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Nachdem letztes Jahr beim
Königsforst-Marathon die 5km für Jedermann eingeführt wurden, so gesellt sich
dieses Jahr nun noch ein 10km Lauf hinzu. Für die Laufszene sicherlich eine
Bereicherung, nur tritt damit der vor 31 Jahren eingeführte, eigentliche
Marathon immer mehr in den Hintergrund. Um es gleich zu sagen, die Veranstaltung
scheint für Marathonläufer immer unattraktiver zu werden. Die Teilnehmerzahlen
nehmen rapide ab:
2002: 292 Finisher
2003: 224 Finisher
2004: 170 Finisher
Das ist ein Rückgang von 42% innerhalb der letzten drei Jahre und müsste
eigentlich ein großes Loch in die Kasse des Veranstalters reißen. Da müssen neue
Ideen her, um die Herr Blasberg mit seinem Team eigentlich nicht verlegen ist. Doch beim
Königsforst-Marathon scheint man mehr den Fokus auf den kleinen Freizeitläufer
zu legen, indem man Kurzstreckendistanzen anbietet und sich so scheinbar weitere
Teilnehmer für die Veranstaltung erhofft.
Sind Läufer nicht mehr in der
Lage, Landschaftsläufe im Marathonbereich zu absolvieren? Die Konkurrenz spricht
da eine andere Sprache. So erreichten beispielsweise letztes Jahr 582 Teilnehmer
die Zielgerade beim wesentlich schwereren Siebengebirgsmarathon. Beim
benachbarten Röntgenlauf , der auch ein anspruchvolles Profil aufweist,
schafften 288 Teilnehmer die Marathondistanz. Hinzu kommen noch weitere 299
Finisher, die dort die Ultramarathondistanz von 63,3km zurücklegten.
Kenner der Szene beobachten den
Rückgang der Marathonteilnehmer beim Königsforstmarathon mit dem Auftauchen
einer völlig anderen Läuferschicht. Die alten Hasen scheinen sich hier nicht
mehr blicken zu lassen. Marathonläufer des jüngeren Jahrgangs sprechen da eine
deutliche Sprache: "Dort bekommt man keine Medaille, das Zeitlimit von 4:30
Stunden ist viel zu kurz, zu teuer". Entscheidende Punkte, die andere
Marathonanbieter für Landschaftsläufe besser in Griff zu haben scheinen.
Aber wo sind denn nun die
Teilnehmer des Königsforst-Marathon, befinden sie sich gar beim Halbmarathon?
Einer Distanz, die in der Läuferszene immer mehr Zufluss findet. Aber auch hier
sinkende Teilnehmerzahlen von 34% innerhalb der letzten 3 Jahre.
2002: 1383 registrierte
Finisher
2003: 1168 registrierte Finisher
2004: 920 registrierte Finisher
Eines ist klar, selbst wenn man
noch Sackhüpfen anbieten würde, so gewinnt man keine neue Teilnehmer. Da sind
viel mehr grundsätzliche Ideen gefragt, die die Teilnehmer auch für die Zukunft
an die Veranstaltung binden.
Warten wir's ab, die Ausschreibung für 2005 wird der Königsforst-Marathon e.V.
ab Dezember veröffentlichen.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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