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Zeit für Bestzeiten und Streckenrekorde beim Mainova Frankfurt Marathon |
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Zeit für Bestzeiten und Streckenrekorde beim Mainova Frankfurt Marathon
Die 41. Ausgabe des Mainova
Frankfurt Marathons verspricht spannende und hochklassige Rennen.
Olympiateilnehmerin Laura Hottenrott ist die schnellste Europäerin im Feld.
Insgesamt nehmen rund 14.000 Marathonläufer teil, und es werden über 25.000
Teilnehmer am gesamten Rennwochenende erwartet.
Drei Frauen, ein Ziel: Yeshi
Chekole, Hawi Feysa und Magdalyne Masai wollen am Sonntag den Streckenrekord des
41. Mainova Frankfurt Marathons brechen. Der aktuelle Rekord liegt bei 2:19:10
Stunden. Yeshi Chekole aus Äthiopien führt mit ihrer persönlichen Bestzeit von
2:21:17 die Liste an. Bei den Männern hat Elisha Rotich aus Kenia die schnellste
persönliche Bestzeit. Er gewann 2021 den Paris-Marathon in 2:04:21 und hält
seitdem den Streckenrekord dort. Die besten deutschen Läufer im Rennen sind
Olympiateilnehmerin Laura Hottenrott und Tom Thurley aus Potsdam. Hottenrott
belegte im August bei den Olympischen Spielen in Paris den 38. Platz und
verbesserte ihre Bestzeit im Dezember in Valencia auf 2:24:32. Thurley steigerte
sich im Frühjahr in Hannover auf 2:14:52 und belegte damit den zweiten Platz bei
den Deutschen Meisterschaften.
Etwa 14.000 Läufer aus 109
Nationen wollen die 42,195 Kilometer lange Strecke bis zum spektakulären Ziel in
der Frankfurter Festhalle bewältigen. Für den Marathon kann man sich vor Ort
noch nachmelden. Einschließlich der Rahmenwettbewerbe bewegt der Mainova
Frankfurt Marathon am Wochenende über 25.000 Menschen.
"Wir freuen uns auf ein
weiteres hochklassiges und spannendes Rennen, das vielleicht einige
Überraschungen bringen wird. Unser Ziel ist es, den Streckenrekord der Frauen zu
verbessern. Wir haben eine der schnellsten Marathonstrecken der Welt und ein
großartiges Ziel in der Festhalle, das wir unser emotionales Kraftwerk nennen,
weil die Atmosphäre dort und der frenetische Empfang der Zuschauer den
Zieleinlauf für viele Läufer unvergesslich machen", sagt Renndirektor Jo
Schindler. Der Mainova Frankfurt Marathon gehört zu den Elite Label Road
Race-Veranstaltungen des internationalen Leichtathletik-Verbandes World
Athletics.
Bei den Männern sind fünf
Läufer mit Bestzeiten unter 2:07:00 am Start, und zehn weitere haben Bestzeiten
unter 2:10:00. Bei den Frauen sind fünf Athletinnen im Rennen, die Bestzeiten
unter 2:23:00 haben. Trotz einiger Absagen bleibt das Elitefeld in Frankfurt
stark und verspricht interessante und schnelle Rennen. Auch das erwartete Wetter
am Sonntag sollte gute Zeiten begünstigen.
Elisha Rotich gilt als einer
der großen Favoriten. Er hat in den letzten Jahren immer wieder starke
Leistungen bei großen Marathonrennen gezeigt, besonders beim Paris-Marathon
2021, den er in 2:04:21 gewann. Diese Zeit ist immer noch der Streckenrekord in
Paris, den er damals vom berühmten Äthiopier Kenenisa Bekele gebrochen hat.
"Ich habe mich fünf Monate
intensiv auf den Mainova Frankfurt Marathon vorbereitet. Wenn das Wetter gut ist
und wir in der Spitzengruppe zusammenarbeiten, sind Zeiten unter 2:05 Stunden
möglich", sagt Rotich. Er muss sich am Sonntag mit vier schnellen Äthiopiern
messen: Lencho Tesfaye (Bestzeit: 2:06:18), Aychew Bantie (2:06:23), Abay Alemu
(2:06:50) und Birhan Nebebew (2:06:52).
"Es ist ein starkes Feld.
Elisha Rotich steht an der Spitze, aber es gibt mehrere Athleten, die ihn unter
Druck setzen können. Wir wollen das Rennen so angehen, dass eine Zeit von 2:04
möglich ist. Frankfurt ist bekannt dafür, dass hier Athleten groß rauskommen.
Das könnte auch diesmal der Fall sein", sagt der sportliche Leiter Philipp Kopp.
Besonders zu beachten ist auch der Äthiopier Gerba Dibaba, der eine Bestzeit von
2:08:25 hat und starke Leistungen auf kürzeren Distanzen gezeigt hat.
Nicht am Start sein werden der
Äthiopier Herpasa Negasa und der Kenianer Eric Kiptanui, die verletzungsbedingt
bzw. aufgrund von Visaproblemen absagen mussten.
Tom Thurley führt das deutsche
Starterfeld an. Er verbesserte sich im Frühjahr in Hannover auf 2:14:52 und
wurde damit Zweiter bei den Deutschen Meisterschaften. Zusammen mit Jonathan
Dahlke (Bestzeit 2:15:42) und Jan Lukas Becker, der sein Marathondebüt gibt,
könnte ein spannender Wettkampf um die beste deutsche Platzierung entstehen. Das
Trio hofft auf Zeiten zwischen 2:11 und 2:12 Stunden.
"Meine Vorbereitung lief sehr
gut. Ich hoffe, dass es am Sonntag richtig schnell wird", sagt Thurley, der auf
gute Zusammenarbeit mit Dahlke und Becker setzt. "Ich denke, wir drei können bis
Kilometer 25 oder 30 gut zusammenarbeiten. Wenn wir die erste Hälfte in 66
Minuten laufen, ist das ein guter Start." Sein Plan für den idealen
Marathon-Sonntag: "Die ersten 25 Kilometer ruhig angehen, dann noch gute Beine
haben und auf den letzten Metern alles geben, um in die Festhalle einzulaufen."
Bei den Frauen könnten Yeshi
Chekole, Magdalyne Masai und Hawi Feysa für das Highlight sorgen. Chekole tritt
mit einer Bestzeit von 2:21:17 an, und sowohl Masai als auch Feysa sind in
Topform und wollen den Streckenrekord angreifen. Die erste Gruppe wird
voraussichtlich versuchen, den Streckenrekord von Valary Aiyabei (2:19:10) zu
brechen. "Wir haben Athletinnen eingeladen, die diese Zeiten noch nicht gelaufen
sind, aber viel Potenzial und gute Form haben. Das Feld ist eng beieinander, es
gibt keine klare Favoritin. Das Wetter lässt ein schnelles Rennen zu", sagt
Philipp Kopp.
Fünf Athletinnen stehen auf der
Startliste, die bereits unter 2:23:00 gelaufen sind: Yeshi Chekole, Shuko Genemo,
Kidsan Alema, Meseret Dinke und Magdalyne Masai. Die geplante
Halbmarathon-Durchgangszeit liegt bei 69:30 Minuten.
Yeshi Chekole kehrt nach einer
Knöchelverletzung zurück und will den Streckenrekord brechen, muss dabei aber
auf ihren Fuß achten. "Wenn ich den Rekord nicht schaffe, möchte ich zumindest
eine persönliche Bestleistung laufen."
Auch Hawi Feysa ist in Topform.
Ihre Halbmarathon-Bestzeit von 65:41 Minuten zeigt, dass sie schneller laufen
kann als ihre bisherige Marathonbestzeit von 2:23:36. Bei den
Crosslauf-Weltmeisterschaften 2023 belegte sie den sechsten Platz und bewies
ihre Weltklasse.
"Ich bin bereit für eine
Überraschung und eine schnelle Zeit", sagt Feysa, die in Addis Abeba in einer
Gruppe mit Topläufern wie Tigst Assefa trainiert. Zu ihren Trainingspartnern
zählen die Olympia-Zweite im Marathon und die Marathon-Weltmeisterin von 2023.
"Im Training sind wir alle auf ähnlichem Niveau, aber Wettkämpfe sind etwas
anderes", so Feysa.
Auch die Kenianerin Agnes Keino
sollte beachtet werden. Sie stellte 2022 den Streckenrekord beim
München-Marathon auf (2:23:26). Verletzungsbedingt muss die Äthiopierin Tigist
Abayechew jedoch auf einen Start verzichten.
Das Frankfurter Elitefeld
wartet auch mit einer Besonderheit auf: Jake Robertson, Magdalyne und Linet
Masai gehören zur gleichen Familie. Der Neuseeländer Robertson ist mit Magdalyne
Masai verheiratet, die letztes Jahr bereits in Frankfurt am Start war.
Allerdings blieb sie damals hinter den Erwartungen zurück, weil sie sich
erkältet hatte. Im Februar beim Sevilla-Marathon zeigte sie als Zweite wieder
starke Form. Linet Masai ist die ältere Schwester von Magdalyne. Sie ist
Weltmeisterin über 10.000 Meter (2009) und hat eine Marathonbestzeit von
2:23:46.
Magdalyne Masai freut sich sehr
auf das Rennen: "Es war schon lange mein Traum, dass wir zusammen einen Marathon
laufen. Wir werden uns gegenseitig unterstützen." Sie sieht sich in ihrer besten
Form und will unter 2:20 laufen und möglichst gewinnen.
Die Masai-Schwestern leben an
verschiedenen Orten in Kenia: Magdalyne in Iten und Linet in Kaptagat. In
Frankfurt kommen sie nun zusammen. Linet Masai trainiert unter Patrick Sang, der
auch Eliud Kipchoge trainiert. "Ich hoffe, dass ich im Marathon den gleichen
Erfolg haben kann wie auf der Bahn und im Crosslauf", sagt Linet Masai, die
Mutter von zwei Kindern.
Die schnellste Europäerin im
Feld ist Laura Hottenrott. Sie verbesserte ihre Bestzeit im Dezember in Valencia
auf 2:24:32 und lief bei den Olympischen Spielen in Paris auf den 38. Platz.
Frankfurt hat für sie eine besondere Bedeutung, weil sie hier ihren ersten
Marathon gelaufen ist. "Deshalb wollte ich unbedingt wieder hier laufen", sagt
sie. Ein Angriff auf ihre persönliche Bestzeit ist nicht geplant, da die
Vorbereitungszeit zu kurz war. "Ich will aber ein gutes Rennen machen und die
schnelle Strecke nutzen. Meine besten Rennen bin ich immer ohne Pacemaker
gelaufen. Ich möchte mein Rennen frei gestalten können", sagt Hottenrott.
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Autor und Copyright: Alexander Westhoff / Detlev Ackermann für Laufen-in-Koeln
Foto: Mainova Frankfurt Marathon
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