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Weltklassesport beim Frankfurter Lauffestival zum 40. Jubiläum |
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Weltklassesport beim Frankfurter Lauffestival zum 40. Jubiläum
Topathleten versprechen
hochklassigen Rennen beim Mainova Frankfurt Marathon / Die Deutschen Miriam
Dattke und Simon Boch peilen Olympianorm an / Wiederauflage des Duells zwischen
Vorjahressieger und Zweitplatzierten des Vorjahres / Vier Jahrzehnte Frankfurter
Laufgeschichte und Laufleidenschaft
Die Party kann losgehen! Der
Mainova Frankfurt Marathon feiert sein 40. Jubiläum ? mit Weltklassesport bei
Männern und Frauen, deutschen Athleten auf der Jagd nach der Olympianorm und
insgesamt rund 24.000 Läuferinnen und Läufern aus 115 Nationen in allen
Wettbewerben des Rennwochenendes. Laufschuhe sind der Frankfurter Chic am
letzten Oktoberwochenende. Das hat Tradition.
Allein 13.000 Läufer sind
aktuell für die volle Marathondistanz angemeldet ? ein deutliches Plus gegenüber
dem Vorjahr. Kurzfristige Nachmeldungen sind bis Samstagabend auf der
marathonmall auf dem Messegelände noch möglich. Renndirektor Jo Schindler: "Das
Jubiläum macht stolz und bringt für alle eine besondere Stimmung mit sich. Die
Teilnehmerzahlen gehen wieder nach oben, das freut uns sehr. Am Sonntag können
wir uns auf spannende Rennen freuen."
Seit 1981 sind beim
Laufklassiker am Main 425.947 Männer und Frauen über die Marathondistanz
gestartet, 306.482 haben das Ziel erreicht. Hunderttausendfach hat sich über
vier Jahrzehnte das Laufglück entladen, seit 2003 natürlich in besonderen
Eruptionen in der Festhalle, dem wohl stimmungsvollsten Marathonfinish der Welt.
Zum Jubiläum betont Schindler
die Vorreiterrolle des Rennens im Jahr 1981. "Frankfurt war die erste Stadt in
Deutschland, die den Marathon ins Zentrum einer Großstadt gebracht hat. Es war
mutig, diesen ersten Schritt zu tun. Das kann man nicht hoch genug einschätzen,
viele andere Städte sind dem Beispiel Frankfurts gefolgt."
Die Spitzenathleten lassen im
Jubiläumsrennen internationale Topzeiten und spannende Rennen erwarten. Der
älteste deutsche Stadtmarathon führt das World Athletics Elite Label und
befindet sich damit in einem erlesenen Kreis der weltweit hochklassigsten
Marathonrennen. Bei den Männern trifft Titelverteidiger Brimin Misoi trifft auf
den Vorjahres-Zweiten Samwel Mailu. Herausfordern wird die Kenianer unter
anderen Guye Adola. Der Äthiopier ist mit 2:03:46 Stunden einer der schnellsten
Läufer, die jemals in Frankfurt auf der Startliste stand. Dazu sind mehrere
Topläufer mit Bestzeiten im Bereich von 2:06 bis 2:08 im Rennen, die für eine
Überraschung gut sind.
Bei den Frauen zeichnet sich
ein offenes Rennen ab, denn gleich fünf Läuferinnen haben Bestzeiten von unter
2:23:00. Die Kenianerin Visiline Jepkesho ist mit einem persönlichen Rekord von
2:21:37 die Nummer eins auf der Startliste. Mindestens sechs weitere Athletinnen
zählen zu den Mitfavoritinnen. Darunter ist mit Magdalyne Masai die aktuelle
Siegerin des Vienna City Marathons (Bestzeit 2:22:16), sowie ihre kenianische
Landsfrau Agnes Keino, die vor einem Jahr in München den Streckenrekord auf
2:23:26 verbesserte. In sehr guter Form ist Winfridah Moseti (Kenia/2:23:38),
die sich im September beim Kopenhagen-Halbmarathon auf vielversprechende 66:40
Minuten steigerte. Mit der Vize-Europameisterin Matea Parlov Kostro aus Kroatien
(Bestzeit: 2:25:45) ist eine sehr starke Europäerin am Start.
Sportlicher Leiter Philipp Kopp
hat eine Vielzahl an interessanten Laufpersönlichkeiten nach Frankfurt geholt.
"Das Ziel war, ein spannendes Feld zusammenstellen. Ich bin zuversichtlich, dass
die Rennen auch schnell werden. Wir versuchen bei den Männern, die erste
Rennhälfte in Richtung 62:00 Minuten zu laufen. Ein Streckenrekord ist nicht das
Ziel, aber grundsätzlich möglich. Bei den Frauen ist ein sehr breites Feld im
Bereich von 2:22 und 2:24 am Start. Wir wollen mit 70:30 Minuten bei der halben
Distanz durchlaufen, sodass viele Athletinnen eine persönliche Bestzeit erzielen
können."
Philipp Kopp ist in die
Fußstapfen seines in diesem Jahr verstorbenen Vaters Christoph Kopp getreten.
Dieser hatte den Mainova Frankfurt Marathon seit 2003 in verantwortlicher
Position wesentlich mitgeprägt und auf sportliches Weltklasseniveau geführt. Der
Berliner war für viele in der Laufszene ein Wegbegleiter und hat in der
Leichtathletik bleibende Spuren hinterlassen. Kurz vor dem Marathon-Start am
Sonntag wird an Christophs Person und Wirken erinnert ? die Läuferinnen und
Läufer werden ihm eine Minute lang applaudieren.
Für die Deutschen Simon Boch
und Miriam Dattke steht am Sonntag alles im Zeichen der erhofften
Olympia-Normen. Sie wollen sich mit möglichst schnellen Zeiten in gute Position
bringen im Kampf um die Startplätze für Paris 2024. "Wir sind stolz, dass mit
Simon und Miriam zwei der schnellsten deutschen Marathonläufer in Frankfurt am
Start sind", betont Kopp.
Boch geht mit großer Ambition
an die Aufgabe heran, die Norm von 2:08:10 Stunden zu brechen: "Ich sehe für
mich nur zwei Varianten. Entweder komme ich mit einer hohen 2:07 ins Ziel, oder
ich setze mich irgendwo bei Kilometer 35 auf eine Parkbank", sagt der 29-Jährige
von der LG Telis Finanz Regensburg schmunzelnd. Und weiter: "Meine Form gibt es
her. Ich werde so lange am Tempo draufbleiben, wie es geht." Seine Bestzeit von
2:09:25 Stunden hat er im April als Sieger des Linz Marathons erzielt.
33 Kilometer der
Marathonstrecke am Main kennt Boch bereits, denn 2019 war er hier für Dominik
Notz als Pacemaker im Rennen. "An diesen Lauf habe ich gute Erinnerungen. Ich
fühle mich jetzt sehr wohl damit, den Kurs in wesentlichen Teilen schon zu
kennen", so Boch.
Seine Vereinskollegin Miriam
Dattke wird in Frankfurt ihr erstes Rennen über die klassische Distanz laufen,
seit sie im vorigen Jahr bei der EM in München 2022 als Vierte überraschte.
Haarscharf verpasste Dattke zeitgleich mit der Drittplatzierten die
Bronzemedaille. Ihre persönliche Bestzeit von 2:26:50 entspricht genau der
Olympianorm, doch sie benötigt aufgrund der starken Konkurrenz innerhalb der
deutschen Mannschaft eine bessere Zeit.
"Der Plan ist, am Sonntag die
erste Hälfte in 72:00 Minuten zu laufen. Aber wir sind da relativ flexibel
bezüglich des Tempos. Ich würde gerne eine 2:24 stehen haben." Damit wäre sogar
die deutsche Jahresbestzeit von 2:23:47 von Domenika Mayer in Reichweite. Auf
den Unterdistanzen ist Dattke deutlich schneller als Mayer. Und noch im Juli
hatte sie einen 10-km-Lauf in Berlin in 31:53 Minuten mit zehn Sekunden
Vorsprung vor ihr gewonnen. "Ich weiß, wie krass Domenika läuft. Ihre Berliner
Zeit ist für mich einerseits ermutigend, andererseits gibt es keine Garantie,
dass ich das auch schaffe."
Eine Tradition, die Christoph
Kopp begründet hat, wird von seinem Sohn Philipp jedenfalls fortgesetzt. Die
Startnummer 7 wird an Läufer vergeben, auf die er im Besonderen setzt und denen
er explizit Glück wünscht: "Das sind diesmal Simon und Miri. Ich würde mich sehr
freuen, wenn sie ihre Ziele erreichen", so Kopp.
Gegenseitig unterstützen können
sich am Sonntag Miriam Dattke und Matea Parlov Kostro. Denn auch die Kroatin,
die bei der EM in München die Silbermedaille gewonnen hatte und sich dann in
diesem Frühjahr als Siegerin des Hannover-Marathons auf 2:25:45 verbesserte,
plant ebenfalls eine Durchgangszeit von 72:00 Minuten. "Ich bin in besserer Form
als je zuvor, meine Trainingswerte sind stärker als vor der EM", sagt Matea
Parlov Kostro, die in Frankfurt auch den kroatischen Landesrekord von 2:23:39 im
Blick hat.
In glänzender Form zeigte sich
zuletzt Samwel Mailu. Der aktuelle Wien-Sieger mit Bestleistung von 2:05:08
gewann bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Riga überraschend die
Bronzemedaille und steigerte sich dabei auf 59:19 Minuten. "Das Feld in
Frankfurt ist sehr stark. Ich kann aber sicher 2:04 laufen", sagt der Kenianer.
Der Jubel-Empfang in seiner Heimat nach dem Erfolg Anfang Oktober habe ihm
zusätzlichen Rückenwind verliehen.
Guye Adola (Bestzeit 2:03:46),
Brimin Misoi (2:06:11), Mulugeta Uma (Äthiopien/2:06:07) und Abdi Kebede
(2:06:43) werden in Bestform sein müssen, um Samwel Mailu zu stoppen. Adola gibt
sich jedenfalls selbstbewusst: "Ich denke, ich werde eine sehr gute Zeit laufen.
Wenn die Tempomacher und die anderen Läufer so schnell laufen, sehe ich keinen
Grund, nicht auch 2:03 zu laufen." Ebenso Brimin Misoi: "Ich habe sehr gut
trainiert und möchte meine Bestleistung steigern."
Das kompakte Frauenfeld lässt
ein mitreißendes Rennen erwarten. "Ich hoffe, dass eine große Gruppe lange Zeit
zusammenlaufen und sich unterstützen kann", so Kopp. Zum engsten Kreis der
Favoritinnen zählt Magdalyne Masai, die mit viel Selbstvertrauen startet: "Ich
habe den besten Marathon-Aufbau meiner bisherigen Laufbahn gemacht." Antrieb gab
ihr stets ihre Familie. Ihre Schwester Linet Masai war Weltmeisterin in Berlin
2009 über 10.000 Meter, ihr Bruder Moses Masai damals dort Dritter über diese
Distanz. "Ich hatte Vorbilder in der Familie. Vor allem die Leistungen meiner
Schwester, weil es für eine Frau nicht immer leicht ist im Spitzensport." Dazu
kommt die Unterstützung in ihrer rund 10-köpfigen Trainingsgruppe, darunter
Rosemary Wanjiru, die unlängst den Tokio Marathon in herausragenden 2:16:28
gewonnen hat.
Wie Masai hat auch Visiline
Jepkesho im Jahr 2023 nach einer Babypause die Rückkehr ins Marathongeschehen
gemeistert. "Es war schwer, nach der Geburt der Kinder zurückzukommen. Ich
musste Gewicht verlieren und an meiner Ausdauer arbeiten", so Jepkesho, deren
jüngster Sohn zwei Jahre alt ist. "Ich fühle mich sehr gut und bin bereit, mit
dem Tempo der schnellsten Gruppe mitzulaufen", sagt die 33-jährige Kenianerin.
Angelika Strötz, Leiterin des
Sportamts der Stadt Frankfurt, hob die besondere Stellung des Traditionsrennens
hervor: "Der Marathon gehört zu den absoluten Sporthighlights von Frankfurt und
ist nicht wegzudenken. Er ist ein sportliches und gesellschaftliches
Großereignis. Wir sind stolz, dass der älteste Stadtmarathon in Frankfurt seine
Heimat hat. Der Marathon mit seiner internationalen Strahlkraft trägt wesentlich
dazu bei, dass Frankfurt sich zur Sportstadt entwickelt hat."
Für ein sportliches
Großereignis von Rang ist das Zusammenwirken zahlreicher Partner und Personen
nötig, wie Ferdinand Huhle, Leiter Konzernkommunikation von Titelsponsor Mainova
betont: "Dieses Jubiläum bedeutet 40 Mal Leistung, Leidenschaft und pure
Emotion. Laufsport erfährt hohen Zuspruch. Wettkämpfe sind wichtige Ziele, auf
die man hinfiebert im Spitzen- wie im Breitensport. Beim Marathon machen wir
gemeinsam Sport - das ist das Wichtige. Alle beteiligen sich daran, damit die
Veranstaltung zum Erfolg wird: die Stadt, die Wirtschaft, die Bürger, die
aktiven Teilnehmer, die Fans und die vielen ehrenamtlichen Helfer. Das ist toll
zu erleben."
Elite-Athleten
Mainova Frankfurt Marathon
MÄNNER:
Guye Adola ETH 2:03:46
Samwel Mailu KEN 2:05:08
Mulugeta Uma ETH 2:06:07
Brimin Misoi KEN 2:06:11
Abdi Kebede ETH 2:06:43
Titus Kipkosgei KEN 2:07:46
Albert Kangogo KEN 2:07:48
Frederick Kibii KEN 2:08:09
Dominic Letting KEN 2:09:16
Simon Boch GER 2:09:25
Yimer Getahun ISR 2:09:27
Bukayaw Malede ISR 2:09:28
Soufiyan Bouqantar MAR 2:09:54
Tesema Moges ISR 2:10:31
Archie Casteel SWE 2:10:49
Tom Anderson GBR 2:12:07
Dominic Kiptarus KEN 2:12:46
Mario Bauernfeind AUT 2:15:34
Thorben Dietz GER 2:19:20
Andreas Vojta AUT 2:19:27
Isaac Lelei KEN Debüt
FRAUEN:
Visiline Jepkesho KEN 2:21:37
Magdalyne Masai KEN 2:22:16
Buzunesh Gudeta ETH 2:22:38
Paskalia Jepkogei KEN 2:22:47
Meseret Meleka ETH 2:22:52
Agnes Keino KEN 2:23:26
Winfridah Moseti KEN 2:23:38
Naom Jebet KEN 2:24:33
Viola Kibiwott KEN 2:24:54
Sharon Arusho KEN 2:25:20
Matea Parlov Kostro CRO 2:25:45
Medina Armino ETH 2:26:12
Miriam Dattke GER 2:26:50
Viktoriia Kaliuzhna UKR 2:27:05
Tereza Hrochova CZE 2:29:06
Kinsey Middleton CAN 2:29:22
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Autor und Copyright: Christina Adrian für Laufen-in-Koeln
Foto: Mainova Frankfurt Marathon
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