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"Mister Marathon" Horst Preisler, Weltrekordler im Marathon-sammeln
 
 
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28.10.2004  

 
 

Der 69jährige Läufer aus Hamburg hat fast 1300 Marathons absolviert

 

 

Horst Preisler

 

Angefangen hat alles vor 30 Jahren, und schuld ist seine Frau. „Du hast zuviel faules Fleisch um die Hüften. Du musst Sport machen.“ Rüge angekommen, Horst Preisler lief los. Keine leichte Aufgabe für einen, der zuvor nur ein wenig Badminton gespielt hatte und sich ansonsten „immer klein machte, wenn es um die Besetzung von Sportmannschaften ging“. Mittlerweile ist der Rentner aus Norddeutschland, bis 1999 war Preisler Leiter der Personalabteilung der Hamburger Unfallklinik, bei 1289 Marathonläufen (Stand 20. September) angekommen. Und in der Szene bekannt wie kaum ein anderer Breitensportler, denn diese Zahl bedeutet Weltrekord, häufiger hat kein Mensch die klassischen 42,195 Kilometer hinter sich gebracht. Zu seinem 1000. Marathon, das ist schon ein paar Jahre her, war er auf dem Titelbild der renommierten Fachzeitschrift „Spiridon“ zu sehen.

 

Etwa 60 bis 80 Wettkämpfe absolviert Horst Preisler jedes Jahr, derzeit fast ausschließlich Marathons und so genannte Kurzultraläufe über 50, 60, 70 Kilometer. Die Zeit? „Das ist Nebensache.“ Ankommen, das zählt, egal, ob laufend oder gehend. „Man kann eine Strecke auch in Würde zu Ende marschieren.“ Doch der Hamburger müsste lügen, würde er behaupten, die mitlaufende Uhr interessiere ihn gar nicht. In Köln beispielsweise kam er nach 6:17 Stunden an („Eine fürchterliche schlechte Zeit für mich“), beim Marathon in Kempten /Allgäu feierte er jüngst Premiere und Abschied zugleich. Die Strecke mit 1300 Höhenmetern hatte es ohnehin in sich, und dann noch die vielen Schotterpassagen. „Das ist genau das, was meine Gelenke nicht haben wollen“.

 

Das Alter – man kann es nicht wegdiskutieren. Und der Läufer im Trikot der LAV Hamburg-Nord will es auch nicht. Kritisch horcht er ständig in sich hinein, „was gibt der Körper für Signale?“ Keine guten im Jahr 2003 mit einer Leistenoperation, und keine guten in diesem Jahr, als ihn eine bakterielle Infektion zu einem längeren Krankenhaus-aufenthalt inklusive Antibiotika-Behandlung zwang. Zuletzt gab es im August, bei einem Geländelauf in den belgischen Ardennen, Muskelprobleme in den Oberschenkeln. Er gab vorzeitig auf. „Gemosert“ habe da sein Körper. Horst Preisler musste sich umstellen, seitdem favorisiert er Wettkämpfe auf Asphalt. Und Wettkämpfe, die Premieren darstellen, wo er nie zuvor gelaufen ist. Etwa den Marathon in Freiburg oder die 42,195 Kilometer durch Magdeburg, eine Woche vor dem Klassiker in Frankfurt. „Die neuen Läufe haben jetzt mehr Gewicht in meinem Terminkalender.“ Nach der Devise: Jetzt oder vielleicht nie mehr.

 

Frankfurt, soviel Ehrlichkeit muss sein, sei nie sein „Lieblingsmarathon“ gewesen. Was nichts mit der Strecke oder der Organisation sondern mit der Luft zu tun habe. Die sei nicht besonders gut, dies hätten ihm auch Freunde aus dem Rhein-Main-Gebiet bestätigt. Trotzdem: Nach 1982, 1983, 1985, 1988, 1989, 1994, 1995, 1996, 1998 und 2001 ist Horst Preisler am 31. Oktober 2004 zum 11. Mal dabei auf den Straßen durch die deutsche Börsenmetropole. Und im Gegensatz zu vielen anderen Läufern ist der Zieleinlauf in der Frankfurter Festhalle zwar eine örtliche Premiere für „Mister Marathon“ aus Hamburg –  unter dem Hallendach (in Frankfurt seitdem 2003 möglich) ist er aber schon in den achtziger Jahren in Bremen durchs Ziel gelaufen. Seine Bestzeit steht übrigens bei 2:54 Stunden, gelaufen im Jahr 1984 in Kandel/Pfalz. Dass Horst Preisler in Frankfurt ein Freistart zuteil wird, betrachtet er als „Geschenk“. Den eingesparten Organisationsbeitrag wird er seiner Tochter Beate Weber überweisen, die in der ghanaischen Hauptstadt Accra lebt und ehrenamtlich ein Schulprojekt leitet. „Von 25 Euro kann dort ein Kind ein Jahr zur Schule gehen.“ Soziales Engagement gehört für ihn ebenso zum Leben wie das Laufen. Eine veritable Schnittmenge ergibt sich einmal jährlich in Freiburg, in den Breisgau reist er als ehrenamtlich tätiges Vorstandsmitglied einer Berufsgenossenschaft. „Ich habe dort sogar schon eine Trainingsstrecke.“





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Autor und Copyright: Quelle: GM-Communikation,
Foto: "Laufmagazin Spiridon"

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