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Newcomer Gemechu triumphiert in Dubai |
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Bute Gemechu |
Newcomer Gemechu triumphiert in Dubai, Hirpa läuft zum größten Karriere-Sieg
Der Äthiopier Bute Gemechu ist
der Überraschungs-Sieger des hochkarätigen Dubai-Marathons. Der 23-jährige
Marathon-Debütant, der erst eine Handvoll internationale Rennen gelaufen ist,
erreichte beim ersten bedeutenden Marathon des Jahres eine Jahresweltbestzeit
von 2:04:51. Berehanu Tsegu, ein weiterer Debütant, wurde Zweiter in 2:05:14 vor
Shifera Tamru, der mit 2:05:28 das rein äthiopische Podium komplettierte.
In einem dramatischen Finish
überholte im Rennen der Frauen die Äthiopierin Bedatu Hirpa ihre Landsfrau Dera
Dida auf der Zielgeraden und siegte mit einer Jahresweltbestzeit von 2:18:27.
Während die 25-Jährige den größten Sieg ihrer Karriere feierte, überquerte die
sichtlich enttäuschte Dida fünf Sekunden später nach 2:18:32 die Ziellinie. Dida,
die Ehefrau des Marathon-Olympiasiegers Tamirat Tola, erreichte aber immerhin
eine persönliche Bestzeit. Die Äthiopierin Tigist Girma lief in 2:20:47 auf Rang
drei.
Beide Sieger erhalten eine
Prämie von 80.000 US-Dollar. Bei der 24. Auflage des Dubai-Marathons
registrierten die Veranstalter insgesamt 17.000 Meldungen. Dies schließt
parallel veranstaltete Rennen über kürzere Distanzen ein.
Bei Temperaturen von 11 Grad
Celsius wurde der Dubai-Marathon morgens um 6 Uhr gestartet. Es schien, dass die
Männer auf den ersten Kilometern noch nicht richtig wach waren. Denn die
Zwischenzeiten deuteten zunächst auf eine Zielzeit um 2:08 Stunden hin. Doch in
der Folge wurde das Tempo deutlich schneller. Zwischen Kilometer 15 und der
Halbmarathonmarke fielen die beiden prominentesten Athleten auf der Startliste
zurück: Der frühere Weltrekordler Dennis Kimetto (Kenia) kam im Alter von 40
Jahren immerhin noch auf Rang 15 nach 2:14:56 ins Ziel. Dagegen beendete der
Ex-Weltmeister Lelisa Desisa (Äthiopien), der in Dubai 2013 sein Marathon-Debüt
gewonnen hatte, das Rennen vorzeitig.
Ein weiteres Mal waren es am
Sonntag die Debütanten, die das Männerrennen in den Vereinigten Arabischen
Emiraten dominierten. Nachdem eine Gruppe von 13 Läufern die Halbmarathon-Marke
nach 62:23 Minuten erreicht hatte, schrumpfte diese bis Kilometer 30 (1:28:29)
auf acht Läufer zusammen. Es war dann der 23-jährige Bute Gemechu, der acht
Kilometer vor dem Ziel einen ersten ernsthaften Vorstoß startete, der bereits
entscheidend war.
Im Männerrennen des
Dubai-Marathons war dies nun bereits der fünfte Sieg eines Debütanten in Folge.
Und am Sonntag belegten gleich sieben Newcomer über die klassische Distanz einen
Rang unter den Top 10. Ein derartiger Erfolg von Debütanten ist rar in der
internationalen Marathon-Szene. Der Vienna City Marathon ist wahrscheinlich das
einzige große Rennen, das diese Zahl noch übertreffen konnte. Denn 2008 fand bei
dem Klassiker ein Elitelauf ausschließlich mit Debütanten statt. Damals gewann
der Kenianer Gilbert Kirwa in 2:08:21 das Rennen, das auch als "Wiener
Debütanten-Ball" bezeichnet wurde.
"Vor zwei Monaten habe ich mich
entschlossen, mein Marathon-Debüt in Dubai zu laufen. Daher wusste ich nicht,
was möglich sein würde. Aber bei Kilometer 36 habe ich gemerkt, dass ich sogar
gewinnen kann", sagte Bute Gemechu, der zuvor nur vier Halbmarathonrennen
außerhalb Äthiopiens gelaufen war. Seine in Istanbul im vergangenen Jahr
gelaufene Bestzeit von 60:03 deutete nicht darauf hin, dass er in Dubai zu den
großen Favoriten zählen könnte.
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Bedatu Hirpa |
Bei den Frauen sah es anders
aus. Hier zeigte zwar auch eine Debütantin eine starke Leistung, aber mit dem
Sieg hatte Bertukan Welde am Ende nichts zu tun. Die Äthiopierin belegte Rang
fünf in 2:21:54. Nachdem eine fünfköpfige Spitzengruppe die Halbmarathon-Marke
nach 69:12 Minuten erreicht hatte, fiel zwischen Kilometer 26 und 27 eine
Vorentscheidung. Dera Dida setzte sich gemeinsam mit ihrer äthiopischen
Trainingspartnerin Bedatu Hirpa ab. Bald darauf löste sich Dida, die den
Dubai-Marathon bereits vor zwei Jahren gewonnen hatte, von ihrer Konkurrentin.
Doch Hirpa kam nach 31 km wieder heran. Ein zweites Mal lief Dera Dida dann
davon. Und dieses Mal sah sie wie die sichere Siegerin aus, denn bei Kilometer
40 hatte sie zehn Sekunden Vorsprung. Aber auf dem letzten Kilometer brach Dera
Dida plötzlich ein. Sie litt unter Magenproblemen. Auf der langen Zielgerade
laufend, hatte sie das Ziel bereits vor Augen als Bedatu Hirpa noch an ihr
vorgestürmte und zum größten Sieg ihrer Karriere lief.
"Ich habe mich nur auf mein
Rennen konzentriert und wusste nicht, dass Dera Probleme hatte. Aber ich hatte
immer daran geglaubt, gewinnen zu können", sagte Bedatu Hirpa, die erstmals in
ihrer Karriere eine Zeit unter 2:20 Stunden erreichte und die
Jahresweltbestzeit, die ihre Landsfrau Ruti Aga vor eine Woche in Xiamen (China)
aufgestellt hatte, um 19 Sekunden unterbot.
Ergebnisse, Männer:
1. Bute Gemechu ETH 2:04:51
2. Berehanu Tsegu ETH 2:05:14
3. Shifera Tamru ETH 2:05:28
4. Desalegn Girma ETH 2:06:52
5. Dejene Hailu ETH 2:07:03
6. Getachew Masresha ETH 2:07:04
7. Tadele Demissie ETH 2:08:21
8. Boki Diriba ETH 2:09:06
Frauen:
1. Bedatu Hirpa ETH 2:18:27
2. Dera Dida ETH 2:18:32
3. Tigist Girma ETH 2:20:47
4. Zeineba Yimer ETH 2:21:12
5. Bertukan Welde ETH 2:21:54
6. Kuftu Tahir ETH 2:22:53
7. Gadise Mulu ETH 2:23:19
8. Almaz Kebede ETH 2:23:30
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Fotos: Giancarlo Colombo / Dubai Marathon
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