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Finisher-Medaille |
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Am 24. Oktober fand in Köln ein für Deutschland
erstmaliges und einzigartiges Event statt. Eine reine Veranstaltung
nur für Walker. Damit reagierte man auf den neuen Trendsport, der sich direkt
hinter Fußball und Joggen auf Platz drei etabliert. Die Idko GmbH, unter anderem
Veranstalter des Karstadt RuhrMarathon, hatte sich in Kooperation mit dem Köln
Marathon und dem Titelsponsor Karstadt Sport dazu entschlossen, die Walker im
Herzen Deutschlands zusammen zu bringen und mit ihnen gemeinsam ein großes
Sportfest zu feiern.
Schon in den frühen
Morgenstunden kamen die Anhänger des Ausdauersports, und die die es werden
wollen, aus allen Richtungen angereist und stürmten die Messehalle in Köln
Deutz. Denn da gab es die zur Teilnahme nötige Startnummer abzuholen. Auf über
6300 werden die Teilnehmer geschätzt.
Manche brachten ihre Ausrüstung direkt
selbst mit. Wer noch keine Nordic-Walking Stöcke besaß, konnte sie mieten oder
kaufen. Fürs 25 Euro
Startgeld gab es einen qualitativ hochwertiger Walking-Rucksack,
Informationsmaterial zur Veranstaltung, einen Kleiderbeutel, sowie freien
Eintritt zur parallel stattfindenden Lifestylemesse >>Wir<<. Wer einen
persönlichen Leistungsnachweis mit Zeitkontrolle wollte, konnte einen Chip, der
am Schuh befestigt wurde, zur Zeitermittlung registrieren lassen.
Gegen 11:00 wahr es dann
endlich soweit. Fast, denn vorher gab es noch das wichtige Aufwärmprogramm. Ohne
geht's nicht, belehrte der Moderator. Und somit reckte und streckte sich alles
im Takt der Musik, so wie es die Mädels auf der Bühne vormachten. Nun gesellte
sich auch die Prominenz hinzu. Neben dem ehemaligen Olympiasieger Hartwig Gauder,
reihen sich auch Rosi Mittermaier und ihr Mann Christian Neureuther in den
Startblock ein. Dann der Startschuss. In einer fast endlos erscheinenden
Schlange machen sie sich auf den Weg. Vorne weg die Nordic Walker mit ihren
Stöcken und mit kleinem Abstand, in einem zweiten Block die Walker. Von den
Cologne Centurions Cheerleader angeheizt, ging's zügig an den Messehallen
vorbei, Richtung Deutzer Brücke. Dort warteten zwei Helferinen mit großen
Hinweisschildern und wiesen die Richtung zum 10km und 20km/30km Weg.
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Über 6300 Walker
und Nordic-Walker erobern Köln |
Während ein großer Teil über
die Deutzer Brücke walkend die linke Rheinuferseite betritt und besiedelt, geht
es für die anderen auf der rechten Seite weiter bis zur Rodenkirchener Brücke.
Dort angelangt ging es nun auch für sie auf die linke Rheinseite. Wer sich fit
genug fühlte konnte sich von hier aus nun auf die weiterführenden 30km begeben,
oder über die 20km Route den Heimweg einschlagen.
Für die 30km Walker führte der
Weg nun über eine Schleife noch weiter südlich, durch Rodenkirchen. Verlief die
Strecke bisher am Rhein entlang, so ging es nun 5km durch Wiesen und Wald. Natur
Pur, bei strahlendem Sonnenschein und
Altweibersommer-Temperaturen.
Wettkampfstress kommt unter den
Teilnehmern nicht auf. Eher sucht man Gleichgesinnte, die über das gleiche Tempo
verfügen, um mit ihnen gemeinsam in der Gruppe zu walken. Doch von langsamen
spazieren gehen kann nicht immer die Rede sein. Der größte Teil legt hier ein
doch erstaunliches Tempo vor. Vielen geht es aber auch eher darum, einfach mit
dabei zu sein. Sie nutzen das Event, um gemeinsam einen schönen, sportlichen Tag
zu erleben. Wer nicht so schnell mit den anderen mitkam, brauchte keine Angst zu
haben, sich zu verlaufen. Regelmäßig tauchte ein Hinweisschild auf, dass die
Richtung wies. Bunte Pfeile in gelb, blau und rot wiesen auf die 10, 20, 30 km
Strecke hin. Weiterhin befand sich unter den Startunterlagen reichlich
Kartenmaterial, über die man sich notfalls wieder auf den rechten Weg zurück
orientieren konnte.
Zwischen Deutzer und
Hohenzollern Brücke wurden die Teilnehmer in der Reebock Event-Meile empfangen.
Angefeuert von vielen Zuschauern und unterstützt durch Musik und Moderation
konnten die Walker neue Energie schöpfen. Doch auch den Beobachtern wurde
einiges geboten. Im Reebok-Zelt, in der Mitte der Event-Meile, wurden Interviews
und Informationen über Walking und Nordic Walking gegeben. Das durchgängige
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Stimmung an der
Strecke: Sambarhythmen empfangen die Teilnehmer im Ziel
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Bühnenprogramm sorgte für Unterhaltung und animierte die Anwesenden, die Aktiven
anzufeuern und im Takt der kölschen Musik zu klatschen, schunkeln und winken.
An der Mülheimer Brücke ging es
nun hinüber auf das rechte Rheinufer, wo eine Verpflegungsstation mit Wasser,
Isothonischen Getränken und Obst wartete. Frisch aufgetankt konnten nun die
letzten drei Kilometer, vorbei am Hafen und durch den Rheinpark, in Angriff
genommen werden.
Wieder am Tanzbrunnen
angelangt, wurden die Walker von einer Sambagruppe empfangen und musikalisch
durch das Zieltor begleitet. Unmittelbar dahinter gab es für jeden erfolgreichen
Teilnehmer eine Finisher-Medaille.
In der Versorgungszone des
Zielkanals konnten sich die Teilnehmer über eine reichhaltige Versorgung freuen.
11 000
Bananen und 7500 Äpfel lagen bereit. 2500 Liter Wasser, Kölsch und Apfelschorle
löschten den Durst. Für den Heimweg gab es noch
Trockenmüsli und Sojagetränke in einer
handlichen Papiertüte.
Kinderkrankheiten
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Verpflegung an
der Mülheimer Brücke |
"Wir haben nicht damit
gerechnet, dass Walker einen so großen Durst haben", war die Antwort auf die
meist ausgesprochene Kritik vieler Teilnehmer. An der Rodenkirchener Brücke, km
6,5 der 20/30er Strecke, befand sich eine mobile Wasserversorgung. Aufgrund der
Wetterlage um die 22 Grad langten die durstigen Walker richtig zu, so dass dort
schnell das Wasser ausging. Somit bekam ein Großteil der Ausdauer-Walker erst
bei km 17 etwas zu trinken. Das war für viele Teilnehmer verständlicher Weise
nicht hinnehmbar, weshalb sie genötigt waren, an Kiosken und Gastronomie
Getränke zu kaufen. "Das tut uns schrecklich Leid", erzählt ein Helfer gegenüber
Laufen-in-Koeln. "Wir sind selber sauer über die Situation", führt er fort.
Zwei Verpflegungsstellen auf
30km? Richtig, dass kann doch nicht sein. Selbst die Organisatoren überraschte
diese Situation. Neben der dritten, 'ausverkauften' Verpflegungsstation hat
Laufen-in-Koeln eine unsichtbare Vierte ausgemacht. Ursprünglich sollte es auch
am Schokoladenmuseum Wasser und Obst für die Teilnehmer geben, doch hier sagten
die dafür notwendigen Helfer in letzter Minute ab.
2. Karstadt Sport walking day
... findet am Sonntag, 23
Oktober 2005 in Köln statt. Auf der größten Walking-Veranstaltung Deutschlands
werden auf der gleichen Strecke wieder 10, 20 und 30km angeboten, mit
Rahmenprogramm und diesmal mit wirklich optimaler Verpflegung an der Strecke.
Veranstalter Otto Hurler: Es
tut uns sehr Leid, dass solche Missstände aufgetreten sind. Wir nehmen die
Anregungen auf und werden es im nächsten Jahr verbessern.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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