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Kenianer peilen in München Hattrick und flotte Zeiten an |
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Gernot Weigl
mit William Kibor bei der Pressekonferenz |
Kenianer peilen in München Hattrick
und flotte Zeiten an
Kenias Eliteläufer peilen beim GENERALI MÜNCHEN MARATHON am Sonntag einen
besonderen Hattrick an: Zum dritten Mal in Folge wollen sie bei Deutschlands
viertgrößtem Marathon sowohl bei den Männern als auch den Frauen die Sieger
stellen. Cosmas Birech und Shamilah Kipsiror führen mit Bestzeiten von 2:08:03
beziehungsweise 2:27:33 Stunden die Startlisten für das Rennen mit Start und
Ziel im Olympiapark an.
Mit bisher über 27.000 Anmeldungen aus 120 Nationen verzeichnen die Veranstalter
einen Teilnehmerrekord. Diese Zahl schließt Läufe über kürzere Distanzen ein.
Für den Marathon wurden bisher 6.200 Läufer registriert.
"Wir sind überwältigt von diesem Teilnehmerrekord und einem Zuwachs von rund 20
Prozent verglichen zum Vorjahr. Diese Anmeldezahlen machen uns sehr stolz und
zeigen, dass unsere Veranstaltung und unsere Strecke sich einer großen
Beliebtheit erfreuen", sagt Gernot Weigl, der seit fast 25 Jahren als
Race-Direktor den GENERALI MÜNCHEN MARATHON veranstaltet. Der jüngste Münchner
Aufwärtstrend erklärt sich auch mit einer stärkeren Orientierung in Richtung
internationaler Spitzensport und einer parallel initiierten internationalen
Pressearbeit. Somit nimmt das Interesse am GENERALI MÜNCHEN MARATHON im Ausland
zu. Aufgrund der internationalen Lauf-Touristen profitiert die Stadt auch
wirtschaftlich in erheblichem Maße.
Trotz starker Entwicklung Zukunft ungewiss
Trotz dieser starken
Entwicklung ist jedoch die Zukunft des GENERALI MÜNCHEN MARATHON ungewiss. Denn
völlig überraschend hat das zuständige Kreisverwaltungsreferat in München den
langjährigen Veranstaltern keine Genehmigung für die Ausrichtung des Rennens im
Jahr 2025 gegeben. Die in der Stadt Verantwortlichen gaben den Zuschlag für
einen Marathon stattdessen einem im Laufsport unerfahrenen, neuen Veranstalter,
der das Rennen auf einem zweimal zu durchlaufenden Rundkurs veranstalten will.
Die Stadt München riskiert damit den Verlust eines international angesehenen
Sportereignisses, das mit dem Start-Ziel-Bereich auf dem Olympiagelände
beziehungsweise im Stadion auch eine bleibende Verbindung zu den Olympischen
Spielen München 1972 hergestellt hat. "Eine vergleichbare politische
Vorgehensweise ist bei einem internationalen renommierten Marathon nicht
bekannt", sagt Gernot Weigl, der inzwischen mit rechtlichem Beistand gegen die
Entscheidung des Münchner Referates vorgeht.
Ein Debütant könnte für Furore sorgen
Klein, aber fein - das könnte
das Motto bezüglich der Elitefelder beim GENERALI MÜNCHEN MARATHON sein. Geplant
war dies allerdings nicht. Aufgrund von Visa-Problemen und Verletzungen
schrumpfte das Feld der Topläufer in den vergangenen Wochen zusammen. Zuletzt
musste auch der kenianische Mit-Favorit Dominic Nyairo passen. "Unser Ziel ist
es, Siegzeiten von unter 2:09 Stunden bei den Männern und unter 2:26 bei den
Frauen zu erreichen. Das Wetter könnte herausfordernd werden, jedoch bleiben wir
optimistisch, dass die Sieger in diesem Jahr die Vorjahreszeiten verbessern",
sagt der Koordinator des Elitefeldes, Michael Kraus.
Cosmas Birech ist mit seiner
Bestzeit von 2:08:03 Stunden der schnellste Läufer auf der Startliste. Diese
Zeit erreichte er 2018 bei seinem Sieg beim Rom-Marathon - auf einer Strecke,
die nicht als besonders schnell gilt. Der Kenianer, der am Sonntag in München
versuchen möchte, an seine besten Zeiten anzuknüpfen, trifft unter anderen auf
seine Landsleute William Kibor und Benard Chumba. Kibor geht mit einer Bestzeit
von 2:08:32 ins Rennen, Chumba lief 2023 in Marrakech 2:10:33. Alle drei
trainieren zusammen im kenianischen Höhen-Trainingscamp in Kaptagat. "Ich habe
sehr gut trainiert und bin so gut in Form wie zu meinen besten Zeiten. Wenn das
Wetter passt, hoffe ich, dass ich am Sonntag eine Zeit zwischen 2:07 und 2:09
laufen kann", sagte William Kibor, der seine Bestzeit 2012 beim Vienna City
Marathon lief.
Die drei Kenianer müssen
allerdings einen Debütanten auf der Rechnung haben: Nehemiah Kipyegon zeigte vor
kurzem sehr vielversprechende Form. Der 26-jährige Kenianer verbesserte sich
beim hochkarätig besetzten Kopenhagen-Halbmarathon auf 60:34 Minuten und belegte
damit dort Rang neun. Vielleicht kann auch Siyum Tola (Äthiopien) eine Rolle
spielen, der ebenfalls seinen ersten Marathon laufen wird und zuletzt als
Tempomacher überzeugte. Er ist ein Trainingspartner von Milkesa Mengesha, der
vor kurzem den Berlin-Marathon in einer Weltklassezeit gewann.
Mit ihrer Bestzeit von 2:27:33
Stunden führt Shamilah Kipsiror die Startliste der Frauen an. Die Kenianerin
lief diese Zeit im Frühjahr auf der nicht einfachen Strecke in Rom. Ihre
Halbmarathon-Bestzeit von 67:53 deutet zudem darauf hin, dass sie deutlich
schneller laufen könnte. Sie trifft am Sonntag in München auf äthiopische
Konkurrenz: Gelane Senbete geht mit einer Bestzeit von 2:29:54 ins Rennen,
Gadise Negasa erreichte bisher 2:30:30. Für eine Überraschung sorgen könnte
Asmare Assefa. Die Äthiopierin hat zwar nur eine Bestzeit von 2:33:10, ist aber
noch nie außerhalb Afrikas gestartet. Assefa gehört ebenfalls zur
Trainingsgruppe von Tola und Mengesha.
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Autor und Copyright: Race News Service für Laufen-in-Koeln
Foto: Norbert Wilhelmi
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