Stefan Herre ging in Frankfurt für
Laufen-in-Koeln auf die Strecke:
Mir geht's nun schon einige Jahre so: jedes Mal, wenn ich zum
Saisonausklang den Frankfurt-Marathon halb verfroren überlebt habe, sage ich
mir innerlich: Junge, tu dir das nie wieder an! Nie wieder diese Kälte, nie
wieder Frankfurt-Höchst, nie wieder der Hammer ab km 30 auf dieser verflixten
Mainzer Landstraße...
Derzeit befinde ich mich noch in dieser "nie-wieder-Frankfurt"-Phase. Was
natürlich in erster Linie mit meiner persönlichen Leistung zu tun hat (15 min
langsamer als vor einigen Wochen beim Köln-Marathon). Ich hatte mich zwar
nicht gezielt auf Frankfurt vorbereitet, aber man hofft ja immer insgeheim,
dass man vielleicht trotzdem einen "raus hauen" könnte.
Also gesellte ich mich um kurz vor 11 Uhr zu den übrigen 10.000 Läufern und
genoss den frenetischen Beifall der Zuschauer auf den ersten Kilometern durch
die Frankfurter City. Aber spätestens, als ich im zweiten Drittel der Strecke
von meinen Kölner Lauffreunden Torsten Walter und Kai Engelhardt locker
flockig überholt wurde, war mir klar: dies ist mal wieder nicht dein Tag,
Stefan! Zum schlechten körperlichen Befinden kam dann also auch der psychische
Knacks - die "Höchststrafe" für jeden Marathon-Läufer.
Doch was haben wir alle irgendwann mal gelernt: NIE AUFGEBEN! Denn wer einmal
einen Marathon aufgibt, der gibt immer wieder auf! Mit dieser Vorgabe im
Hinterkopf habe ich mich natürlich auch diesmal wieder mehr schlecht als recht
ins Ziel gerettet. Und das muss man den Frankfurtern ja lassen: die Idee mit
dem Zieleinlauf in der Festhalle, letztes Jahr zum ersten Mal praktiziert, hat
sich mittlerweile als absolutes Highlight etabliert. Gänsehaut-Feeling pur! Da
kullert auch den Hartgesottensten unter uns schon mal vor Rührung die ein oder
andere Träne herunter (ich muss zugeben, auch mir).
Ob
ich mir aber nächstes Jahr die Doppelbelastung Köln- und Frankfurt-Marathon
noch mal antue? Ich glaube wohl eher nicht. Oder doch? Ach, fragen Sie mich
doch Mitte Oktober 2005 noch mal - ich fürchte, dann werde ich schon wieder
schwach...
Tops:
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wie immer: professionelle Organisation!
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freundliche und motivierte Helfer
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Zieleinlauf in der Festhalle
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geschmackvolle Medaille mit "Festhalle"-Motiv
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tolle Zuschauer-Unterstützung
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Bus-Shuttle zum
Messe-Parkhaus (klappt perfekt)
Flops:
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dürftige Zielverpflegung (kaum
Energieriegel!)
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8 Gebühr für Messe-Parkhaus (letztes
Jahr noch umsonst!)
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unangenehmer Urin-Geruch
in der Dusch-Halle
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Panne beim Mini-Marathon:
1239 Kinder und Jugendliche wurden vom Führungsfahrzeug fehlgeleitet.
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Autor und Copyright: Stefan Herre für Laufen-in-Koeln
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