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Dubai-Marathon: Debütant Abdisa Tola läuft Jahresweltbestzeit |
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Abdisa Tola
und Dera Dida gewinnen den Dubai-Marathon |
Debütant Abdisa Tola gewinnt Dubai-Marathon mit Jahresweltbestzeit,
seine Schwägerin Dera Dida folgt als schnellste Frau
Zu einer seltenen
Familien-Sache wurde der Dubai-Marathon, der erstmals seit drei Jahren wieder
stattfand. In seinem Debüt-Rennen über die 42,195 km siegte Abdisa Tola in der
Jahresweltbestzeit von 2:05:42 Stunden. Der erst 22-jährige Äthiopier, dessen
älterer Bruder Tamirat Tola der amtierende Marathon-Weltmeister ist, gewann nach
einer dramatischen Schlussphase. Gut 15 Minuten später triumphierte mit Dera
Dida die Ehefrau des Weltmeisters Tamirat Tola. Die 26-Jährige lief eine
persönliche Bestzeit von 2:21:11 und feierte den bisher größten Sieg ihrer
Karriere.
Die Männer liefen lange Zeit
ein recht gleichmäßiges Tempo. Zwei Tempomacher führten dann eine elfköpfige
Spitzengruppe nach 62:31 Minuten über die Halbmarathon-Marke. Überraschend waren
es etwas später die beiden schnellsten Läufer auf der Startliste, die nicht mehr
Schritt halten konnten: Zunächst fiel der Äthiopier Abera Kuma (Bestzeit:
2:05:50) zurück, etwas später dann der Sieger des Dubai-Marathons 2014, Tsegaye
Mekonnen (Äthiopien/2:04:32), der am Ende als Zwölfter in 2:13:24 ins Ziel lief.
Nachdem kurz nach Kilometer 30
auch der zweite Tempomacher aus dem Rennen gegangen war, führte Abdisa Tola eine
sechsköpfige Spitzengruppe an. Der 22-Jährige startete dann bei 39 km einen
Angriff, setzte sich etwas ab, verpasste dabei jedoch eine Kurve und lief rund
20 Meter in die falsche Richtung. Gerade noch rechtzeitig bevor er zu viel Boden
verloren hätte, bemerkte der Äthiopier seinen Fehler, drehte um und schloss
relativ schnell wieder zu den drei Läufern auf, die inzwischen die Führung
übernommen hatten. Zwei Kilometer vor dem Ziel startete Abdisa Tola einen neuen
Versuch. Und dieses Mal verlief er sich bei seinem Antritt nicht und setzte sich
stattdessen entscheidend ab.
"Es war ein stark besetztes
Rennen, aber ich war gut vorbereitet", sagte der Sieger, hinter dem seine
Landsleute Deresa Geleta und Haymanot Alew mit 2:05:51 beziehungsweise 2:05:57
die Ränge zwei und drei belegten. Mit Tola gewann zum dritten Mal in Folge ein
Debütant das Männer-Rennen in Dubai. Schon einmal hatte der Läufer für eine
große Überraschung gesorgt: Als unbekannter Athlet gewann er 2021 bei seinem
ersten Rennen außerhalb Äthiopiens den Rom-Ostia-Halbmarathon in 59:54 Minuten.
Eine größere
Frauen-Spitzengruppe lief in Dubai lange Zeit ein relativ moderates Tempo. Nach
einer Halbmarathon-Zwischenzeit von 71:36 Minuten wurde das Rennen erst nach der
30-km-Marke deutlich schneller. Drei Läuferinnen rannten schließlich rund fünf
Kilometer vor dem Ziel an der Spitze: Neben Dera Dida waren dies ihre
äthiopischen Landsfrauen Ruti Aga, die mit einer Bestzeit von 2:18:34 die
Startliste angeführt hatte, und Siranesh Yirga. Kurz vor Kilometer 40 löste sich
die Ehefrau des Marathon-Weltmeisters Tamirat Tola dann von ihren
Konkurrentinnen. "Als ich in Führung ging, war ich mir sicher, dass ich auch
gewinnen würde", sagte Dera Dida, die nach 2:21:11 ins Ziel lief und sich ebenso
wie ihr Schwager Abdisa Tola eine Siegprämie von 80.000 US-Dollar sicherte. Ruti
Aga und Siranesh Yirga folgten auf den Rängen zwei und drei in 2:21:24
beziehungsweise 2:21:59 und komplettierten ein rein äthiopisches Podium.
"Es war ein wundervolles Rennen
und dann natürlich ein sehr emotionaler Moment als ich realisierte, dass Abdisa
auch gewonnen hatte", sagte Dera Dida, die 2019 Crosslauf-Vize-Weltmeisterin
war, dann während der Corona-Pandemie Mutter wurde und daher erstmals seit drei
Jahren wieder ein großes Rennen lief.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Foto: Giancarlo Colombo / Dubai Marathon
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