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Was tun, wenn Läufer ausgebrannt sind? |
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Was tun, wenn Läufer ausgebrannt sind?
Blockaden lösen und wieder motiviert durchstarten
Viele Menschen stehen heute
unter großem Leistungsdruck. Auch Läuferinnen und Läufer sind davon nicht
ausgenommen. Überambitionierte Trainingsziele, ein voller Zeitplan zwischen
Beruf, Familie und Sport sowie das ständige Streben nach Verbesserung können zu
Blockaden oder sogar einem Burnout führen. Hinzu kommen äußere Stressfaktoren
wie ein hektischer Alltag oder zu wenig Erholungsphasen. Der Druck, immer besser
werden zu wollen, kann letztlich dazu führen, dass sowohl die körperliche als
auch die mentale Kraft nachlässt. Sobald die Freude am Laufen schwindet und
Erschöpfungserscheinungen auftreten, ist es wichtig, innezuhalten und gezielt
gegenzusteuern. Die folgenden Ansätze können helfen, wieder Energie und
Motivation zu finden.
1. Warnsignale erkennen
Symptome wie anhaltende
Müdigkeit, Lustlosigkeit oder Schlafstörungen deuten darauf hin, dass der Körper
und der Geist an ihre Belastungsgrenzen geraten sind. Diese Signale ernst zu
nehmen, ist essenziell, um weiteren Schaden zu vermeiden. Häufig führt der
Vergleich mit anderen oder der Wunsch, persönliche Ansprüche zu erfüllen, dazu,
dass Läuferinnen und Läufer trotz Erschöpfung weitermachen. Doch wer Warnsignale
ignoriert, riskiert langfristig mentale und körperliche Schäden. Es lohnt sich,
innezuhalten und zu reflektieren: Was genau belastet, und welche Veränderungen
sind nötig?
2. Das Training anpassen
Ein erster Schritt aus der
Überforderung kann darin bestehen, das Training flexibler zu gestalten. Anstelle
von intensiven und umfangreichen Einheiten sind lockere Läufe oder regenerative
Aktivitäten empfehlenswert. Ein gemütlicher Lauf, bei dem die Umgebung bewusst
wahrgenommen wird, kann ebenso wohltuend sein wie Alternativen wie Radfahren
oder Schwimmen. Solche Sportarten entlasten den Bewegungsapparat und fördern
dennoch die Fitness. Manchmal hilft es auch, eine bewusste Pause einzulegen, um
dem Körper ausreichend Zeit zur Erholung zu geben. Diese Phase kann genutzt
werden, um das Training neu zu planen und an die aktuellen Bedürfnisse
anzupassen.
3. Entspannung einbauen
Entspannungstechniken wie Yoga,
Meditation oder Atemübungen bieten wertvolle Unterstützung, um Stress abzubauen
und innere Ruhe zu finden. Yoga ist besonders für Läuferinnen und Läufer
geeignet, da es die Muskulatur dehnt und die Beweglichkeit fördert. Übungen wie
der "herabschauende Hund" oder die "Taubenpose" helfen, beanspruchte Muskeln zu
entlasten und Verspannungen zu lösen. Ergänzend dazu können Atemtechniken wie
die 4-7-8-Methode (4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden halten, 8 Sekunden ausatmen)
dazu beitragen, den Geist zu beruhigen. Regelmäßige Entspannungsrituale schaffen
eine stabile Grundlage für körperliche und mentale Erholung.
4. Kleine, erreichbare Ziele setzen
Das Setzen realistischer und
überschaubarer Ziele kann dabei helfen, den Fokus neu auszurichten. Anstelle von
Bestzeiten oder großen Distanzen können neue Strecken erkundet oder bewusst die
Natur erlebt werden. Solche achtsamen Ziele unterstützen dabei, die Freude am
Laufen wiederzuentdecken. Erfolgserlebnisse wie das Laufen bei Sonnenaufgang
oder das Erreichen eines kurzen, herausfordernden Anstiegs können motivierend
wirken. Gleichzeitig ermöglicht die Konzentration auf kleine Fortschritte eine
nachhaltigere und weniger druckbelastete Herangehensweise an das Training.
5. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
Wenn die Erschöpfung
tiefgreifend ist, kann professionelle Unterstützung hilfreich sein.
Sportpsychologen oder Therapeuten können dabei helfen, die Ursachen für die
mentale Belastung zu identifizieren und individuelle Strategien zur Bewältigung
zu entwickeln. Methoden wie progressive Muskelentspannung oder kognitive
Verhaltenstherapie tragen dazu bei, mentale Blockaden zu lösen und neue
Perspektiven zu schaffen. Auch speziell angepasste Trainingspläne von erfahrenen
Trainerinnen und Trainern können helfen, schrittweise wieder in den Rhythmus zu
finden.
6. Die Freude am Laufen wiederfinden
Die Rückbesinnung auf die
ursprüngliche Motivation fürs Laufen kann entscheidend sein. Ob die Liebe zur
Natur, das Gefühl von Freiheit oder die Freude an der Bewegung - all das sind
Aspekte, die wieder in den Vordergrund gerückt werden können. Aktivitäten wie
das Laufen bei Sonnenaufgang, die Teilnahme an einem lockeren Fun-Run oder das
Erkunden unbekannter Wege können die Begeisterung neu entfachen. Auch das Führen
eines Lauf-Tagebuchs, in dem positive Erlebnisse festgehalten werden,
unterstützt dabei, den Fokus auf die schönen Seiten des Sports zu lenken und
Wertschätzung für kleine Fortschritte zu entwickeln.
7. Körper und Geist stärken
Neben dem Lauftraining lohnt es
sich, auch die allgemeine Fitness zu fördern. Ergänzende Einheiten wie Kraft-
oder Balancetraining stärken den Körper und helfen, Verletzungen vorzubeugen.
Gleichzeitig kann mentales Training, wie das Visualisieren positiver
Lauferlebnisse, dabei helfen, Selbstvertrauen und Motivation zurückzugewinnen.
Ziel sollte immer ein ganzheitliches Wohlbefinden sein, das sowohl körperliche
als auch mentale Aspekte umfasst.
Burnout und Blockaden sind Herausforderungen, die auch Chancen bieten,
nachhaltigere und gesündere Gewohnheiten zu entwickeln. Wer lernt, die eigenen
Grenzen zu respektieren und das Training entsprechend anzupassen, kann gestärkt
aus dieser Phase hervorgehen. Indem achtsam mit Körper und Geist umgegangen
wird, eröffnet sich die Möglichkeit, die Freude am Laufen neu zu entdecken und
langfristig beizubehalten.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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