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50 Jahre BERLIN-MARATHON |
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Berlin
Marathon - Zieleinlauf am Brandenburger Tor |
Vor der Veröffentlichung aktueller Nachrichten durch SCC Events zu den 50.000
Teilnehmern aus rund 150 Ländern ist ein Rückblick auf die Entwicklung dieses
weltberühmten Laufs angebracht. Der Erfolg hat sich über Jahrzehnte dank der
Arbeit von Hunderten ehrenamtlicher Visionäre und Helfer entwickelt.
Am 13. Oktober 1974
versammelten sich um 9:00 Uhr morgens 286 Läuferinnen und Läufer aus vier
Nationen am Kreidestrich der Waldschulallee 80 in Berlin-Charlottenburg, nahe
des Mommsenstadions, der Heimat des ausrichtenden SCC Berlin. Der damalige Name
der Veranstaltung lautete "1. Berliner Volksmarathon" unter dem Motto "Bleib'
fit - Mach' mit". Initiator Horst Milde, Vorsitzender der
Leichtathletikabteilung, lud erstmals auch vereinslose Sportler zu einem
Marathonlauf ein, der zuvor ausschließlich Mitgliedern von
Leichtathletik-Vereinen vorbehalten war. Die Teilnahmegebühr betrug 12 DM, wofür
die Läufer auf der Strecke mit Obst, Tee und Brühe versorgt wurden und im Ziel
eine Medaille, eine Urkunde mit der Zeit sowie eine Ergebnisliste erhielten. Ein
ärztliches Gesundheitszeugnis, nicht älter als acht Wochen, musste bei der
Abholung der Startnummer vorgelegt werden. Die Laufstrecke führte entlang des
Waldrandes parallel zur AVUS bis zur Wende am Strandbad Wannsee und umfasste
zwei Runden. Das Zeitlimit betrug sechs Stunden. Der erste Sieger war Günter
Hallas von der LG Nord in 2:44:53 Stunden und bei den Frauen gewann Jutta von
Haase von der LG Süd in 3:22:01 Stunden.
Die Vorbereitungen von Horst
Milde begannen bereits mit dem "Berliner Cross-Country Lauf" am Teufelsberg im
Jahr 1964, in Zusammenarbeit mit dem Sportreferat der Freien Universität Berlin
- ein Vorläufer aller seiner Laufveranstaltungen. Die Erfahrungen aus weiteren
Volksläufen und -märschen trugen zur organisatorischen Reife und öffentlichen
Aufmerksamkeit bei, die in der erfolgreichen Premiere des Berliner
Volksmarathons 1974 mündeten.
Von den 286 Startern erreichten
1974 244 das Ziel. Besonders bemerkenswert ist, dass 50 Jahre später sowohl die
Sieger Günter Hallas und Jutta von Haase als auch der Gründer Horst Milde noch
leben. 33 der damaligen Finisher, darunter zwei Frauen, sind heute noch
erreichbar, nachdem Peter Bartel, Ideengeber und ebenfalls Finisher, erfolgreich
nach noch lebenden Teilnehmern suchte.
Vier Finisher haben sich direkt
bei SCC Events gemeldet und werden am Jubiläum teilnehmen, darunter Martin W.
Teague aus der Nähe von Chicago, der auch die Startnummer "6" erhalten wird, die
er bereits bei der ersten Veranstaltung trug. Diese Nummer ist heute den
Top-Athleten vorbehalten. Der Berlin-Marathon hat sich in den vergangenen 49
Jahren von einem regionalen Lauf zu einem der schnellsten und größten der Welt
entwickelt, mit 13 Weltrekorden ? von Christa Vahlensieck 1977 bis Tigst Assefa
2023.
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Ausschreibung 1974 |
Dreizehn Weltrekorde in Berlin:
1977 Christa Vahlensieck
(Wuppertal) 2:45:48
1998 Ronaldo da Costa (BRA) 2:06:05
1999 Tegla Loroupe (KEN) 2:20:43
2001 Naoko Takahashi (JPN) 2:19:46
2003 Paul Tergat (KEN) 2:04:55
2007 Haile Gebrselassie (ETH) 2:04:26
2008 Haile Gebrselassie (ETH) 2:03:59
2011 Patrick Makau (KEN) 2:03:38
2013 Wilson Kipsang (KEN) 2:03:23
2014 Dennis Kimetto (KEN) 2:02:57
2018 Eliud Kipchoge (KEN) 2:01:39
2022 Eliud Kipchoge (KEN) 2:01:09
2023 Tigst Assefa (ETH) 2:11:53
Der BERLIN-MARATHON als Trendsetter für Innovationen in Deutschland (nur
Auszug):
Sonderstempel der Deutschen
Bundespost 1981
Verkauf von Souvenirs - Socken, T-shirts, Porzellanteller 1981
Teilnahme von Rolllstuhlfahrern:innen 1981
Das Berliner Läuferforum (Informationen für Training und Wettkampf) 1981
Medaillen und Urkunden mit den Porträts von Marathon Olympiasiegern1981
Programm- und Ergebnishefte 1981
Nudelparty 1982
Streckenbesichtigung mit den "Grossen Gelben" der BVG 1983
SFB - die "Marathonwelle" 1984
Frühstückslauf vom Schloss Charlottenburg zum Olympiastadion 1984
Aufwärmgymnasik vor dem Start 1984
Oekumenisches Abendgebet am Vorabend des Laufes 1985
Sporthistorissche Ausstellung 1985
Mini-Marathon (4.2 km) für Berliner Schulen auf der Originalstrecke 1989
"Blaue Linie" (Ideallinie auf der Strecke von Start zum Ziel) 1990
Live Übertragung in der ARD 1990 - weltweit
Literatur-Marathon 1990
Marathon Erholungslauf 1990
Marathon-Früchte-Frühstück 1991
Chipzeitmessung Einführung 1993
Kinder Rollstuhl Demonstrationslauf 1994
Inline-Skater 1997
Berlin-Marathon-Jubilee-Club (zehnfaches "Finishen" des Laufes) 1998
Power Walking 1999
Bambinilauf 800 m Kinderlauf 2001
Handbiker 2004
Startorte des BERLIN-MARATHON
1974 Waldschulallee 80
1975 Mommsenstadion
1981 Reichstag
1987 Vor dem Brandenburger Tor - (Mauer) - Strasse des 17. Juni
1990 Am Charlottenburger Tor - Strasse des 17. Juni
2003 Nähe "Kleiner Stern" - Strasse des 17. Juni - Ziel - Sowj.Ehrenmal
Berühmte Starter des Laufes:
1981 Sohn Kee Chung -
Olympiasieger Marathon - Berlin 1936
1982 Emil Zatopek - Olympiasieger Marathon - Helsinki 1952
2003 Sir Simon Rattle - Chef der Berliner Philharmoniker und Klaus Wowereit
Besonderheiten
Am 30. September 1990, nur drei
Tage vor der deutschen Wiedervereinigung, verlief die Marathonstrecke zum ersten
Mal nach der Teilung Berlins durch das Brandenburger Tor. Zu diesem historischen
Moment wurde am Start die "Ode an die Freude" gespielt.
Im Jahr 2001, nach den
Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York City, zeigten sich die
Berliner Marathonläufer solidarisch unter dem Motto "UNITED WE RUN". Dies wurde
auf einem großen Banner, gesponsert von der Bewag, verkündet. Die Teilnehmer
trugen dieses Banner am Start über ihren Köpfen. Beim New York City Marathon,
der einige Wochen später stattfand, wurde dieses Banner an der
Verrazano-Narrows-Brücke beim Start des Marathons ausgelegt. Ein Foto dieser
Geste der Solidarität erlangte weltweite Bekanntheit.
Bundeskanzler Gerhard Schröder
wird Schirmherr des BERLIN-MARATHON
1.1.1990 - 53 Tage vom Fall der
Mauer bis zum 1. Gesamt-Berliner Neujahrslauf mit über etwa 25.000 Teilnehmern
aus aller Welt
am 1.1.1990 durch das Brandenburger Tor - vorbei am Roten Rathaus und zurück.
Die Grenztruppen der DDR stempelten teilweise die
Startnummern.
3. AIMS-World-Congress am
26./27.1985 im Hotel Intercontinental Berlin mit Fred Lebow (New York) und Chris
Brasher (London).
Der BERLIN-MARATHON ist:
Co-Founder der AIMS 1981/1982
(Association of International Marathons and Distance Races)
Co-Founder der World Marathon Majors 2004-2006 (London, New York City, Boston,
Chicago, Tokyo, Berlin)
Initiator und Gründer von German Road Races (GRR) e.V.- 1995
Zwei Vermessungs-Seminare für
deutsche Veranstalter führte der BERLIN-MARATHON zusammen mit dem DLV und der
IAAF durch.
Zwei Sportärzte-Kongresse führte der BERLIN-MARATHON unter der Leitung von
Medical-Director Dr. Willi Heepe durch
Ehrungen
2004 BERLIN-MARATHON - "Lauf
des Jahrzehnts" - Auszeichnung durch Association of International Marathons and
Distance Races
2023 BERLIN-MARATHON erhält die "Heritage Plaque" des Weltverbandes World
Athletics am 1.11.2023 im Roten Rathaus
Video-Ansprache des World Athletics Präsidenten Sebastian Coe
Video von Prof. Helmut
Winter mit Horst Milde über die Historie des BERLIN-MARATHON (1974) und den
Crosslauf
am Teufelsberg (1964):
Zum Jubiläum gibt Gerd Steins,
Präsident des Forums für Sportgeschichte und Fördererverein für das Sportmuseum
Berlin, das Buch "Immer wieder Marathon! Horst Milde und die Geschichte des
50-jährigen Berlin-Marathon" heraus. Das Werk umfasst 248 Seiten in durchgehend
vierfarbiger Gestaltung im DIN A4-Format. Es enthält 820 Abbildungen, darunter
Fotos, Grafiken und Tabellen. Der Band soll in der 37. Kalenderwoche verfügbar
sein.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Autor und Copyright: Horst Milde / Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
Fotos: Horst Milde
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