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Sportvereine in Deutschland erreichen neuen Mitgliederrekord |
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Sportvereine in Deutschland erreichen neuen Mitgliederrekord
Deutschlands Sportvereine haben
einen großen Erfolg zu feiern: Zum Stichtag 1. Januar 2024 zählten die rund
86.000 Sportvereine insgesamt 28.764.951 Mitgliedschaften ? das ist der höchste
Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1954. Dieser Meilenstein zeigt, wie
wichtig der Vereinssport in Deutschland ist, da er seit Jahrzehnten eine
wichtige Rolle für die Gesellschaft spielt und Menschen jeden Alters
zusammenbringt. Dieser Anstieg von 890.000 Mitgliedschaften im Vergleich zum
Vorjahr entspricht einem Wachstum von 3,2 Prozent. Die Zahlen wurden vom
Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) veröffentlicht, und DOSB-Präsident Thomas
Weikert nannte sie "eine großartige Botschaft für den Sport in Deutschland und
für unsere Gesellschaft". Am 31. Oktober 2024 verkündete der DOSB diesen
historischen Höchststand von 28.764.951 Mitgliedschaften in den Sportvereinen.
Weikert betonte außerdem, dass
die Zahlen zeigen, wie wichtig der Sport und die Vereine für die Gesellschaft
sind: "Der Sport und seine Vereine sind ein essenzieller Bestandteil unserer
Gesellschaft und aus ihr nicht wegzudenken. Kein anderer Bereich unseres
Zusammenlebens erreicht und vereint so viele Menschen wie der Sport. Dieser
Rekord ist allen Sportvereinen, ehrenamtlich Engagierten und denen, die sich für
den Sport einsetzen, zu verdanken." Ein Beispiel für die erfolgreiche Arbeit der
Vereine ist die Initiative "Sport für alle", die in mehreren Bundesländern
Sportangebote für benachteiligte Kinder geschaffen hat und somit zur Integration
und sozialen Teilhabe beiträgt.
Ein Comeback des Vereinssports: Wachstum in allen Altersklassen
Nach den schwierigen Jahren der
Corona-Pandemie, in denen die Sportvereine mit sinkenden Mitgliederzahlen zu
kämpfen hatten und auf staatliche Unterstützung angewiesen waren, folgte ein
beeindruckendes Comeback. Schon 2023 konnte der DOSB ein Zehn-Jahres-Hoch
verzeichnen, und nun wurde erstmals die Marke von 28 Millionen Mitgliedern
überschritten. Besonders erfreulich ist, dass der Zuwachs in allen Altersgruppen
verzeichnet wurde, was die Bedeutung der Sportvereine als soziale Ankerpunkte
betont.
Die Mitgliederzahlen des DOSB
zeigen, dass der Vereinssport in Deutschland auf einer stabilen Grundlage steht.
Während 2021 noch ein Rückgang um 2,85 Prozent verzeichnet wurde, konnte 2024
ein Anstieg von 3,2 Prozent auf 28.764.951 Mitgliedschaften festgestellt werden.
Besonders bemerkenswert ist, dass der Zuwachs bei den Frauen mit 4,9 Prozent
deutlich größer war als bei den Männern mit 3,9 Prozent. Insgesamt treiben
jedoch weiterhin mehr Männer (15,2 Millionen) als Frauen (9,96 Millionen) Sport
in Vereinen. Eine grafische Darstellung dieser Zahlen könnte helfen, die
Entwicklungen deutlicher zu zeigen. Außerdem wäre ein Vergleich mit
Mitgliedszahlen anderer Länder interessant, um den Erfolg des deutschen
Vereinssports im internationalen Kontext zu verstehen.
Kinder und ältere Menschen treiben den Boom voran
Die Zahlen zeigen außerdem,
dass besonders Kinder und ältere Menschen wieder häufiger den Weg in die
Sportvereine finden. Bei den Kindern zwischen 0 und 14 Jahren gab es einen
Anstieg von 9,3 Prozent, was zeigt, dass die Begeisterung für Sport in jungen
Jahren zurückkehrt. Regelmäßige sportliche Aktivität hilft Kindern nicht nur bei
der körperlichen Entwicklung, sondern stärkt auch ihr Selbstbewusstsein und
verbessert ihre sozialen Fähigkeiten. Auch bei den über 60-Jährigen verzeichnete
der Vereinssport ein Plus von 5 Prozent, was zeigt, dass immer mehr ältere
Menschen die Vorteile von gemeinsamem Sport zu schätzen wissen. Sport trägt dazu
bei, die Mobilität zu erhalten, chronischen Krankheiten vorzubeugen und das
allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Besonders beliebt sind derzeit
Turnvereine, die einen Zuwachs von 278.000 Mitgliedern verzeichneten (+5,81
Prozent), sowie Fußball, der mit 342.000 neuen Mitgliedern (+4,65 Prozent)
weiterhin die meisten Sportler anzieht. Auch der Deutsche Alpenverein, zuständig
für Aktivitäten wie Mountainbiking und Klettern, konnte 65.359 neue Mitglieder
gewinnen (+4,65 Prozent). Diese Entwicklungen zeigen das große Interesse der
Menschen an vielfältigen Sportmöglichkeiten.
Tanzen, Basketball und Eishockey auf dem Vormarsch
Auch einzelne Sportarten
verzeichnen erfreuliche Zuwächse: Bei den olympischen Sportarten konnten sich
Tanzen (+14 Prozent), Basketball (+13 Prozent) und Eishockey (+12 Prozent) über
zweistellige Zuwächse freuen. Tanzen begeistert immer mehr Menschen durch die
Kombination von Sport und künstlerischem Ausdruck, während Basketball und
Eishockey besonders durch ihre Team-Dynamik überzeugen. Auch Squash konnte einen
bemerkenswerten Anstieg von 9,6 Prozent verzeichnen. Bei den nicht-olympischen
Sportarten stachen Cheerleading (+23 Prozent), Billard (+13 Prozent) und
Kickboxen (+11 Prozent) heraus, während Motorsport und Kegeln weniger Mitglieder
hatten. Besonders Cheerleading konnte durch spektakuläre Auftritte und eine
zunehmende Medienpräsenz viele neue Mitglieder gewinnen. Ein Beispiel für den
Erfolg ist das Programm "Cheerleading für alle", das in mehreren Großstädten
gestartet wurde und Kindern sowie Jugendlichen den Zugang zu diesem Sport
erleichtert hat. Auch im Basketball konnte durch die "Streetball-Initiative" in
Zusammenarbeit mit Schulen und Jugendzentren ein signifikanter Mitgliederzuwachs
verzeichnet werden.
Herausforderungen trotz des Booms: Ehrenamt und Infrastruktur
Trotz dieser positiven
Entwicklungen hat der Vereinssport weiterhin mit altbekannten Herausforderungen
zu kämpfen. Der Mangel an ehrenamtlichen Helfern und der schlechte Zustand
vieler Sportstätten sind nach wie vor große Probleme. Michaela Röhrbein,
Vorständin Sportentwicklung im DOSB, betonte, dass die Vereine zwar
Unglaubliches leisten, aber auf politische Unterstützung angewiesen sind, um das
Ehrenamt zu stärken, Bürokratie abzubauen und die Sportinfrastruktur zu
verbessern. Rund 40 Prozent der Sportstätten in Deutschland sind stark
sanierungsbedürftig, und viele Vereine berichten von einem Mangel an Trainern
und Übungsleitern, der die Durchführung von Angeboten erschwert.
"Unsere 86.000 Sportvereine
gehen vielerorts über ihre Grenzen hinaus", so Röhrbein. "Sie leisten
Unglaubliches, um so vielen Menschen wie möglich den Zugang zum Sport zu
ermöglichen. Aber Sportvereine stehen an vielen Orten vor enormen
Herausforderungen. In einigen Regionen, wie etwa im ländlichen Raum von
Mecklenburg-Vorpommern, fehlt es an ausreichenden Sportstätten, während in
Ballungszentren wie Berlin vor allem das Ehrenamt unter Druck steht. Wir
brauchen mehr Unterstützung von der Politik, um das Ehrenamt zu stärken,
Bürokratie abzubauen und bröckelnde Sportinfrastruktur zu verbessern. Millionen
von Menschen in unserem Land begeistern sich für den Vereinssport und engagieren
sich ehrenamtlich dafür. Jetzt liegt es in den Händen der Politik, die
Rahmenbedingungen zu verbessern. Wenn wir jetzt gemeinsam aktiv werden, können
wir sicherstellen, dass wir diesen Allzeitrekord langfristig nicht nur halten,
sondern sogar übertreffen."
DOSB und die Olympiabewerbung: Zukunftsvisionen für den deutschen Sport
DOSB-Präsident Thomas Weikert
äußerte sich auch zu weiteren wichtigen Themen des Sports in Deutschland. So
unterstützt der DOSB die Bewerbung Deutschlands für die Olympischen Spiele 2040
und setzt sich stark dafür ein, den olympischen Geist wieder stärker in der
deutschen Bevölkerung zu verankern. Weikert betonte, dass erfolgreiche Spiele in
Paris 2024 den Plänen Deutschlands zusätzlichen Rückenwind verleihen könnten.
"Wir müssen das Feuer der Olympischen Bewegung wieder entfachen und die Menschen
für die Werte des Sports begeistern. Das ist nicht nur für die Athleten, sondern
für die ganze Gesellschaft wichtig", sagte Weikert. Die Austragung der
Olympischen Spiele in Deutschland würde nicht nur sportliche Höchstleistungen
fördern, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl und die wirtschaftliche
Entwicklung des Landes positiv beeinflussen. Große Sportereignisse wie die
Olympischen Spiele tragen dazu bei, Menschen zusammenzubringen, die
Infrastruktur zu verbessern und nachhaltige Impulse für Sport und Gesundheit zu
setzen.
Weikert hat außerdem betont,
wie wichtig der Sport im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung ist. Beim
Neujahrsempfang des DOSB im Februar 2024 forderte er den Sport auf, klar
Stellung gegen jede Form der Ausgrenzung zu beziehen: "Der Sport muss jetzt
Haltung zeigen. Insbesondere er steht für Vielfalt und eben nicht für irgendeine
Form der Ausgrenzung." Diese klaren Worte unterstreichen die soziale
Verantwortung des Sports, der als integrative Kraft in der Gesellschaft wirkt.
Ein Beispiel hierfür ist die Initiative "Gemeinsam gegen Rassismus", die
deutschlandweit in Sportvereinen umgesetzt wird und Workshops sowie
Bildungsangebote anbietet, um Toleranz und ein respektvolles Miteinander zu
fördern.
Nach den Olympischen Spielen in
Paris zog Weikert eine Bilanz und wies auf Defizite in der Sportförderung in
Deutschland hin. Er betonte, dass es notwendig sei, die Rahmenbedingungen für
Athletinnen und Athleten zu verbessern, damit auch in Zukunft sportliche Erfolge
möglich sind. "Unsere Sportlerinnen und Sportler brauchen bestmögliche
Bedingungen, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Das bedeutet
Investitionen in Trainingsstätten, bessere Betreuung und weniger bürokratische
Hürden", erklärte Weikert. Konkret schlug Weikert vor, zusätzliche
Förderprogramme für junge Talente aufzulegen und bestehende Trainingszentren zu
modernisieren. Zudem soll ein neues Modell zur Entlastung der Athleten von
bürokratischen Aufgaben entwickelt werden, sodass sie sich stärker auf ihr
Training konzentrieren können.
Fazit: Der Weg nach vorne
Der neue Mitgliederrekord der
Sportvereine in Deutschland zeigt eindrucksvoll, wie wichtig der organisierte
Sport für die Gesellschaft ist. Die Vereine leisten einen wichtigen Beitrag für
die Gemeinschaft, indem sie Menschen aller Altersgruppen zusammenbringen,
Bewegung fördern und das Ehrenamt stärken. Doch damit der Boom weitergeht,
braucht es Unterstützung ? sowohl von der Politik als auch von der Gesellschaft.
Nur gemeinsam kann es gelingen, den Vereinssport auch in Zukunft stark zu halten
und weiter auszubauen.
DOSB-Präsident Thomas Weikert
betonte die Notwendigkeit politischer Unterstützung und investiver Maßnahmen, um
den Vereinssport langfristig auf ein stabiles Fundament zu stellen und die
Erfolge nicht nur zu halten, sondern weiter auszubauen. "Jetzt ist der Moment
für klare politische Entscheidungen, Investitionen und echte Unterstützung, um
den Vereinssport langfristig zu stärken!" Dieser Aufruf zeigt, dass der
organisierte Sport an einem Wendepunkt steht ? und die Weichen für die Zukunft
jetzt gestellt werden müssen.
Unsere Vision für die Zukunft
des Vereinssports ist eine Gesellschaft, in der Sport für alle zugänglich ist,
unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialem Hintergrund. Wir möchten
Sportvereine als zentrale Orte des Zusammenhalts und der Integration
weiterentwickeln. Durch nachhaltige Investitionen in Infrastruktur, Förderung
von Ehrenamt und innovative Programme sollen Vereine gestärkt werden, um auch
zukünftigen Generationen die Möglichkeit zu bieten, die positiven Effekte des
Sports zu erleben. Gemeinsam können wir eine sportlichere, gesündere und
verbundenere Gesellschaft schaffen.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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