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Emotionale Ausdrücke im Sport |
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Nonverbalen
Verhaltensweisen im Sport |
Emotionale Ausdrücke im Sport
Die Deutsche
Forschungsgesellschaft (DFG) fördert ein Forschungsprojekt des Instituts für
Trainingswissenschaft und Sportinformatik der Deutschen Sporthochschule Köln zum
Zusammenhang nonverbaler Verhaltensweisen im Sport und kultureller Herkunft.
Jeder, der schon mal bei einem
Sportevent zugeschaut hat, kennt die klassischen Jubelgesten bei einer
erfolgreichen Aktion oder einem Sieg. Im Gegenzug sind hängende Schultern oder
Kopfschütteln untrügliche Zeichen für eine misslungene Aktion oder eine
Niederlage. Dies sind nur wenige Beispiele für so genannte nonverbale
Verhaltensweisen (NVV) im Sport - ein Forschungsfeld, mit dem sich PD Dr. Philip
Furley vom Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik der Deutschen
Sporthochschule Köln beschäftigt. Für ein neues Forschungsprojekt zur Thematik
konnte er nun bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Förderung in
Höhe von 240.000 Euro für eine Projektlaufzeit von 24 Monaten einwerben.
"Nonverbale Verhaltensweisen im
Sport sind Kommunikationsmittel, die ohne Worte auskommen und eine Vielzahl von
Informationen übermitteln können", erklärt Spoho-Wissenschaftler PD Dr. Philip
Furley. Dazu zählen Gesten, Mimik, Körperhaltung und -sprache, Berührungen oder
auch Rituale. Kontrovers diskutiert wird unter Expert*innen nach wie vor die so
genannte Universalität bestimmter nonverbaler Verhaltensweisen (NVV). Diese geht
davon aus, dass einige Formen der nonverbalen Kommunikation über verschiedene
Kulturen hinweg ähnliche Bedeutungen haben und allgemein verstanden werden. Ein
bekanntes Beispiel ist die Forschung von Paul Ekman, der universelle
Gesichtsausdrücke für Grundemotionen wie Freude, Trauer, Wut, Überraschung,
Angst und Ekel identifizierte.
Das nun geförderte Projekt von
Dr. Furley zielt darauf ab, den Sportkontext zu nutzen, um zu untersuchen, ob
nonverbale Verhaltensweisen, die mit Sieg und Niederlage einhergehen, von
verschiedenen Menschen auf der ganzen Welt ähnlich produziert und verstanden
werden. Dazu gibt es laut Furley bislang widersprüchliche Forschungsergebnisse.
Im Rahmen des Projekts werden
mehrere experimentelle Studien durchgeführt. Zum Beispiel werden die nonverbalen
Verhaltensweisen von olympischen und paralympischen Athlet*innen in Situationen
von Sieg und Niederlage analysiert. In der ersten Studie kommen dabei manuelle
und automatisierte Gesichts- und Körpercodierungstechniken zum Einsatz.
Untersucht wird auch, ob sich die Verhaltensweisen je nach Sportart,
Nationalität, Geschlecht und Zeitpunkt (während des Wettkampfs, direkt danach
und später) unterscheiden. Die dritte Studie betrachtet die nonverbalen
Verhaltensweisen vor dem Wettkampf und bei einer Disqualifikation und dient
somit als Kontrollbedingung zu den hochintensiv emotionalen Zuständen in den
ersten beiden Studien. Die übrigen Studien untersuchen, wie Menschen mit
unterschiedlichem kulturellem Hintergrund die nonverbalen Ausdrücke aus Studie 1
und 2 interpretieren.
Dem Projekt liegen verschiedene
Theorien zugrunde, die gegeneinander getestet werden, zum Beispiel die
Behavioral Ecology Theory. Diese Theorie betont, dass das Verhalten als
Anpassung an die Umwelt betrachtet werden sollte. Alle Studien des
Forschungsprograms werden innerhalb eines übergeordneten Brunswik'schen
Linsenmodells betrachtet. Furley: "Dieses Modell wird in der Psychologie,
Kognitionswissenschaft und auch in angewandten Feldern wie dem Sport verwendet,
um die Entscheidungsfindung und Wahrnehmung zu analysieren und zu verbessern.
Insgesamt sollen die Erkenntnisse, die wir in dem Projekt gewinnen, zu einem
besseren Verständnis darüber beitragen, wie Menschen unterschiedlicher Kulturen
Emotionen ausdrücken."
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Autor und Copyright: Julia Neuburg DSHS Köln
Foto: Deutsche Sporthochschule Köln
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