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Katastrophale Auswirkungen von Übergewicht und Überlastung bei Kindern |
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Katastrophale Auswirkungen von Übergewicht und Überlastung bei Kindern
Übergewicht und Fettleibigkeit
bei Kindern und Jugendlichen nehmen weltweit dramatisch zu. Bereits eins von
vier Kindern ist inzwischen übergewichtig oder gar adipös. Welche Ursachen das
hat und was man dagegen tun kann bzw. muss ? darüber referiert Prof. Dr. med.
Susi Kriemler vom Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention
(Universität Zürich) auf dem 39. Jahreskongress der GOTS am 20. Und 21. Juni
2024 in Nürnberg.
"Die Dramatik liegt im Tracking",
sagt Kriemler. "Wenn man als Kind schon übergewichtig ist, dann bleibt das mit
großer Wahrscheinlichkeit auch im Erwachsenen-Alter. Je höher der Body-Maß-Index
(BMI) im Kindesalter, desto höher ist das Risiko, dass dies so bleibt."
Übergewicht geht einher mit vielen chronischen Erkrankungen, allen voran
gefährliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Fitness sinkt immer weiter,
Verhaltensprobleme treten vermehrt auf, Probleme im Bewegungsapparat werden
Alltag.
Übergewichtige Kinder haben
grundsätzlich einen schlechteren Start ins Leben. Die Fettleibigkeit tritt am
häufigsten im Zusammenhang mit körperlicher Inaktivität und falschem Essen und
Essverhalten, Ein Teufelskreislauf aus physischen, psychischen und sozialen
Problemen beginnt.
Der Hauptgrund liegt, laut
Kriemler, in der Gesellschaft. Zum ersten ist Zucker heutzutage für jeden in
jeder Menge erschwinglich, während er früher zu teuer war. Dazu kommt die
Verbreitung des Fast-Food und Street-Food, welches überall und zu jeder Zeit
verfügbar ist. Als weitere Faktoren nennt Kriemler die Medienaffinität und die
globale Motorisierung. Was früher im Haushalt oder zur Fortbewegung Muskelkraft
erforderte, erledigen heute Computer und Maschinen.
Prof. Kriemler und ihre Kollegen werteten umfassende Literatur aus weltweiten
Studien aus.
Die Situation ist derart aus
dem Ruder gelaufen und das Risiko, ein Leben lang übergewichtig zu bleiben so
hoch, dass die Wissenschaftler klar empfehlen, Übergewicht gar nicht erst
aufkommen zu lassen. Sie wollen in der Vorbeugung früh ansetzen. Sprich, vor
allem Kinder von bildungsfernen Eltern und Kinder, die die heimische Sprache
nicht sprechen oder kulturfremd sind, sollen spätestens mit drei Jahren in eine
Kinderkrippe/Kindergarten gehen. Erstens, um die richtige Ernährung, zweitens
eine genügende und richtige Bewegung zu erlernen und drittens, um sozial
integriert zu werden.
Kinderkrippen bzw. Kindergärten
müssten Teil des Schulsystems werden, damit alle Kinder die gleichen Chancen
bekommen am Anfang ihres Lebens. Das investierte Geld wäre nur ein Bruchteil
dessen, was eine Gesellschaft verliert, wenn Arbeitskräfte fehlen, Rücken-,
Gelenk-, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes auftreten und das
Gesundheitssystem belasten und die Menschen psychisch und sozial angeschlagen
sind.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Quelle: Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS)
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