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Laufen macht schlau: Was Joggen mit unserem Gehirn macht
 
 
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28.11.2024  

 
 

 
Laufen macht schlau: Was Joggen mit unserem Gehirn macht

 
Laufen ist nicht nur eine gute Methode, um fit zu bleiben und Herz-Kreislauf-Problemen vorzubeugen. Es hat auch eine erstaunliche Wirkung auf unser Gehirn. Studien zeigen, dass regelmäßiges Joggen unser Denkvermögen verbessert und sogar die Struktur unseres Gehirns verändern kann. Laufen beeinflusst viele Prozesse im Gehirn, die sowohl kurzfristig als auch langfristig die geistige Gesundheit stärken. Aber wie genau wirkt sich Laufen auf unser Gehirn aus?
 
Neuroplastizität durch Bewegung
 
Forscher haben herausgefunden, dass regelmäßiges Laufen die sogenannte Neuroplastizität des Gehirns fördert. Neuroplastizität bedeutet, dass sich das Gehirn ständig anpasst und verändert. Das ist besonders wichtig, wenn wir neue Dinge lernen oder neue Fähigkeiten entwickeln. Beim Laufen werden spezielle Proteine, sogenannte Neurotrophine, produziert, die das Wachstum und das Überleben von Nervenzellen unterstützen. Ein besonders wichtiges Neurotrophin ist BDNF, das oft als "Dünger für das Gehirn" bezeichnet wird. BDNF hilft dabei, neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen zu schaffen und verbessert so die Lernfähigkeit und die geistige Flexibilität. Deshalb fühlen sich viele Menschen nach dem Laufen oft konzentrierter und geistig fitter.
 
Außerdem fördert Laufen die Regeneration von Nervenzellen im Hippocampus, einer Gehirnregion, die für Gedächtnis und Lernen besonders wichtig ist. Das ist vor allem deshalb bedeutend, weil der Hippocampus im Alter oft schrumpft, was zu Gedächtnisproblemen führen kann. Regelmäßiges Joggen kann diesen Prozess verlangsamen oder sogar umkehren, indem es das Wachstum neuer Nervenzellen anregt.
 
Verbesserte kognitive Funktionen
 
Studien, wie die von Smith et al. (2021), zeigen, dass schon nach sechs Wochen regelmäßigen Lauftrainings deutliche Verbesserungen im Denken messbar sind. Dazu zählen eine gesteigerte Aufmerksamkeit, schnelleres Denken und ein besseres Gedächtnis. Diese Effekte entstehen zum Teil dadurch, dass beim Joggen mehr Sauerstoff ins Gehirn gelangt, was die geistige Leistungsfähigkeit verbessert. Mehr Sauerstoff bedeutet, dass die Nervenzellen mehr Energie produzieren können und die Kommunikation zwischen ihnen effizienter wird. Das sorgt dafür, dass das Gehirn besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird.
 
Beim Laufen zeigen sich außerdem erhöhte Aktivitäten in den Bereichen des Gehirns, die für Planung, Problemlösung und Entscheidungen wichtig sind. Das bedeutet, dass Laufen nicht nur kurzfristig unser Denken verbessert, sondern auch langfristig dabei hilft, Probleme besser zu lösen. Viele Jogger berichten, dass sie nach dem Laufen klarer denken können und oft kreative Lösungen für schwierige Aufgaben finden. Manche Läufer sagen sogar, dass sie beim Joggen komplizierte Formeln durchdenken oder kreative Ideen entwickeln, weil das Laufen ihre Konzentration steigert.
 
Stressabbau und emotionale Gesundheit
 
Laufen wirkt auch wie ein natürliches Antidepressivum. Die körperliche Bewegung setzt Endorphine frei - sogenannte "Glückshormone", die uns helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu heben. Dieses Gefühl wird oft als "Runner's High" bezeichnet und kann ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit hervorrufen. Außerdem wurde festgestellt, dass Laufen die Produktion von Cortisol, dem Stresshormon, senkt, was zu weniger Angst und weniger depressiven Gefühlen führen kann.
 
Laufen verbessert auch den Schlaf, was wiederum gut für die emotionale Gesundheit ist. Wer besser schläft, kann mit Stress besser umgehen und hat weniger Stimmungsschwankungen. Deshalb ist Laufen eine einfache und wirksame Methode, um körperlichen und geistigen Stress abzubauen.
 
Darüber hinaus stärkt Laufen das Selbstbewusstsein. Wenn man sich neue Laufziele setzt und diese erreicht - sei es, einen Wettkampf zu schaffen oder eine neue Bestzeit zu laufen - stärkt das das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und gibt ein Gefühl der Erfüllung. Dieses gestärkte Selbstvertrauen wirkt sich positiv auf die mentale Gesundheit aus und hilft, eine optimistische Einstellung zu entwickeln.
 
Langfristige Effekte auf das Gehirn
 
Langzeitstudien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig laufen, im Alter weniger oft an Demenz oder Alzheimer erkranken. Das Training scheint das Gehirn zu "trainieren", um gegen altersbedingte Erkrankungen besser gewappnet zu sein. Außerdem kann regelmäßiges Laufen das Volumen des Hippocampus vergrößern, einer Gehirnregion, die für das Gedächtnis wichtig ist und die oft bei Alzheimer-Patienten beeinträchtigt ist. Ein größerer Hippocampus ist einer der wichtigsten Schutzfaktoren gegen den kognitiven Abbau im Alter.
 
Laufen verbessert auch die sogenannte "weiße Substanz" im Gehirn. Die weiße Substanz besteht aus Nervenfasern, die dafür sorgen, dass verschiedene Teile des Gehirns miteinander kommunizieren können. Studien haben gezeigt, dass Laufen den Zustand dieser Nervenfasern verbessert, was zu einer besseren Kommunikation zwischen den Nervenzellen führt und so die allgemeine geistige Leistungsfähigkeit steigert.
 
Auch das Risiko für Schlaganfälle und andere Gefäßerkrankungen wird durch regelmäßiges Laufen verringert. Die bessere Durchblutung hält die Gefäße elastisch und versorgt das Gehirn mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen. Dadurch bleibt die Gehirnleistung auch im hohen Alter erhalten.



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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