkreis
der Stadt hat Mike Josef selbst stark mobilisiert. "100 Läufer:innen für 100
Jahre Sportamt" gehen am Sonntag an den Staffelstart.
Ferdinand Huhle, Bereichsleiter
Konzernkommunikation bei der Mainova AG: "Wir haben in schwierigen Zeiten unser
Sponsoring verlängert. Es ist eine besonders große Freude, dass diese
Laufveranstaltung wieder viele Menschen bewegen wird. Der Marathon ist Emotion
pur, eine hochprofessionelle Veranstaltung, die großartige Bilder und
Impressionen hervorbringt." Aus dem Mitarbeiterkreis werden 250 StarterInnen im
blauen Mainova-Shirt auf die Strecke gehen.
Jo Schindler räumt den
Spitzenleistungen in diesem Jahr nicht die oberste Priorität: "Es ist in diesem
Jahr nicht so wichtig, auf eine bestimmte Zeit zu schielen. Natürlich wäre es
schön, wenn schnell gelaufen wird, aber das steht nicht so im Fokus. Wir haben
drei Jahre für dieses Rennen gearbeitet. Es wäre schön, wenn alle happy nach
Hause gehen - die Spitzenläufer genauso die Hobbyläufer."
Im deutschsprachigen Raum ist die Liveübertragung des hr-Fernsehens im TV und
Stream
Eine internationale Übertragung mit
englischem Kommentar ist in über 80 Ländern auf allen Kontinenten verfügbar.
Dieses Weltbild hat ein Potenzial für 81 Millionen Zuseher. Ein Livestream
dieser Übertragung ist auf
www.frankfurt-marathon.com zu sehen.
Eliteathleten mit persönlichen Bestzeiten
Männer:
Gebru Redahgne ETH 2:05:58
Martin Kosgey KEN 2:06:41
Balew Yihunie Derseh ETH 2:07:22
Asefa Mengisa ETH 2:07:47
Charles Ndiema KEN 2:08:12
Brimin Misoi KEN 2:08:41
Deresa Ulfata ETH 2:08:42
Dominic Letting KEN 2:09:30
Hendrik Pfeiffer GER 2:10:18
Stephen Mugambi KEN 2:11:39
Justino da Silva BRA 2:13:31
Edson Arruda BRA 2:14:35
Justin Mahieu BEL 2:14:43
Filimon Abraham GER - - -
Linus Maruka KEN Debüt
Ashenafi Gebru ETH Debüt
Eyob Solomun ERI Debüt
Merhawi Ghebreslasie FRA Debüt
Frauen:
Selly Kaptich KEN 2:21:06
Yeshi Chekole ETH 2:21:17
Helah Kiprop KEN 2:21:27
Atalel Anmut Dargie ETH 2:22:21
Juliet Chekwel UGA 2:23:13
Jackline Chepngeno KEN 2:24:21
Serdana Trofimova KGZ 2:24:38
Zinash Lema ETH 2:24:55
Meseret Abebayehu Alemu ETH 2:25:18
Caroline Jepchirchir KEN 2:26:11
Laura Hottenrott GER 2:28:02
Gladys Chepkurui KEN 2:28:55
Martha Akeno KEN 2:29:00
Sofiya Yaremchuk ITA 2:29:12
Thea Heim GER 2:36:10
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Autor und Copyright: Alexander Westhoff für Laufen-in_koeln
Fotos: Mainova Frankfurt Marathon
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