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10.000 Schritte - Sind wir jahrelang zu viel gelaufen? |
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10.000 Schritte - Sind wir jahrelang zu viel gelaufen?
Die Empfehlung, täglich 10.000 Schritte zu gehen, hat in den letzten
Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten und ist zu einem populären Ziel für viele
Menschen geworden, die ihre körperliche Aktivität steigern möchten. Eine neue
Untersuchung behauptet aber nun, dass man gar nicht 10.000 Schritte gehen muss,
da bereits 2.300 Schritte pro Tag helfen, das Krankheitsrisiko zu senken. Sind
wir jahrelang zu weit gegangen?
Ursprung der 10.000 Schritte:
Die Idee von 10.000 Schritten stammt ursprünglich aus Japan und kann bis
zu den 1960er Jahren zurückverfolgt werden. Kurz vor den Olympischen Spielen in
Tokio 1964 wurde ein Schrittzähler mit dem Namen "Manpo-kei" auf den Markt
gebracht. "Manpo-kei" kann wörtlich als "10.000-Schritte-Messgerät" übersetzt
werden. Das Produkt wurde mit dem Slogan beworben, dass 10.000 Schritte pro Tag
für eine gute Gesundheit notwendig seien. Obwohl die Zahl ursprünglich eher ein
Marketing-Trick war, hat sie sich im Laufe der Jahre zu einer weit verbreiteten
Richtlinie für körperliche Aktivität entwickelt.
Wissenschaftlicher Hintergrund:
Es gibt viele Studien, die die gesundheitlichen Vorteile von körperlicher
Aktivität untersuchen, und viele dieser Studien haben gezeigt, dass regelmäßige
Bewegung das Risiko für chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Diabetes und einige Krebsarten verringern kann. Obwohl die Empfehlung von 10.000
Schritten nicht strikt wissenschaftlich begründet ist, dient sie als leicht
verständliches und erreichbares Ziel für viele Menschen.
In einigen Studien wurde festgestellt, dass das Erreichen von 10.000
Schritten pro Tag mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen verbunden ist,
einschließlich einer verbesserten kardiovaskulären Gesundheit und einer
Verringerung des Mortalitätsrisikos. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die
optimale Schrittzahl von Person zu Person variieren kann und von verschiedenen
Faktoren abhängt, darunter Alter, Geschlecht, allgemeiner Gesundheitszustand und
Ausgangsniveau der körperlichen Aktivität.
Eine internationale Studie bringt neue Erkenntnisse
In einer umfangreiche internationale Studie, die insgesamt 17
internationale Untersuchungen über einen längeren Zeitraum zusammenfasste,
zeigte sich die immens positive Wirkung regelmäßiger körperlicher Aktivität. Mit
Beteiligung von über 200.000 Menschen weltweit kam man zu erstaunlichen
Erkenntnissen über die Macht der Bewegung.
Für all jene, die in ihrem Alltag bisher wenig bis gar nicht aktiv waren,
wirkten schon kleine Veränderungen Wunder: Das tägliche Hinzufügen von nur 500
Schritten senkt das Sterberisiko um beeindruckende 7%. Wer sich doppelt so viel
zusätzlich bewegt, also seine Schrittanzahl um 1.000 erhöht, kann sich über eine
Risikoreduktion von 15% freuen.
Besonders bemerkenswert ist, dass bereits bei 2.300 Schritten pro Tag
eine deutliche Verringerung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verzeichnen ist.
Bei 4.000 Schritten intensiviert sich dieser gesundheitliche Vorteil weiter.
Obwohl die Empfehlung von 7.500 bis 10.000 Schritten pro Tag als
Idealbild gilt, unterstreicht die Studie, dass bereits ein deutlich geringeres
Schrittpensum zu spürbaren gesundheitlichen Verbesserungen führen kann. Wer das
beeindruckende Ziel von 10.000 Schritten täglich erreicht, kann sich über
weitaus mehr freuen als nur gesteigerte Fitness: Das Risiko für das Auftreten
einer Demenz halbiert sich, das Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen
stürzt um 80% ab und sogar das beängstigende Krebssterberisiko fällt um 70%.
Prof. Mai-Lis Hellénius vom renommierten Karolinska Institut betonte die
Bedeutung dieser Erkenntnisse. Selbst wenn es manchmal nicht möglich ist, die
empfohlenen Schrittzahlen zu erreichen, sollte jeder versuchen, wenigstens
gelegentlich aktiv zu werden. Kurze Bewegungspausen, wie das Aufstehen und
einfache Übungen, können schon nach wenigen Minuten eine positive Wirkung auf
den Körper haben - von der Stärkung des Kreislaufs über die Regulierung des
Blutdrucks bis hin zur Kontrolle des Blutzuckers. Nichts tun ist die riskanteste
Option. Bewegung, in welcher Form auch immer, ist der Schlüssel zu einem
gesünderen Leben.
Schlussfolgerung:
Obwohl 10.000 Schritte ein nützliches Ziel sein können, ist es am
wichtigsten, dass die Menschen regelmäßig aktiv sind, unabhängig von der genauen
Anzahl der Schritte. Für einige kann ein Ziel von 5.000 oder 7.000 Schritten
realistischer oder ebenso vorteilhaft sein. Das Wichtigste ist, aktiv zu bleiben
und sich Ziele zu setzen, die auf den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten
basieren.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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