26.10.2004  

Eine Ausführung von Detlev Ackermann zum Karstadt Sport walking day:

"Nur, wer den neuen Trendsport Walking und Nordic Walking (mit Stöcken) selbst einmal ausprobiert hat, kann sich ein fundiertes Urteil erlauben!"
 

Detlev Ackermann, erfolgreicher Finisher des 1. Karstadt Sport walking day Köln im Selbstversuch.

Am Straßenrand haben mich Freunde und Verwandte scherzhaft beschimpft: "Du Verräter!". An der Verpflegungsstation erstaunte Blicke: "Was machst Du als Läufer denn bei den Walkern?" Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: "Gemeinsam fit - ich walk mit!".
 
Ich muss zugeben, für mich als Ultraläufer war das schon eine Herausforderung, besonders für den Kopf. 30km nicht laufen, sondern walken. Nach 2:20 Stunden schaue ich auf die Uhr, doch statt ins Ziel zu laufen, befinde ich mich noch mitten auf der Strecke. Aber das war auch gut so, eigentlich konnte die Zeit gar nicht lang genug sein, so viel Spaß hat es gemacht.
 
Einmal ein völlig anderes Teilnehmerfeld als sonst gewohnt, schwirrt um mich herum. Als männlicher Vertreter erfreute mich hierbei zugegeben der Frauenüberschuss.
 
Ich setzte einen Fuß vor den anderen und dies mit bemühter Schnelligkeit. Walken kann richtig anstrengend sein und komme mächtig ins Schwitzen. Der Bewegungsablauf etwas ungewohnt, wird mir am nächsten Tag bestimmt  Muskelkater einbringen. Von der Kondition her kann ich noch gut mithalten. Ab und zu mache ich eine kurze Pause für Fotos.
 
Ist mein Bewegungsablauf auch richtig? Mit Sicherheit nicht. Zwar komme ich recht schnell voran, doch die Kamera in der Hand behindert etwas meinen Armeinsatz. In diesem Fall verzichte ich einmal auf die korrekte Umsetzung der Bewegungen und nehme lieber etwas von der Atmosphäre rings um mich herum mit.
 
Statt wie sonst der Zeit hinterher zu rennen, komme ich hier bei dem Tempo einmal mit den anderen Mitstreitern ins Gespräch. Finde schnell Kontakt und Anschluss zu ihnen. Gegenseitig ziehen wir uns quasselnd im Gespräch zügig voran. Unterhalten uns über Gott und die Welt und bemerken ganz nebenbei mit Stolz, wie wir einen Teilnehmer nach dem anderen überholen.
 
Für mich als Sportler erfreute es besonders, ein so breit gefächertes Teilnehmerfeld vorzufinden. Ob jung oder alt, Profi oder blutiger Anfänger. Zu tausenden bevölkern sie gemeinsam Köln, den Rhein, jeder so, wie er wollte und konnte. Was für ein fantastisches Panoramabild. An dieser Stelle einmal ein dickes Kompliment und Hochachtung, speziell an die etwas korpulenten Teilnehmer auf den langen Strecken, denen ich voreingenommen noch nicht einmal die 10km Strecke zugetraut hätte.
 
Das Ziel naht. Recht müde freue ich mich nun doch, nach 4:35 Stunden endlich angekommen zu sein. Voller Rührung nehme ich meine Finisher-Medaille entgegen, wie bei meinem ersten Marathon. Eigentlich mache ich mir nichts aus Medaillen, wo ich doch schon so viele habe. Aber diese werde ich mir vielleicht als Einzige an die Wand hängen.
 
Mein persönliches Fazit: "Also, walken ist nicht unbedingt mein Ding, was jedoch eher an meiner inneren Präferenz zur schnellen Fortbewegung im Laufschritt liegt. Aber einmal im Jahr den Karstadt Sport walking day in Köln mitmachen, das ist was anderes. Da simmer dabei, dat is prima."
 



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln

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