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Der
69jährige Läufer aus Hamburg hat fast 1300 Marathons absolviert
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Horst Preisler |
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Angefangen
hat alles vor 30 Jahren, und schuld ist seine Frau. Du hast zuviel faules
Fleisch um die Hüften. Du musst Sport machen. Rüge angekommen, Horst Preisler
lief los. Keine leichte Aufgabe für einen, der zuvor nur ein wenig Badminton
gespielt hatte und sich ansonsten immer klein machte, wenn es um die Besetzung
von Sportmannschaften ging. Mittlerweile ist der Rentner aus Norddeutschland,
bis 1999 war Preisler Leiter der Personalabteilung der Hamburger Unfallklinik,
bei 1289 Marathonläufen (Stand 20. September) angekommen. Und in der Szene
bekannt wie kaum ein anderer Breitensportler, denn diese Zahl bedeutet
Weltrekord, häufiger hat kein Mensch die klassischen 42,195 Kilometer hinter
sich gebracht. Zu seinem 1000. Marathon, das ist schon ein paar Jahre her, war
er auf dem Titelbild der renommierten Fachzeitschrift Spiridon zu sehen.
Etwa 60 bis
80 Wettkämpfe absolviert Horst Preisler jedes Jahr, derzeit fast ausschließlich
Marathons und so genannte Kurzultraläufe über 50, 60, 70 Kilometer. Die Zeit?
Das ist Nebensache. Ankommen, das zählt, egal, ob laufend oder gehend. Man
kann eine Strecke auch in Würde zu Ende marschieren. Doch der Hamburger müsste
lügen, würde er behaupten, die mitlaufende Uhr interessiere ihn gar nicht. In
Köln beispielsweise kam er nach 6:17 Stunden an (Eine fürchterliche schlechte
Zeit für mich), beim Marathon in Kempten /Allgäu feierte er jüngst Premiere und
Abschied zugleich. Die Strecke mit 1300 Höhenmetern hatte es ohnehin in sich,
und dann noch die vielen Schotterpassagen. Das ist genau das, was meine Gelenke
nicht haben wollen.
Das Alter
man kann es nicht wegdiskutieren. Und der Läufer im Trikot der LAV Hamburg-Nord
will es auch nicht. Kritisch horcht er ständig in sich hinein, was gibt der
Körper für Signale? Keine guten im Jahr 2003 mit einer Leistenoperation, und
keine guten in diesem Jahr, als ihn eine bakterielle Infektion zu einem längeren
Krankenhaus-aufenthalt inklusive Antibiotika-Behandlung zwang. Zuletzt gab es im
August, bei einem Geländelauf in den belgischen Ardennen, Muskelprobleme in den
Oberschenkeln. Er gab vorzeitig auf. Gemosert habe da sein Körper. Horst
Preisler musste sich umstellen, seitdem favorisiert er Wettkämpfe auf Asphalt.
Und Wettkämpfe, die Premieren darstellen, wo er nie zuvor gelaufen ist. Etwa den
Marathon in Freiburg oder die 42,195 Kilometer durch Magdeburg, eine Woche vor
dem Klassiker in Frankfurt. Die neuen Läufe haben jetzt mehr Gewicht in meinem
Terminkalender. Nach der Devise: Jetzt oder vielleicht nie mehr.
Frankfurt,
soviel Ehrlichkeit muss sein, sei nie sein Lieblingsmarathon gewesen. Was
nichts mit der Strecke oder der Organisation sondern mit der Luft zu tun habe.
Die sei nicht besonders gut, dies hätten ihm auch Freunde aus dem
Rhein-Main-Gebiet bestätigt. Trotzdem: Nach 1982, 1983, 1985, 1988, 1989, 1994,
1995, 1996, 1998 und 2001 ist Horst Preisler am 31. Oktober 2004 zum 11. Mal
dabei auf den Straßen durch die deutsche Börsenmetropole. Und im Gegensatz zu
vielen anderen Läufern ist der Zieleinlauf in der Frankfurter Festhalle zwar
eine örtliche Premiere für Mister Marathon aus Hamburg unter dem Hallendach
(in Frankfurt seitdem 2003 möglich) ist er aber schon in den achtziger Jahren in
Bremen durchs Ziel gelaufen. Seine Bestzeit steht übrigens bei 2:54 Stunden,
gelaufen im Jahr 1984 in Kandel/Pfalz. Dass Horst Preisler in Frankfurt ein
Freistart zuteil wird, betrachtet er als Geschenk. Den eingesparten
Organisationsbeitrag wird er seiner Tochter Beate Weber überweisen, die in der
ghanaischen Hauptstadt Accra lebt und ehrenamtlich ein Schulprojekt leitet. Von
25 Euro kann dort ein Kind ein Jahr zur Schule gehen. Soziales Engagement
gehört für ihn ebenso zum Leben wie das Laufen. Eine veritable Schnittmenge
ergibt sich einmal jährlich in Freiburg, in den Breisgau reist er als
ehrenamtlich tätiges Vorstandsmitglied einer Berufsgenossenschaft. Ich habe
dort sogar schon eine Trainingsstrecke.
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Autor und Copyright: Quelle: GM-Communikation, Foto: "Laufmagazin Spiridon"
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