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Kipkemboi und Dalasa siegen in Istanbul, Wärme stoppt Rekordjagd
 
 
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06.11.2022  

 
 

Robert Kipkemboi gewinnt das Rennen in 2:10:18

 
Kipkemboi und Dalasa siegen in Istanbul, Wärme stoppt Rekordjagd

 
Hohe Temperaturen während der zweiten Rennhälfte verhinderten beim N Kolay Istanbul-Marathon schnelle Zeiten und die avisierten Rekorde im Männerrennen. Im zweiten Anlauf gewann Robert Kipkemboi das Rennen: Der Kenianer triumphierte nach einem spannenden Zweikampf in 2:10:18, nachdem er erst auf dem letzten Kilometer während einer Bergauf-Passage Marius Kimutai hinter sich lassen konnte. Der für Bahrain startende Ex-Kenianer wurde Zweiter in 2:10:27 vor Sila Kiptoo (2:11:42). Moses Kemei (beide Kenia) und Tadesse Temechachu (Äthiopien) blieben mit Zeiten von 2:11:55 beziehungsweise 2:11:58 auf den Rängen vier und fünf auch noch unter 2:12 Stunden.
 
Schnellste Frau war die Äthiopierin Sechale Dalasa, die nach dem Rom-Marathon im März nun bei einem zweiten bedeutenden Rennen über die 42,195 km in diesem Jahr triumphierte. Sie lief nach 2:25:54 mit einer persönlichen Bestzeit ins Ziel und hatte einen deutlichen Vorsprung vor ihren Landsfrauen Melesech Tsegaye und Ethlemahu Sintayehu, die 2:29:01 beziehungsweise 2:31:38 erreichten. Dahinter folgten die Kenianerinnen Stacy Ndiwa (2:31:53), die ebenso wie Sintayehu ihr Debüt in Istanbul lief, und Judith Jerubet (2:32:29).
 
Als Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu um 9 Uhr den Marathon startete und sich die Läufer auf den Weg machten vom asiatischen Teil der Stadt in den europäischen herrschten bei 14 Grad noch gute Bedingungen. Rahmenwettbewerbe über kürzere Lauf-Distanzen hinzugerechnet, verzeichneten die Veranstalter von Spor Istanbul rund 60.000 Anmeldungen. Mit dieser Zahl gehört das Rennen zu den größten Straßenläufen weltweit in diesem Jahr.
 
Bei zunehmender Sonne und Temperaturen von über 20 Grad Celsius schmolzen die Hoffnungen auf einen Streckenrekord (2:09:44) und auf die schnellste je auf türkischem Boden erzielte Zeit (2:09:27) bei den Männern zunehmend dahin. Eine große Spitzengruppe passierte die Halbmarathonmarke nach 64:32. Mit dieser Zeit war man noch im Rennen um die angepeilten Bestzeiten. Doch in der Folge wurde das Tempo langsamer und es entwickelte sich ein taktisches Rennen. Erst rund fünf Kilometer vor dem Ziel ergriff Robert Kipkemboi die Initiative und verschärfte das Tempo. Zunächst konnte Marius Kimutai, der mit einer Bestzeit von 2:05:47 der schnellste Läufer auf der Startliste war, noch mithalten. Doch als es auf dem letzten Kilometer bergauf in das historische Zentrum Istanbuls ging, war auch er geschlagen.
 
"Es war ein gutes Rennen. Als es warm wurde, habe ich mich nur noch auf den Sieg konzentriert und nicht mehr auf die Zeit. Ich wusste natürlich, dass das Schlussstück sehr schwierig ist und hatte mich darauf auch speziell vorbereitet beim Training", sagte der 34-jährige Sieger, der eine Bestzeit von 2:07:09 aufweist.
 
Bei den Frauen dominierte Sechale Dalasa von Anfang an das Geschehen und sorgte hinter einem Pacemaker laufend zunächst für ein ambitioniertes 2:20-Tempo. Drei Läuferinnen lagen an der 10-km-Marke (33:11 Minuten) noch direkt hinter ihr: Melesech Tsegaye, Ethlemahu Sintayehu und Stacy Ndiwa. Als Dalasa, die mit einer Bestzeit von 2:26:09 an den Start gegangen war, die Halbmarathonmarke nach 70:23 passierte, war nur noch Sintayehu übrig. Und ab Kilometer 24 lief Dalasa dann ohne Konkurrentinnen hinter einem Tempomacher an der Spitze. Obwohl die 31-Jährige später auch deutlich langsamer wurde, vergrößerte sich ihr Vorsprung stetig weiter. Am Ende hatte sie mit 2:25:54 über drei Minuten Vorsprung. "Ich bin stolz, dieses Rennen gewonnen zu haben und freue mich über eine neue Bestzeit", sagte die Siegerin.



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
Foto: Spor Istanbul

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