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Verletzungen und Überlastungen im Trendsport Trailrunning |
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Verletzungen und Überlastungen im Trendsport Trailrunning
Trailrunning ist beliebter
Trendsport geworden, mit Wettkämpfen im Speed Trail (bis 30 km), Marathon-Trail
(bis 60 km) und Ultra-Trail (100 km und mehr). Ob Anfänger oder Profi:
Verletzungen und Überlastungen bleiben bei dieser schönen, doch auch harten
Sportart kaum aus. Welche Strukturen am häufigsten und welche am stärksten
betroffen sind, wobei das meiste passiert und welche speziellen Therapie-Ansätze
es gibt, darüber referiert Prof. Dr. med. Volker Schöffl (Leitender Arzt Zentrum
Interdisziplinäre Sportmedizin, Klinikum Bamberg, GOTS Experte) auf dem 14.
Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie.
Die wohl häufigste Verletzung
im Gelände ist eine Distorsion des Sprunggelenkes. Durch die Verstauchung kann
es zur Verletzung der Gelenkkapsel oder der Bänder des Gelenkes kommen. Durch
Umknicken und Stürze kommen auch andere akute Verletzungen zustande.
Schöffl: "In Studien zu
Überlastungen berichten wiederum 41 Prozent der Sportler beim Trailrunning von
Rückenschmerzen, weitere 40 Prozent von Knieschmerzen. Chronische Hüft-, Knie-,
Rückenprobleme sind keine Seltenheit."
Häufige Überlastungen und
Verletzungen sind das sogenannte "Läuferknie" (unspezifischer vorderer
Knieschmerz) und das Ileo-tibeale Band-Syndrom. Bei diesem Syndrom kommt es zum
Abknicken der Hüfte und zur Beckeninstabilität. Eine Therapie erfolgt zum
Beispiel durch PRP (Gabe von thrombozytenreichem Plasma) und Ausgleichtraining
nach Videoanalysen.
Ein drittes, sehr häufiges
Überlastungssymptom sind Schmerzen in der Fußsohle. Das Hohlgewölbe des Fußes
wird beim Trail durch den Plantarmuskel so angespannt, dass eine
Plantarfasziitis entstehen kann. Dabei entzündet sich die Sehnenplatte an der
Fußunterseite. Krankengymnastik, Massagen, Stoßwelle. Lauftechniktraining (zum
Beispiel barfuß) können hier Abhilfe schaffen.
Auch recht häufig ist das
Schienbeinkanten-Syndrom. Es wird meist durch eine knöcherne Reizung im vorderen
Unterschenkel hervorgerufen oder kann durch eine Gefäßstenose bedingt sein.
Auch extreme akute Verletzungen
bis hin zum Tod kommen immer wieder vor. Bei Vorerkrankungen beispielsweise, die
sich dann bei extremen Wetterlagen während des Trails bemerkbar machen, bei
unzureichendem, falschem Training, durch Kälte, Blitzschlag oder auch durch
Wildtiere - je nach Region zum Beispiel Elche, Hirsche, Rentiere, Bären und auch
Pumas.
"Insgesamt sind das Training,
die Ausrüstung und die Vorbereitung wichtig. Rücken- und Krafttraining,
Ausgleich-Trainings gehören genauso dazu, wie Bergablaufkurse, die Wahl der
richtigen Schuhe und Ähnliches", so Volker Schöffl. Bei Letzteren geht es zum
Beispiel um die Sprengung, den Winkel im Schuh. Je flacher der Schuh ist, desto
mehr Druck lastet auf dem Fuß. Oft führt dies zur Überreizung der Achillessehnen
? zur Achillodynie, einer Erkrankung des Sehnengewebes.
Schöffl: "Wenn ich auf die
Zugspitze wandere, nehme ich höchstwahrscheinlich Bergschuhe. Wenn ich jedoch
dort einen Trailrun mache, sind es spezielle Turnschuhe. Die wichtigste
Voraussetzung dafür ist ein adäquates Training." Auch die Pflichtausrüstung, wie
Erste-Hilfe-Kit, Rettungsweste, Pfeife und mehr gehört immer dazu.
Neben orthopädischen Dingen
haben Trailrunner zusätzlich mit gastrointestinalen Beschwerden zu kämpfen, wie
Durchfällen, Magenkrämpfen und mehr. Dass während des Sports jede Stunde
bestimmte Nährstoffe zugeführt werden müssen, muss vorher exakt trainiert
werden. Genaue Ernährungspläne sind das Wichtigste, um nicht in Energiedefizite
zu fallen. Denn auch chronische Mangelernährung, Sportmagersucht oder RED-S sind
durchaus Probleme in dieser Sportart, betont der Experte.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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