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Laufen gegen Depressionen: Bewegung für die psychische Gesundheit |
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Therapie -
Ein Läufer in einer friedlichen Naturlandschaft |
Laufen gegen Depressionen:
Die positive Wirkung von Bewegung auf die psychische Gesundheit
Depressionen zählen zu den
häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit und betreffen Millionen von
Menschen. Sie gehen oft mit Symptomen wie Antriebslosigkeit, innerer Leere und
Niedergeschlagenheit einher. Es gibt jedoch einen Hoffnungsschimmer, der keine
Medikamente erfordert: Laufen. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass
regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Ausdauersportarten wie Laufen,
eine signifikante Verbesserung der psychischen Gesundheit bewirken kann. Doch
welche Mechanismen stehen dahinter, und wie kann Laufen zur Bewältigung von
Depressionen beitragen?
Bewegung als natürlicher Antidepressivum
Beim Laufen treten im Körper
eine Reihe von Prozessen in Gang, die die Stimmung positiv beeinflussen können.
Eine der wichtigsten Auswirkungen ist die Ausschüttung von Endorphinen, oft als
"Glückshormone" bezeichnet. Diese körpereigenen Stoffe verbessern das
Wohlbefinden und heben die Stimmung, indem sie Gefühle von Euphorie und
Zufriedenheit auslösen - vergleichbar mit den Empfindungen nach einem positiven
Erlebnis. Darüber hinaus reduziert Laufen das Stresshormon Cortisol, dessen
Konzentration bei Menschen mit Depressionen häufig erhöht ist.
Neben der Freisetzung von
Endorphinen führt Laufen auch zu einer vermehrten Produktion von Serotonin,
einem wichtigen Neurotransmitter, der eine Schlüsselrolle bei der Regulierung
der Stimmung spielt. Menschen mit Depressionen weisen oft einen niedrigen
Serotoninspiegel auf, was zu emotionaler Instabilität führt. Regelmäßiges Laufen
kann die Serotoninproduktion fördern, was zu einer Stabilisierung der Stimmung
und einem gesteigerten Wohlbefinden beiträgt.
Struktur und Zielsetzung: Ein Weg aus der Antriebslosigkeit
Ein zentrales Merkmal der
Depression ist die starke Antriebslosigkeit. Bereits das Aufstehen am Morgen
kann zu einer kaum überwindbaren Herausforderung werden. Hier kann Laufen
helfen, Struktur im Alltag zu schaffen. Regelmäßige Laufeinheiten, ob allein
oder in einer Gruppe, geben dem Tag einen Sinn und eine feste Routine. Ein
Trainingsplan, der realistische und erreichbare Ziele vorgibt, kann das
Selbstvertrauen stärken und das Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben
wiederherstellen.
Das Erreichen kleiner Ziele,
sei es das Durchlaufen einer bestimmten Distanz oder einfach das regelmäßige
Aufstehen und Bewegen, schafft Erfolgserlebnisse, die für die psychische
Gesundheit von großer Bedeutung sind. Diese kleinen Erfolge stärken das Gefühl
der Selbstwirksamkeit und verbessern die Wahrnehmung der eigenen Situation.
Menschen, die an Depressionen leiden, profitieren davon, durch das Laufen
schrittweise Fortschritte zu erleben - eine wichtige Erfahrung, die das
Selbstwertgefühl hebt.
Laufen in der Natur: Die heilende Wirkung der Umgebung
Laufen in der Natur verstärkt
die positiven Effekte der Bewegung noch zusätzlich. Studien, wie beispielsweise
die von der Stanford University im Jahr 2015, belegen, dass der Aufenthalt im
Freien, insbesondere in natürlichen Umgebungen, das Risiko für Depressionen
senken und das allgemeine Wohlbefinden steigern kann. Die frische Luft, das
Zwitschern der Vögel und das Gefühl, Teil der Natur zu sein, tragen dazu bei,
negative Gedankenschleifen zu durchbrechen und den Geist zu beruhigen.
Das Laufen in der Natur fördert
außerdem die Achtsamkeit. Statt sich in den endlosen Gedankenspiralen der
Depression zu verlieren, richtet sich die Aufmerksamkeit auf die unmittelbare
Umgebung. Die Farben der Blätter, der Geruch von frischem Gras und das Geräusch
der Schritte auf dem Waldboden helfen, den Moment bewusst wahrzunehmen und dem
ständigen Grübeln zu entkommen. Auch das Konzept des "Waldbadens" - das bewusste
Erleben der Natur - kann in Kombination mit Laufen besonders wohltuend sein.
Gemeinschaft und soziale Bindung
Depressionen gehen häufig mit
einem Gefühl von Einsamkeit einher. Die Teilnahme an Laufgruppen oder das
gemeinsame Trainieren mit anderen kann helfen, soziale Kontakte aufzubauen und
ein Gefühl der Zugehörigkeit zu entwickeln. Die Unterstützung durch
Gleichgesinnte und das Wissen, nicht allein zu sein, sind entscheidende
Faktoren, um der Isolation zu entkommen.
Laufgruppen bieten eine
hervorragende Möglichkeit, neue Menschen mit ähnlichen Interessen kennenzulernen.
Ein Beispiel hierfür ist die 'Laufgruppe Sonnenaufgang', die sich regelmäßig zum
gemeinsamen Training trifft und vielen Mitgliedern geholfen hat, nicht nur ihre
Fitness zu verbessern, sondern auch neue Freundschaften zu schließen. Der
Austausch über die Herausforderungen des Trainings und die gemeinsam erreichten
Erfolge fördern eine Verbundenheit, die das Gefühl der Einsamkeit reduziert. Für
viele Menschen wird Laufen so nicht nur zu einer sportlichen Betätigung, sondern
auch zu einer sozialen Aktivität, die Mut und Freude bringt.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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