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ASV Köln gewinnt bei DM: Gold für Coutellier, Silber für Hartmann |
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Chidiera
Onuoha und Vera Coutellier |
Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig - Zwei ASV-Medaillen
bei den nationalen Titelkämpfen: Vera Coutellier holt erstmals Gold über 1.500
Meter - Sprintsilber für Joshua Hartmann
Überraschende Goldmedaille für
den ASV Köln: Bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig
war eigentlich 200-Meter-Läufer Joshua Hartmann am Sonntag fest für den Titel
eingeplant. Doch es kam anders: Der 25 Jahre alte deutsche Rekordler sagte die
Titelverteidigung über seine Spezialstrecke ab, nachdem er am Samstag Silber
über 100 Meter gewonnen hatte. Stattdessen gewann Vera Coutellier die 1.500
Meter der Frauen.
In einem taktischen Rennen
setzte sich die 28 Jahre alte Zahnärztin durch, indem sie auf der Zielgeraden
Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden) überspurtete, die zuvor in Führung gelegen
hatte. In 4:12,60 Minuten sicherte sich die Athletin von ASV-Laufcoach Moritz
Elze ihre erste Goldmedaille bei Deutschen Meisterschaften über 1.500 Meter.
Insgesamt war es ihre achte DM-Medaille über 1.500 Meter seit 2019. Direkt nach
dem Rennen konnte sie es kaum glauben, Deutsche Meisterin zu sein: ?Ich muss das
erst noch sacken lassen. Nele Weßel hat da einen ganz großen Anteil dran, weil
sie lange die Tempoarbeit gemacht hat. Auf der Zielgeraden hatte ich das Glück
auf meiner Seite.? Für ihre Trainingspartnerinnen Inken Terjung und Sarah
Schmitz war unterdessen bereits im Vorlauf Endstation. Inken Terjung lief zwar
im ersten Vorlauf mit 4:26,11 Minuten die siebtschnellste Zeit aller
Teilnehmerinnen, weil aber die zwölf Finalplätze ausschließlich an die je sechs
Erstplatzierten der beiden Vorläufe vergeben wurden, blieb sie als Siebte ihres
Vorlaufs genauso auf der Strecke wie Sarah Schmitz, die im zweiten, deutlich
langsameren Vorlauf in 4:30,62 Minuten Achte wurde.
Joshua Hartmann Zweiter in historischem 100-Meter-Finale
Die erste ASV-Medaille hatte
Joshua Hartmann am Samstag gewonnen. In einem historischen 100-Meter-Finale
stellte er mit 10,06 Sekunden seine persönliche Bestzeit ein und wurde Zweiter
hinter Owen Ansah vom Hamburger SV, der in 9,99 Sekunden als erster Deutscher in
der Leichtathletik-Geschichte unter der magischen Zehn-Sekunden-Marke blieb. Mit
dem deutschen Rekord unterbot der Hamburger auch die direkte Norm für die
Olympischen Spiele in wenigen Wochen in Paris. Als Grund für den Rekord nannte
Owen Ansah auch die starke Konkurrenz durch Joshua Hartmann, der im Finale zwar
den besseren Start erwischte, aber dann von Owen Ansah überholt wurde.
Der Kölner war mit seiner
Leistung ebenfalls hoch zufrieden. ?Für mich war das heute ein sehr gutes
Rennen. Ich freue mich auch sehr für Owen, dass er den deutschen Rekord nach so
vielen Jahren endlich gebrochen hat. Im Rennen selbst habe ich Owen gar nicht so
mitbekommen, weil ich in solchen Rennen immer versuche, in meiner Bahn zu
bleiben. Im Ziel habe ich dann nur gesehen, dass ich Zweiter war.?
Nach dem 100-Meter-Turnier mit
drei Runden am Samstag entschied Joshua Hartmann dann zusammen mit seinem
Trainer Jannik Engel, auf die mögliche Titelverteidigung über 200 Meter am
Sonntag zu verzichten, zumal er für die Olympischen Spiele in Paris bereits
qualifiziert ist. ?Wir wollten im Hinblick auf die weitere Olympiavorbereitung
nicht das Risiko eingehen, nach den drei Rennen von Samstag noch zweimal bei
regnerischen Bedingungen zu starten?, erklärte Jannik Engel, ?die zahlreichen
Wettkämpfe haben an der Substanz gezehrt. Joshua braucht Richtung Olympia
dringend wieder eine Trainingsphase, und die konnte er so am Sonntag schon
wieder beginnen. Für Olympia in Paris zählt jeder Tag.? Der Titel über 200 Meter
ging an Eddie Reddemann vom TSV Bayer 04 Leverkusen in 21,30 Sekunden. Vor einem
Jahr hatte Joshua Hartmann in Kassel mit dem deutschen Rekord von 20,02 Sekunden
triumphiert.
Chidiera Onuoha rennt mit Bestzeit unter die besten Acht
Mit einer Steigerung auf 10,26
Sekunden hatte Hartmanns Teamkollege Chidiera Onuoha ebenfalls den Sprung unter
die besten Acht geschafft. Doch der derzeit schnellste U23-Sprinter, dessen
Bestzeit zuvor bei 10,31 Sekunden gestanden hatte, verzichtete wegen leichter
muskulärer Probleme auf das DM-Finale von Braunschweig. ?Er hat ein minimales
Ziehen im Oberschenkelbeuger gespürt. Der Verzicht aufs Finale war eine
Vorsichtsmaßnahme, um im Hinblick auf die Deutschen U23-Meisterschaften am
kommenden Wochenende nichts zu riskieren?, erklärte ASV-Cheftrainer Tom Oeppert.
In Mönchengladbach ist sein Schützling kommenden Samstag (6. Juli) Top-Favorit
auf das U23-Sprintgold.
Knapp an einer Medaille vorbei
schrammte in Braunschweig die 4x400-Meter-Jugendstaffel der StG Köln, in der
seit diesem Jahr Jugendliche vom ASV und dem LT DSHS gemeinsam antreten. In der
U20 landeten Jonathan Reich, Ben Steinhoff, Lucius Göpfert und Arvid Schrader in
3:20,94 Minuten hinter Sieger StG Sachsen-Anhalt (3:16,76 Minuten) auf Platz
vier. In der weiblichen U20 wurde die Kölner 4x400-Meter-Staffel mit Mathilda
Pannen, Merle Weber, Sophia Schuth und Yara Zimmermann in 4:02,06 Minuten 15. ?
alle vier Läuferinnen gehören noch der U-18-Klasse an.
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Autor und Copyright: Christian Ermert für Laufen-in-Koeln
Fotos: ASV Köln
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