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Sportstätten in Deutschland: Ein Problem für den Breitensport
 
 
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13.01.2025  

 
 

 
Sportstätten in Deutschland: Ein Problem für den Breitensport
Besorgniserregende Zahlen

 
In vielen Städten und Gemeinden in Deutschland sind Sportstätten wie Schwimmbäder, Sporthallen und Sportplätze in einem schlechten Zustand. Das hat eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) im Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gezeigt. Oft sind die Anlagen so marode, dass der Sportbetrieb beeinträchtigt wird.
 
Laut der Studie sind 59 Prozent der Sporthallen und sogar 62 Prozent der Hallenbäder in einem sanierungsbedürftigen Zustand. In den nächsten drei Jahren könnten 16 Prozent der Freibäder, 15 Prozent der Eissporthallen und 14 Prozent der Hallenbäder geschlossen werden, wenn nichts passiert. Besonders kritisch ist dies für den Schwimmunterricht, da die Zahl der Nichtschwimmer bereits steigt.
 
40 Prozent der befragten Städte und Gemeinden mussten bereits Sportangebote einschränken, weil die Anlagen in so schlechtem Zustand sind. Ein Drittel der Kommunen befürchtet, das Angebot weiter reduzieren zu müssen. Auch der Schulsport leidet, was langfristig die sportliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gefährdet.
 
Ein Hauptgrund für den schlechten Zustand der Sportanlagen ist der sogenannte Investitionsrückstand. Sportstätten sind freiwillige Aufgaben der Kommunen und müssen daher oft hinter Pflichtaufgaben wie Schulen oder Brandschutz zurückstehen. Viele Kommunen haben schlicht nicht genug Geld, um Reparaturen und Modernisierungen zu finanzieren.
 
Der Sanierungsbedarf ist enorm: Laut KfW-Kommunalpanel 2023 fehlen deutschlandweit rund 12,12 Milliarden Euro allein für den Sportbereich. Besonders wichtig wären Modernisierungen der Gebäudehülle, technische Anlagen sowie energetische Sanierungen. Alte Sportanlagen verursachen nicht nur höhere Betriebskosten, sondern sind auch weniger nutzbar.
 
Was muss sich ändern?
 
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert Bund und Länder auf, mehr finanzielle Mittel bereitzustellen. "Die drohende Schließung von Sportstätten ist ein fatales Signal an den Breitensport und den Schwimmunterricht", erklärt Hauptgeschäftsführer André Berghegger.
 
Er schlägt eine Investitionsoffensive vor, bei der Kommunen direkte Finanzhilfen erhalten, anstatt auf komplizierte Förderprogramme angewiesen zu sein. Ein erfolgreiches Beispiel aus der Vergangenheit ist der "Goldene Plan" aus den 1960er Jahren, der den Ausbau der Sportinfrastruktur erheblich verbessert hat. Ein ähnlicher "Entwicklungsplan Sport" wird nun gefordert.
 
Auch Sportvereine haben es schwer: Ohne gut ausgestattete Sportstätten können sie ihr Angebot nicht aufrechterhalten. Besonders in ärmeren Regionen fehlen oft ausreichend Sportmöglichkeiten.
 
Auswirkungen auf den Breitensport
 
Rund zwei Drittel der deutschen Sportstätten sind in kommunaler Hand, viele davon über 40 Jahre alt. Besonders der Breitensport ist auf diese Einrichtungen angewiesen. Laut dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gibt es in Deutschland etwa 86.000 Sportvereine mit über 28 Millionen Mitgliedern. Mehr als die Hälfte nutzt kommunale Sportanlagen.
 
Gepflegte Sportstätten sind essenziell, nicht nur für den Sport, sondern auch für die Gesundheit der Bevölkerung. Regelmäßige Bewegung kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern und hilft, Stress abzubauen. Vor allem für Kinder und Jugendliche sind gut ausgestattete Anlagen wichtig, um Bewegungsmangel vorzubeugen und die sportliche Entwicklung zu fördern.
 
 
    Der Zustand vieler Sportstätten in Deutschland ist alarmierend. Es braucht dringend Investitionen, um den Breitensport zu sichern und allen Bürgern den Zugang zu Sportangeboten zu ermöglichen. Bund, Länder und Kommunen müssen gemeinsam handeln, um den Sanierungsstau abzubauen. Nur so kann die Sportkultur in Deutschland langfristig erhalten bleiben.




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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