Inhaltsverzeichnis
   
  Startseite
  Intern
  Laufkalender
  Ergebnislisten
  Fotoarchiv
  Lauf-Treffs
  Laufstrecken
  Rund ums Laufen
  Lauf-Reportagen
  Suche ...
 

Kontakt


Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

Spenden

 

 

Laufen gegen Depressionen: Bewegung für die psychische Gesundheit
 
 
Laufen-in-Koeln >> Rund um's Laufen >> Tipps und Infos zum Thema Laufen >> Artikel

31.10.2024  

 
 

Therapie - Ein Läufer in einer friedlichen Naturlandschaft

 
Laufen gegen Depressionen:
Die positive Wirkung von Bewegung auf die psychische Gesundheit

 
Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit und betreffen Millionen von Menschen. Sie gehen oft mit Symptomen wie Antriebslosigkeit, innerer Leere und Niedergeschlagenheit einher. Es gibt jedoch einen Hoffnungsschimmer, der keine Medikamente erfordert: Laufen. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Ausdauersportarten wie Laufen, eine signifikante Verbesserung der psychischen Gesundheit bewirken kann. Doch welche Mechanismen stehen dahinter, und wie kann Laufen zur Bewältigung von Depressionen beitragen?
 
Bewegung als natürlicher Antidepressivum
 
Beim Laufen treten im Körper eine Reihe von Prozessen in Gang, die die Stimmung positiv beeinflussen können. Eine der wichtigsten Auswirkungen ist die Ausschüttung von Endorphinen, oft als "Glückshormone" bezeichnet. Diese körpereigenen Stoffe verbessern das Wohlbefinden und heben die Stimmung, indem sie Gefühle von Euphorie und Zufriedenheit auslösen - vergleichbar mit den Empfindungen nach einem positiven Erlebnis. Darüber hinaus reduziert Laufen das Stresshormon Cortisol, dessen Konzentration bei Menschen mit Depressionen häufig erhöht ist.
 
Neben der Freisetzung von Endorphinen führt Laufen auch zu einer vermehrten Produktion von Serotonin, einem wichtigen Neurotransmitter, der eine Schlüsselrolle bei der Regulierung der Stimmung spielt. Menschen mit Depressionen weisen oft einen niedrigen Serotoninspiegel auf, was zu emotionaler Instabilität führt. Regelmäßiges Laufen kann die Serotoninproduktion fördern, was zu einer Stabilisierung der Stimmung und einem gesteigerten Wohlbefinden beiträgt.
 
Struktur und Zielsetzung: Ein Weg aus der Antriebslosigkeit
 
Ein zentrales Merkmal der Depression ist die starke Antriebslosigkeit. Bereits das Aufstehen am Morgen kann zu einer kaum überwindbaren Herausforderung werden. Hier kann Laufen helfen, Struktur im Alltag zu schaffen. Regelmäßige Laufeinheiten, ob allein oder in einer Gruppe, geben dem Tag einen Sinn und eine feste Routine. Ein Trainingsplan, der realistische und erreichbare Ziele vorgibt, kann das Selbstvertrauen stärken und das Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben wiederherstellen.
 
Das Erreichen kleiner Ziele, sei es das Durchlaufen einer bestimmten Distanz oder einfach das regelmäßige Aufstehen und Bewegen, schafft Erfolgserlebnisse, die für die psychische Gesundheit von großer Bedeutung sind. Diese kleinen Erfolge stärken das Gefühl der Selbstwirksamkeit und verbessern die Wahrnehmung der eigenen Situation. Menschen, die an Depressionen leiden, profitieren davon, durch das Laufen schrittweise Fortschritte zu erleben - eine wichtige Erfahrung, die das Selbstwertgefühl hebt.
 
Laufen in der Natur: Die heilende Wirkung der Umgebung
 
Laufen in der Natur verstärkt die positiven Effekte der Bewegung noch zusätzlich. Studien, wie beispielsweise die von der Stanford University im Jahr 2015, belegen, dass der Aufenthalt im Freien, insbesondere in natürlichen Umgebungen, das Risiko für Depressionen senken und das allgemeine Wohlbefinden steigern kann. Die frische Luft, das Zwitschern der Vögel und das Gefühl, Teil der Natur zu sein, tragen dazu bei, negative Gedankenschleifen zu durchbrechen und den Geist zu beruhigen.
 
Das Laufen in der Natur fördert außerdem die Achtsamkeit. Statt sich in den endlosen Gedankenspiralen der Depression zu verlieren, richtet sich die Aufmerksamkeit auf die unmittelbare Umgebung. Die Farben der Blätter, der Geruch von frischem Gras und das Geräusch der Schritte auf dem Waldboden helfen, den Moment bewusst wahrzunehmen und dem ständigen Grübeln zu entkommen. Auch das Konzept des "Waldbadens" - das bewusste Erleben der Natur - kann in Kombination mit Laufen besonders wohltuend sein.
 
Gemeinschaft und soziale Bindung
 
Depressionen gehen häufig mit einem Gefühl von Einsamkeit einher. Die Teilnahme an Laufgruppen oder das gemeinsame Trainieren mit anderen kann helfen, soziale Kontakte aufzubauen und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu entwickeln. Die Unterstützung durch Gleichgesinnte und das Wissen, nicht allein zu sein, sind entscheidende Faktoren, um der Isolation zu entkommen.
 
Laufgruppen bieten eine hervorragende Möglichkeit, neue Menschen mit ähnlichen Interessen kennenzulernen. Ein Beispiel hierfür ist die 'Laufgruppe Sonnenaufgang', die sich regelmäßig zum gemeinsamen Training trifft und vielen Mitgliedern geholfen hat, nicht nur ihre Fitness zu verbessern, sondern auch neue Freundschaften zu schließen. Der Austausch über die Herausforderungen des Trainings und die gemeinsam erreichten Erfolge fördern eine Verbundenheit, die das Gefühl der Einsamkeit reduziert. Für viele Menschen wird Laufen so nicht nur zu einer sportlichen Betätigung, sondern auch zu einer sozialen Aktivität, die Mut und Freude bringt.



__________________________________
Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


Drucken    Weiterempfehlen    Merken

Nach oben