|
|
|
|
|
Über 2.500 Besucher beim Sommerfest des ASV Köln |
|
|
Konzert der Kölschrockband Milljö auf
der ASV-Anlage |
Das Sommerfest des ASV Köln geriet am Sonntag zu einem echten Fest des Sports
und zeigte, dass der Verein weiß, wie man alle Facetten von gesunder Bewegung
mit kölscher Lebensart und Spitzensport auf höchstem Niveau kombiniert.
Insgesamt lockte das Fest den ganzen Tag über mehr als 2500 Besucherinnen und
Besucher an, die bei bestem Sommerwetter jede Menge Sport und ein Konzert der
Kölschrockband Milljö auf der ASV-Anlage in Müngersdorf erlebten.
Sonntagnachmittag. Kurz nach
15:00 Uhr auf der Anlage des ASV Köln im Stadtwald. Ein Junge im weinroten
Trikot biegt als Erster auf die Zielgerade des 800-Meter-Rennens ein. Angefeuert
von weit über 1000 Zuschauern, die dichtgedrängt auf der Tribüne sitzen oder auf
dem Rasen stehen, läuft er leichten Schrittes und mit großem Vorsprung ins Ziel.
Dort jubelt er über eine neue Bestzeit. Ist Janne Dankwerth gerade Deutscher
Meister geworden? Wo sonst kommen so viele Zuschauer zur
Nachwuchs-Leichtathletik? Nein, der 15-Jährige aus der Südstadt hat die
Vereinsmeisterschaft gewonnen. Weil die aber ins große Sommerfest des ASV Köln
eingebunden war, konnte der 15-Jährige sein Können vor so vielen Zuschauern zu
präsentieren.
Alle Abteilungen des
Traditionsclub präsentierten sich auf der Anlage. Und überall konnte man
mitmachen: Fitness, Triathlon, Leichtathletik, Karate, Cheerleading, aber auch
unbekanntere Sportarten wie Floorball - die Eishockeyvariante ohne Eis in der
Halle - oder Ultimate Frisbee sind beim ASV im Angebot. Und zwischendurch
spielte dann die Kölschrockband Milljö - im Karneval die Aufsteiger der jüngeren
Vergangenheit. Als Frontmann Nils Schreiber alle Kinder, mit denen er die letzte
Zugabe als Stopptanz gespielt hatte, auf die Bühne bat, war klar, worum es beim
ASV Köln geht: Um die gelebte Symbiose von Tradition und Zukunft im Sport, wie
auch Präsident Michael Vesper betont: "Wir sind ein Verein, der allen ein
Zuhause bietet, die den Sport lieben: Vom Dreijährigen, der in der
Kindersportakademie erste wertvolle Bewegungserfahrungen sammelt bis hin zu weit
über 70-Jährigen, die mit Bewegung und sozialen Kontakten so lange wie möglich
fit und gesund bleiben wollen."
|
Manfred
Germar |
Manfred Germar freut sich über die jüngsten Erfolge von Joshua Hartmann
Dabei immer im Zentrum: Die
Leichtathletik. Hier liegen die Wurzeln des ASV, hier feiert der Verein seine
größten Erfolge. Und so war der Applaus riesig, als mit Manfred Germar die
größte lebende ASV-Legende auf die Bühne kam. Der ehemalige Sprinter ist
mittlerweile 88 Jahre alt, verfolgt als Ehrenpräsident immer noch mit großem
Interesse das Geschehen um seinen ASV, den er fast 20 Jahre lang als Präsident
geführt hatte. In seine Amtszeit fiel Anfang der 70er-Jahre der Umzug des ASV
auf das Erbbaurechtsgelände am Olympiaweg 3 und der Bau der ersten eigenen
Gebäude, aus dem sich dann bald Vorzeigeanlagen mit eigenem Clubhaus,
Kunststoffbahn, Tribüne und Dreifachsporthalle entwickelten.
Zusammen mit dem aktuellen Präsidenten Michael Vesper eröffnete er am Sonntag
die neue Bildergalerie im Clubhaus mit historischen Fotos der ASV-Legenden von
Carlo Thränhardt und Ulrike Meyfarth über Martin Lauer, Dietmar Mögenburg,
Brigitte Kraus und Thomas Wessinghage bis hin zu Tim Lobinger. Und natürlich mit
historischen Aufnahmen von Manfred Germar selbst, der 1958 Europameister über
200 Meter war und mit 20,6 Sekunden den Weltrekord einstellte.
Besonders glücklich macht es den ehemaligen deutschen "Sportler des Jahres",
dass die großen ASV-Erfolge nicht mehr nur Geschichte sind, sondern auch ganz
aktuell: "Ich freue mich sehr, dass wir mit Joshua Hartmann wieder einen
Sprinter haben, der über 200 Meter der Beste in Deutschland ist", sagte er auf
der Bühne im Interview mit Tom Bartels. Der TV-Sportkommentator, der unter
anderem den Triumph der deutschen Fußballnationalmannschaft im WM-Finale von
2014 im Ersten kommentierte, ist seit vielen Jahren ASV-Mitglied und moderierte
den ganzen Tag lang das Programm auf der ASV-Anlage.
|
Staffel |
Junge Talente springen und sprinten ins Rampenlicht
Auch wenn Joshua Hartmann nicht
vor Ort sein konnte, weil er sich aktuell mit der deutschen
Leichtathletik-Nationalmannschaft auf die am Freitag beginnenden
Weltmeisterschaften in Budapest (Ungarn) vorbereitet - während des Sommerfests
war nicht zu übersehen, welche Bedeutung seine Erfolge für den Verein haben. Zur
Erinnerung: Anfang Juli ist er in Braunschweig nicht nur Deutscher Meister
geworden, sondern hat mit 20,02 Sekunden auch den fast 20 Jahren alten deutschen
Rekord pulverisiert. Am Sonntag trat dann ein anderer Joshua ins Rampenlicht,
der wie Joshua Hartmann beim Sprint-Cup des ASV entdeckt wurde: Joshua Korang
wurde in 11,21 Sekunden Vereinsmeister über 100 Meter. An seinem 16. Geburtstag
blieb er damit schon unter der Qualifikationsnorm für die Deutschen
U18-Meisterschaften 2024. Damit die offiziell gewertet wird, muss er sie
allerdings 2024 noch einmal wiederholen.
Ähnliches gelang auch der erst 17 Jahre alten Weitsprungsiegerin Johanna
Schwesig, die mit 5,81 Metern bereits die Qualifikation für die Deutschen
U20-Meisterschaften 2024 übertraf. Allerdings wehte dabei der Rückenwind mit 2,3
Metern pro Sekunde zu stark, sodass auch sie ihre Leistung noch einmal
wiederholen muss, um nächstes Jahr bei den Deutschen U20-Meisterschaften
startberechtigt zu sein.
|
Manfred
Germar, Tom Bartels und Michael Vesper |
Michael Vesper hofft als Präsident auf ASV?ler bei Olympischen Spielen
Wohin der Weg der ASV-Talente
künftig gehen soll, erklärte Präsident Michael Vesper, der langjährige
Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes: "Ich habe so lange
olympische Luft geschnuppert und möchte gerne wieder einen ASV´ler dort sehen",
sagte der 71-Jährige, der zwischen 2008 und 2016 viermal Chef de Mission der
deutschen Olympiamannschaft war.
Kurz vor dem Start zum
800-Meter-Lauf mit Janne Dankwerth wurde dann einem Mann gedacht, der für
Generationen von Läuferinnen und Läufern im ASV als Trainer und Mentor eine ganz
besondere Rolle gespielt hat: Henning von Papen. Ihm zu Ehren wurde genau an der
Stelle, von der aus er tausende Male seine Athletinnen und Athleten angefeuert
und ihnen Zwischenzeiten zugerufen hat, eine neue Bank enthüllt, die seinen
Namen trägt.
|
Janne
Dankwerth |
Der DM-Siebte Janne Dankwerth will bei Brigitte Kraus noch viel schneller werden
Und von dort aus wird sicher
künftig mit Brigitte Kraus als 3.000-Meter-Vizeweltmeisterin von 1983 eine
weitere ASV-Legende als Trainerin genau verfolgen, wie sich ihr Schützling Janne
Dankwerth weiterentwickelt. Der 15-Jährige ist der Sohn des ehemaligen
Skispringers Marc Nölke, der 1992 mit nur 18 Jahren bei Olympia in Albertville
startete. "Dass Janne beim ASV trainiert, verdanken wir seinem Vater. Er hat bei
ihm Talent fürs Laufen gesehen", sagt sie. Janne selbst hatte zunächst an
längere Strecken gedacht. "Er wollte gleich fünf oder zehn Kilometer laufen.
Vielleicht sogar Halbmarathon", sagt Brigitte Kraus, "aber da sehe ich ihn noch
nicht."
Janne Dankwerth soll sein
Talent zunächst auf den Mittelstrecken entwickeln - was ihm bereits gut gelungen
ist. Er schaffte diesen Sommer die Qualifikation zu den Deutschen
Meisterschaften. Wer dort - wie Janne Dankwerth - über 3000 Meter starten will,
muss auch einen Vielseitigkeitsnachweis abliefern: In Form eines Fünfkampfes mit
Weitsprung, 80 Meter Hürden, Ballwerfen, 100 Metern und 2000 Metern, bei dem
eine Mindestpunktzahl zu erreichen ist. Auch das hakte der
Leichtathletik-Newcomer ab - und rannte dann bei den U16-Titelkämpfen in
Stuttgart in 9:31,02 Minuten auf Rang sieben.
Und bei den Vereinsmeisterschaften zeigte er dann am Sonntag mit 2:07,23 Minuten
über 800 Meter dem ganzen ASV live, dass von ihm noch viel zu erwarten ist, was
auch Brigitte Kraus bestätigt: "Bei den Deutschen Meisterschaften hat er ein
ganz starkes Rennen gemacht: Er war unheimlich wachsam, ist immer im vorderen
Drittel mitgelaufen und am Ende konnte er sogar noch mal was zulegen. Er bringt
Selbstvertrauen mit, weiß, dass er trainieren muss und macht das auch viermal
pro Woche."
|
Cheerleader |
|
|
Siegerinnen
Weitsprung |
|
|
Sieger 100
m |
__________________________________
Autor und Copyright: Christian Ermert
Fotos: ASV Köln/Axel Kohring
|
|
|
|
|
|