23.04.2023  

 
Gelungenes Comeback - Bonn feiert seinen 20. Deutsche Post Marathon Bonn
 
Darauf hatten nicht nur die Bonner Sportlerinnen und Sportler lange gewartet. Nach dreijähriger Pause kam der Deutsche Post Marathon mit einem Ausrufezeichen zurück. Rund 8.225 Athletinnen und Athleten waren bei der 20. Auflage des größten Bonner Sportevents dabei. Zehntausende Zuschauer in der Bonner Innenstadt, wie zum Beispiel am großen Fanpoint der Deutschen Post auf dem Münsterplatz, aber auch auf der anderen Rheinseite in Beuel feierten mit den Läuferinnen und Läufer ein großes Lauffest.
 

Kurz vor dem Start zum Halbmarathon

 
Yannik Erz und Adele Blaise-Sohnius gewinnen den Halbmarathon
 
Der Marathontag begann um 8:30 Uhr morgens mit dem ersten Startschuss für die Inlineskater. Kurz darauf starteten die 4.630 Halbmarathon-Teilnehmer, die in fünf Startblöcke aufgeteilt waren. Yannik Erz von der LG Bernkastel/Wittlich gewann bei den Männern das Rennen mit einer Zeit von 1:09:03 Stunden, während Adele Blaise-Sohnius vom LAZ Rhein-Sieg bei den Frauen über die halbe Distanz dominierte und in 1:22:06 Stunden ins Ziel lief.
 

Yannik Erz		Adele Blaise-Sohnius

 
 Yannik Erz war erschöpft, aber glücklich, nachdem er das Rennen gewonnen hatte. Er berichtete, dass die letzten fünf Kilometer besonders schmerzhaft waren und er froh war, während des Laufs eine kleine Gruppe gefunden zu haben. Blaise-Sohnius hatte vor dem Wettkampf eine Erkältung von ihrer Tochter bekommen, aber sie entschied sich trotzdem zu starten und schaute, wie es lief. Am Ende stellte sie fest, dass der Lauf zwar ein Kampf war, aber sie wurde mit dem ersten Platz belohnt.
 

Kurz vor dem Start zum Marathon

 
Jochen Uhrig und Sabine Burgdorf gewinnen den Marathon
 
Als Favorit wurde Maciek Miereczko ausgemacht, der sich mit der Nummer "1" an der Startlinie einfand. Doch dann kam alles anders. Unmittelbar nach dem Startschuss setzte sich hingegen Jochen Uhrig von der TSG Weinheim an der Spitze ab, lief ein einsames Rennen und baute einen Abstand von über 8 Minuten auf, bis er nach 2:26:04 Stunden unter großem Beifall der Zuschauer die Ziellinie erreichte. Aber auch Maciek Miereczko selbst kämpfte sich ohne Hilfe über die Strecke, Sein Verfolger Markus Wolff vom LT Schweich lief mit über 3 Minuten Abstand auf Platz Drei. Maciek Miereczko hatte es am Ende dann auch nicht so eilig und sorgte kurz vor dem Zieleinlauf für etwas Irritation. Er lief ein paar Meter wieder zurück und auf die Zuschauer zu. Dort nahm er seine Tochter auf den Arm und lief bei einem Uhrenstand von 2:34:12 Stunden über die Ziellinie. Markus Wolff folgte ihm mit 2:37:49 Stunden.
 
Jochen Uhrig zeigte sich mit dem Rennverlauf zufrieden und hob die 2beeindruckende Unterstützung entlang der Strecke" hervor und zog einen Vergleich zwischen der größten Sportveranstaltung in Bonn und anderen bedeutenden Laufevents, wie dem Frankfurter Marathon, an dem er ebenfalls teilgenommen hat: "Besonders auf der Kennedybrücke waren viele Menschen versammelt. Man konnte spüren, dass die Stimmung positiv war und die Zuschauer gut gelaunt waren - das gibt einem zusätzlichen Antrieb, den man benötigt, wenn es etwas schwieriger wird."
 

Jochen Uhrig		Sabine Burgdorf

 
Bei den Frauen konnte sich Sabine Burgdorf vom ASV Köln im Freuenfeld erfolgreich durchsetzen. In der ersten Runde setzte sie auf die 2:40er Gruppe, lief dann im weiteren Verlauf allerdings alleine und war auf sich selbst gestellt. Die ehemalige Fußballspielerin läuft seit 2016 und hat bereits 2019 ihren ersten Marathon absolviert. Mit einer Zielzeit von von 2:43:58 Stunden lief sie annähernd Bestzeit, die sie letztes Jahr in Hannover mit 2:41:11 Stunden aufstellte. Sabine Burgdorf schwärmte von der großartigen Stimmung auf der Sternstraße, und scherzte, dass ihr vor Begeisterung fast die Ohren weggeflogen wären. Da sie früher in Bonn gewohnt und studiert hat, empfindet sie die Stadt als eine Art Zuhause. Auf Platz zwei lief Franziska Rennecke auf dem Marktplatz mit 2:51:04 Stunden ein. Bronze holte sich Anna Lina Dahlbeck vom TuS Xanten mit 2:54:02 Stunden.
 
Insgesamt absolvierten 787 Läuferinnen und Läufer die Königsdisziplin über 42,195km.

Neue Disziplin - 10 Kilometer
 
Der Tag endete mit den 593 Finishern der neu eingeführten 10-Kilometer-Distanz, die zwischen 13 und 14:30 Uhr In Form von fliegenden Starts am Brassertufer starteten. Die Veranstalter führten diese kürzeste Strecke ein, um noch mehr Menschen das besondere Erlebnis einer Marathonteilnahme zu ermöglichen und den Laufsport für mehr Teilnehmer zugänglich zu machen.
 
Daniel Faust lief 34:15 Minuten bei der neuen Wertung, während Lisa van der Ven vom Verein KTT01 ebenfalls eine für sich großartige Zeit von 43:03 Minuten erzielte. Beide Teilnehmer legten damit den Grundstein für den Streckenrekord.

Für den guten Zweck - die Spendenmatte
Während des Laufes konnten die Sportlerinnen und Sportler automatisch 3 Euro spenden, indem sie über eine Spendenmatte liefen. Die Deutsche Post rundet diese Summe großzügig auf und spendete für jede Nachmeldung auf der Marathon-Messe den gleichen Betrag wie das Startgeld in den Spendentopf für den Bonner Sport. Auf diese Weise wurden bereits über 250.000 Euro gesammelt, von denen sich Bonner Sportvereine einen Teil für ihre Anliegen beantragen können. Die Aktion ist eine Dankesbekundung an die Vereine für ihr Engagement für den lokalen Sport.
 
Das lief nicht so gut
 
Obwohl die Sportveranstaltung gut organisiert war, gab es Probleme bei der Ab- und Rückgabe der Kleiderbeutel. Viele Athleten klagten über lange Wartezeiten und einige hatten dadurch Schwierigkeiten, pünktlich zum Start zu gelangen. Es gab auch Probleme bei der Sortierung der Kleiderbeutel. Die Veranstalter räumte die Probleme ein: "Da sind wir etwas überrannt worden", versprachen aber Verbesserungen, um solche Probleme in Zukunft zu vermeiden.
 

Abschluss-Pressekonferenz mit den Siegern des Marathon

 
 Fazit
 
"Es war eine große Freude, in diesem Jahr wieder mit den Läuferinnen und Läufer mit zu fiebern und die besondere Atmosphäre in der Stadt zu spüren. Der Deutsche Post Marathon ist immer wieder ein Sportereignis mit großer Strahlkraft für Bonn, das auch viele Besucherinnen und Besucher aus der Region anzieht. Ich bedanke mich bei der Deutschen Post, den Veranstaltern sowie auch den vielen Mitarbeitenden in der Verwaltung, die den Marathon erstmals seit der Pandemie wieder möglich gemacht haben", sagt die Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner.
 
Gerade die Bereitschaft der Jüngsten begeisterte den Athletenbeauftragten und LAZ-Trainer Thomas Eickmann: "Was mir an Bonn besonders gut gefällt, ist das Nachwuchskonzept, denn die Jugend ist unsere Zukunft. Das zeigt auch die rege Teilnahme an den Schulstaffeln. Da sind sehr viele begeisterte Kinder dabei mit unheimlich vielen begeisterten Lehrern." Eickmann, der selbst schon viele Marathons absolviert hat, findet es "mega gut, neben dem Spitzensport eben auch auf den Nachwuchs zu setzen."
 
Auch der Veranstalter zieht eine positive Bilanz: "Der Neustart des Deutsche Post Marathon Bonn ist geglückt. Wir konnten die letzten Jahre mit unseren Alternativ-Veranstaltungen gemeinsam gut überbrücken. Es ist dennoch großartig, dass wir heute endlich unsere 20. Auflage feiern können. Ein großer Dank geht daher an die Deutsche Post, die Stadt Bonn, unsere weiteren Partner, aber auch an die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und nicht zu letzte die Läuferinnen und Läufer und Zuschauerinnen und Zuschauer. Nur gemeinsam ist dies möglich", sagt Christian Okon, Geschäftsführer der veranstaltenden Agentur MMP Event.
 
Die erfolgreiche Durchführung einer solchen Großveranstaltung erforderte natürlich einen enormen organisatorischen Aufwand. Insgesamt waren 36 Mitglieder von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz, um die Sicherheit der geschätzten 100.000 Zuschauer und der vielen Athleten zu gewährleisten.
 
Im rahmen der Veranstaltung gab es 34 Sanitätsdiensteinsätze, vier Rettungsdiensteinsätze - darunter ein Notarzteinsatz - und zwei Krankentransporten. Oberbürgermeisterin Katja Dörner zog hier eine positive Bilanz, da alles für die Einsatzkräfte und den Ordnungsdienst reibungslos funktionierte. Die 36 abgeschleppten Fahrzeuge, von denen fünf Halter schnell gefunden wurden, stellen eine vergleichsweise niedrige Zahl im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren dar, in denen fast hundert Autos die Strecke blockierten. Die Oberbürgermeisterin betonte, dass diese Einsätze im Gesamtkontext betrachtet absolut im Rahmen seien und die Situation insgesamt entspannt gewesen sei.
 
 

Der 21. Deutsche Post Marathon Bonn ist für den 14. April 2024 geplant

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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
Fotos: MMP, Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln

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