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BMW BERLIN-MARATHON ist mit 54.280 Finishern der größte Marathon der Welt |
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Tigist Ketema auf ihrem
Schlussspurt |
Weltweiter Finisher-Rekord - Spannende Jubiläums Rennen - Riesige
Spendensummer erreicht
Beim 50. BMW BERLIN-MARATHON
wurden heute 54.280 Finisher (nachweislich) im Ziel registriert. Mit diesem
verifizierten Rekord-Ergebnis ist der BMW BERLIN-MARATHON nun der größte
Marathon der Welt und überflügelt damit die Veranstaltungen in Europa und
Amerika, die zuletzt diesen Rekord für sich beanspruchten.
Einen emotionalen Höhepunkt
hielt das Rennen noch ganz am Schluss bereit: Denn es war ausgerechnet Peter
Bartel, einer der legendären Finisher der Erstausgabe 1974, der die Ziellinie
als letzter Läufer - und damit als 54.280igster - überquerte. Sichtlich
überwältigt nahm der 82-jährige seine Medaille entgegen.
Mit Weltklassezeiten haben die
Äthiopier Milkesa Mengesha und Tigist Ketema den 50. BMW BERLIN-MARATHON
gewonnen. Bei sehr guten, kühlen und sonnigen Wetterbedingungen triumphierte
Mengesha in 2:03:17 Stunden und erzielte damit die drittschnellste Zeit weltweit
in diesem Jahr. Hinter dem 24-Jährigen wurde der Kenianer Cybrian Kotut in
2:03:22 Zweiter vor Haymanot Alew (Äthiopien/2:03:31). Auch der viertplatzierte
Stephen Kiprop (Kenia) erzielte mit 2:03:37 noch eine Top-Zeit. Bester deutscher
Läufer war etwas überraschend Sebastian Hendel (LG Braunschweig) in einer
starken persönlichen Bestzeit von 2:07:33 auf Rang 17. Der 28-Jährige wurde
damit zum fünftschnellsten deutschen Läufer aller Zeiten.
Tigist Ketema lief zu einem
überlegenen Sieg in 2:16:42 und erreichte damit das drittschnellste Resultat in
der 50-jährigen Geschichte des Rennens. Ihre Landsfrauen Mestawot Fikir und
Bosena Mulatie belegten die Ränge zwei und drei in 2:18:48 beziehungsweise
2:19:00. Melat Kejeta (Laufteam Kassel) kam auf Platz elf nach 2:23:40 ins Ziel.
Obwohl in Berlin dieses Mal die
ganz großen Rekorde ausblieben, war es ein hervorragendes Rennen. Zählt man die
beiden Siegzeiten zusammen, ergibt sich ein Wert von 4:19:59. Damit war die 50.
Auflage der zwölftbeste Marathon aller Zeiten und der viertbeste in der Berliner
Geschichte. Bei den Männern blieben zudem erstmals bei dem Rennen gleich vier
Läufer unter 2:04:00.
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Sieger
Männer - Milkesa Mengesha |
Das Rennen der Männer
Mit einem sehr schnellen Tempo
begannen die Männer das Rennen. Geführt von drei Tempomachern passierten zwölf
Läufer die 10-km-Marke nach 28:42 Minuten. Das deutete auf eine Zielzeit im
Bereich von Eliud Kipchoges Streckenrekord von 2:01:09 hin. Doch diese Pace
erwies sich als überambitioniert. Nach einer Halbmarathon-Durchgangszeit von
60:57 Minuten und dem Ausstieg der Tempomacher bis Kilometer 25 wurde das Tempo
deutlich langsamer. Es gab nun mehrere Kilometerabschnitte, die über 3:00
Minuten gelaufen wurden - was für Berliner Verhältnisse ungewöhnlich ist. Acht
Läufer waren bei Kilometer 30 nach 1:27:21 Stunden noch in der Spitzengruppe.
Gute fünf Kilometer später waren es nur noch vier: Die Kenianer Stephen Kiprop
und Cybrian Kotut sowie die Äthiopier Milkesa Mengesha und Haymanot Alew.
Während Alew und Kiprop zurückfielen, fiel die Entscheidung erst auf dem letzten
Kilometer kurz vor dem Brandenburger Tor. Milkesa Mengesha löste sich von
Cybrian Kotut und lief zum größten Sieg seiner Karriere. "Es war gut, dass ich
nicht einer der großen Favoriten war, denn dadurch konnte ich ohne jeglichen
Druck laufen. Mit dieser persönlichen Bestzeit habe ich einen großen Sprung
gemacht", sagte Milkesa Mengesha, der vorher einen persönlichen Rekord von
2:05:29 hatte.
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Erster
Deutscher - Sebastian Hendel |
Das Rennen um die nationale
Nummer eins in Berlin war ein spannendes. Lange Zeit lief Filimon Abraham (LG
Telis Finanz Regensburg) dabei vorneweg. Zeitweise war er derart schnell, dass
sogar der deutsche Rekord von Amanal Petros (2:04:58) in Reichweite rückte. Doch
Abraham brach ein, während Sebastian Hendel sich das Rennen besser eingeteilt
hatte und in der zweiten Hälfte mächtig aufholte. Zunächst passierte er Hendrik
Pfeiffer rund zehn Kilometer vor dem Ziel, dann überholte er bei Kilometer 38
auch Filimon Abraham. "Es war ein tolles Rennen und ich war am Ende selbst etwas
überrascht, dass ich noch bester Deutscher wurde. Bei Kilometer 30 kam ich noch
einmal richtig gut ins Rennen und bin teilweise Kilometer unter 3:00 Minuten
gelaufen", sagte Sebastian Hendel, der erst in Hamburg im April erstmals unter
2:10:00 gelaufen war (2:08:51) und nun nach 2:07:33 im Ziel war.
Hendrik Pfeiffer (TK Hannover)
zeigte ein weiteres starkes Marathonrennen und erreichte auf Rang 24 mit 2:08:20
die zweitbeste Zeit seiner Karriere. Ebenfalls die zweitbeste Zeit bisher lief
Filimon Abraham mit 2:08:52 auf Platz 26. Johannes Motschmann (Marathon Team
Berlin) folgte auf Rang 33 mit 2:12:02 als viertschnellster deutscher Läufer.
Erst zum zweiten Mal nach dem BMW BERLIN-MARATHON 2023 blieben in einem Rennen
gleich drei deutsche Läufer unter 2:09:00 Stunden.
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Sieger
Frauen: Tigist Ketema |
Das Rennen der Frauen
Im Gegensatz zu den Männern gab
es bei den Frauen quasi einen Start-Ziel-Sieg von Tigist Ketema, die mit 2:16:09
Stunden auch die mit Abstand schnellste Läuferin auf der Startliste war.
Zeitweilig lief sie ein Tempo, das auf eine Zeit von unter 2:16:00 hindeutete.
Ihre Landsfrau Azmera Gebru war die einzige, die sich zutraute, mit der
Favoritin mitzulaufen. Doch kurz vor Kilometer 20 fiel sie zurück, während
Ketema die Halbmarathon-Marke in 67:53 passierte und dann in Berlin zu einem
zweiten großen Marathon-Sieg nach Dubai im Januar lief. "Eigentlich war eine
persönliche Bestzeit mein Ziel, aber ich freue mich riesig über den Sieg und
auch über die Zeit", sagte die 26-jährige Tigist Ketema.
Auf den Plätzen zwei und drei
verbesserten Mestawot Fikir und Bosena Mulatie mit 2:18:48 beziehungsweise
2:19:00 ihre Bestzeiten gleich um mehrere Minuten und blieben erstmals unter
2:20:00.
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Erste
Deutsche: Mejat Keleta |
Obwohl sie im Vorfeld leichte
Knieprobleme hatte, versuchte Melat Kejeta den 16 Jahre alten deutschen Rekord
von Irina Mikitenko anzugreifen. 2008 hatte Mikitenko den BMW BERLIN-MARATHON in
2:19:19 gewonnen. Nach 69:43 Minuten hatte Melat Kejeta die Halbmarathon-Marke
passiert, doch in der zweiten Hälfte brach sie ein. "Ich habe es versucht, aber
es war zu schnell. Meine Beine wurden schwer und das Knie schmerzte", sagte
Melat Kejeta. Eine deutliche Steigerung gelang Melina Wolf (LG Region
Karlsruhe), die erstmals in ihrer Karriere unter 2:30:00 blieb und mit 2:27:34
Platz 18 erreichte.
Schweizer Doppelsieg durch Catherine Debrunner und Marcel Hug
Rennrollstuhlathletin Catherine
Debrunner sichert sich ihren dritten Sieg in Folge beim BMW BERLIN-MARATHON. Für
Ausnahmeathlet Marcel Hug ist es bereits der neunte Sieg in Berlin. Catherine
Derbunner (1:35:23 Stunden) deklassierte die Rennrollstuhl-Konkurrenz um mehr
als zwei Minuten. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Susannah Scaroni (USA,
1:38:01 h) und Manuela Schär (SUI, 1:41:14 Stunden). "Ich bin ein Gfrörli, wie
wir Schweizer sagen. Am Anfang war mir erstmal ziemlich kalt, aber das ging nach
den ersten Kilometern vorbei. Der Kurs ist einfach unglaublich. Man kann sehr
schnell fahren und muss dabei nicht so viel denken", so Debrunner nach dem
Rennen.
Marcel Hug siegte am heutigen
Tag zum neunten Mal auf Berliner Pflaster. Er kam nach 1:27:18 Stunden vor David
Weir (GBR, 1:29:05 Stunden) und Geert Schipper (NED, 1:30:33 Stunden) ins Ziel.
"Es hat sehr viel Spaß gemacht die ersten Kilometer in so großer Gruppe
zufahren", so Hug. Bei Kilometer zehn erhöhte er das Tempo, zunächst noch
gefolgt von David Weir. Aber auch der Brite konnte dem Ausnahmesportler nicht
dauerhaft folgen.
Vico Merklein sorgt für Berliner Handbike-Triumph
Den siebten Sieg bei seiner 19.
Teilnahme holte sich Handbiker Vico Merklein. Der gebürtige Berliner fuhr ein
taktisch kluges Rennen - vor allem als es in Richtung Zielgerade ging. "Als klar
war, dass es auf einen finalen Zielsprint zu dritt hinausläuft, hat mir meine
Erfahrung als alter Hase geholfen. Ich wusste, dass ich auf keinen Fall zu früh
anziehen darf, auch wenn es beim Blick auf das Brandenburger Tor echt schwer
ist, sich zurückzuhalten", so Merklein. Er verwies Michael Jergemann (DEN,
1:04:46 Stunden) und Johannes Herter (GER, 1:04:46 Stunden) auf die Plätze zwei
und drei. "Nächstes Jahr kommt mein 20-igster Start und dann ist für mich
Schluss", verriet Merklein abschließend. Bei den Frauen heißt die heutige
Siegerin mit dem Handbike Fransesca Porcellato (ITA, 1:17:44 Stunden), vor Julia
Dierkesmann (GER, 1:17:45 Stunden) und Katrin Möller (GER, 1:18:47 Stunden).
RTL-Spendenmarathon
In diesem Jahr kamen mit den
von SCC EVENTS gespendeten Startplätzen für den 50. BMW BERLIN-MARATHON 261.061
Euro für den RTL-Spendenmarathon zusammen, die in voller Höhe an notleidende
Kinder in Berlin gehen. Seit der Zusammenarbeit von SCC EVENTS, dem Organisator
des BMW BERLIN-MARATHON, und dem RTL-Spendenmarathon wurde eine
Gesamt-Spendensumme von über einer Millionen Euro erzielt.
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Autor und Copyright: Jochen Schmitz für Laufen-in-Koeln
Fotos: Sebastian Wells, Jean Marc Wiesner
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