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Herzgesundheit: Mit welchem Blutdruck lebt Frau am längsten? |
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Herzgesundheit: Mit welchem Blutdruck lebt Frau am längsten?
Kardiologen aus Deutschland und
Nordamerika haben die Blutdruckdaten von Frauen aus einer Langzeitstudie
ausgewertet. Ihr Ziel war es herauszufinden, welche Blutdruckwerte bei Frauen
über 65 Jahren mit einem langen Leben assoziiert werden können.
Wie lange ein Mensch lebt,
hängt von vielen Begleitumständen ab: Ausreichende Bewegung, gute Ernährung, und
ein rundum gesunder Lebensstil, aber auch genetische Veranlagung können dazu
beitragen, ein hohes Lebensalter zu erreichen. Jetzt haben die Kardiologen PD
Dr. Bernhard Haring aus Homburg an der Saar und Prof. Dr. Michael LaMonte aus
Buffalo (USA) den systolischen Blutdruck bei Frauen als Faktor unter die Lupe
genommen - mit eindeutigen Ergebnissen.
Was sagen Blutdruckwerte überhaupt aus?
Der Blutdruck eines Menschen ergibt sich aus zwei Werten, die in mmHg
(Millimeter/Quecksilbersäule) angegeben werden. Der erste, höhere Wert ist der
systolische Blutdruck, um den es in der Studie geht. Er gibt den Maximaldruck
an, mit dem das Blut bei der Kontraktion des Herzmuskels durch die
Hauptschlagader gepumpt wird. Der zweite, niedrigere Wert ist der diastolische
Blutdruck. Er misst den Minimaldruck, mit dem das Blut im Körper noch unterwegs
ist, wenn sich das Herz wieder entspannt. Laut den aktuellen europäischen
Leitlinien liegt ein optimaler Blutdruck leicht unter 120/80 mmHg (sprich: 120
zu 80), normale Werte liegen im Bereich 120-129/80-84 mmHg. Mit zunehmendem
Alter werden die Gefäße unelastischer, was in der Regel zur Folge hat, dass der
Blutdruck ansteigt. Bei Seniorinnen und Senioren gelten daher auch leicht höhere
Werte als normal. Ein dauerhafter Bluthochdruck kann das Risiko für
Herzkreislauf-Erkrankungen erhöhen. Dann können blutdrucksenkende Medikamente
helfen, die Werte wieder in den Griff zu bekommen.
Women?s Health Initiative - die amerikanische Langzeitstudie
In den Jahren 1993 bis 2005 wurden im Rahmen der US-amerikanischen Women?s
Health Initiative in regelmäßigen Abständen über 16.000 Frauen medizinisch
untersucht. Zusätzlich wurden die Teilnehmerinnen in den vergangenen 18 Jahren
nachbeobachtet. Die Frauen waren zu Beginn der Studie 65 Jahre alt oder älter
und hatten anfangs keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Krebs.
Haring und LaMonte sahen sich speziell die Werte für den systolischen Blutdruck
der Probandinnen an sowie ihr jeweiliges Alter zum Testzeitpunkt. Anschließend
ermittelten die Kardiologen die Überlebenswahrscheinlichkeit aus den Daten
mithilfe von logistischer Regression, einem speziellen statistischen Verfahren.
120 mmHG Systole: Der Wunschwert für ein langes Leben
Während der Nachbeobachtungszeit von 2005 bis 2023 erlebten 9.723 (59 %) der
16.570 teilnehmenden Frauen das 90. Lebensjahr. Für alle Frauen, unabhängig vom
Alter, war die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem systolischen Wert von 120
mmHg am höchsten ? egal, ob der Blutdruck mittels Medikamente reguliert wurde
oder nicht. Von denjenigen Frauen, deren systolischer Blutdruck zwischen 110 und
130 mmHg lag, hatten diejenigen mit einem Wert größer als 120 mmHg im direkten
Vergleich eine geringere Überlebenswahrscheinlichkeit.
Haring und LaMonte kommen zu
dem Ergebnis, dass die Regulierung des Blutdrucks im Alter eine wichtige Säule
ist, um ein langes Leben zu ermöglichen. Das Ziel sollte es sein, den
systolischen Blutdruckwert zwischen 110 und 130mmHg zu halten, wobei 120 mmHg
einen optimalen Wert darstellt. Das bedeutet hingegen nicht, dass man andere
Faktoren, wie eine gesunde Ernährung und ausreichende körperliche Betätigung
vernachlässigen sollte. Vielmehr handelt es sich um einen einzelnen Baustein im
Gefüge eines großen Ganzen ? wenn auch einen wichtigen.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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