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Newcomer Gemechu triumphiert in Dubai
 
 
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12.01.2025  

 
 

Bute Gemechu
 
Newcomer Gemechu triumphiert in Dubai, Hirpa läuft zum größten Karriere-Sieg

 
Der Äthiopier Bute Gemechu ist der Überraschungs-Sieger des hochkarätigen Dubai-Marathons. Der 23-jährige Marathon-Debütant, der erst eine Handvoll internationale Rennen gelaufen ist, erreichte beim ersten bedeutenden Marathon des Jahres eine Jahresweltbestzeit von 2:04:51. Berehanu Tsegu, ein weiterer Debütant, wurde Zweiter in 2:05:14 vor Shifera Tamru, der mit 2:05:28 das rein äthiopische Podium komplettierte.
 
In einem dramatischen Finish überholte im Rennen der Frauen die Äthiopierin Bedatu Hirpa ihre Landsfrau Dera Dida auf der Zielgeraden und siegte mit einer Jahresweltbestzeit von 2:18:27. Während die 25-Jährige den größten Sieg ihrer Karriere feierte, überquerte die sichtlich enttäuschte Dida fünf Sekunden später nach 2:18:32 die Ziellinie. Dida, die Ehefrau des Marathon-Olympiasiegers Tamirat Tola, erreichte aber immerhin eine persönliche Bestzeit. Die Äthiopierin Tigist Girma lief in 2:20:47 auf Rang drei.
 
Beide Sieger erhalten eine Prämie von 80.000 US-Dollar. Bei der 24. Auflage des Dubai-Marathons registrierten die Veranstalter insgesamt 17.000 Meldungen. Dies schließt parallel veranstaltete Rennen über kürzere Distanzen ein.
 
Bei Temperaturen von 11 Grad Celsius wurde der Dubai-Marathon morgens um 6 Uhr gestartet. Es schien, dass die Männer auf den ersten Kilometern noch nicht richtig wach waren. Denn die Zwischenzeiten deuteten zunächst auf eine Zielzeit um 2:08 Stunden hin. Doch in der Folge wurde das Tempo deutlich schneller. Zwischen Kilometer 15 und der Halbmarathonmarke fielen die beiden prominentesten Athleten auf der Startliste zurück: Der frühere Weltrekordler Dennis Kimetto (Kenia) kam im Alter von 40 Jahren immerhin noch auf Rang 15 nach 2:14:56 ins Ziel. Dagegen beendete der Ex-Weltmeister Lelisa Desisa (Äthiopien), der in Dubai 2013 sein Marathon-Debüt gewonnen hatte, das Rennen vorzeitig.
 
Ein weiteres Mal waren es am Sonntag die Debütanten, die das Männerrennen in den Vereinigten Arabischen Emiraten dominierten. Nachdem eine Gruppe von 13 Läufern die Halbmarathon-Marke nach 62:23 Minuten erreicht hatte, schrumpfte diese bis Kilometer 30 (1:28:29) auf acht Läufer zusammen. Es war dann der 23-jährige Bute Gemechu, der acht Kilometer vor dem Ziel einen ersten ernsthaften Vorstoß startete, der bereits entscheidend war.
 
Im Männerrennen des Dubai-Marathons war dies nun bereits der fünfte Sieg eines Debütanten in Folge. Und am Sonntag belegten gleich sieben Newcomer über die klassische Distanz einen Rang unter den Top 10. Ein derartiger Erfolg von Debütanten ist rar in der internationalen Marathon-Szene. Der Vienna City Marathon ist wahrscheinlich das einzige große Rennen, das diese Zahl noch übertreffen konnte. Denn 2008 fand bei dem Klassiker ein Elitelauf ausschließlich mit Debütanten statt. Damals gewann der Kenianer Gilbert Kirwa in 2:08:21 das Rennen, das auch als "Wiener Debütanten-Ball" bezeichnet wurde.
 
"Vor zwei Monaten habe ich mich entschlossen, mein Marathon-Debüt in Dubai zu laufen. Daher wusste ich nicht, was möglich sein würde. Aber bei Kilometer 36 habe ich gemerkt, dass ich sogar gewinnen kann", sagte Bute Gemechu, der zuvor nur vier Halbmarathonrennen außerhalb Äthiopiens gelaufen war. Seine in Istanbul im vergangenen Jahr gelaufene Bestzeit von 60:03 deutete nicht darauf hin, dass er in Dubai zu den großen Favoriten zählen könnte.
 
Bedatu Hirpa
 
Bei den Frauen sah es anders aus. Hier zeigte zwar auch eine Debütantin eine starke Leistung, aber mit dem Sieg hatte Bertukan Welde am Ende nichts zu tun. Die Äthiopierin belegte Rang fünf in 2:21:54. Nachdem eine fünfköpfige Spitzengruppe die Halbmarathon-Marke nach 69:12 Minuten erreicht hatte, fiel zwischen Kilometer 26 und 27 eine Vorentscheidung. Dera Dida setzte sich gemeinsam mit ihrer äthiopischen Trainingspartnerin Bedatu Hirpa ab. Bald darauf löste sich Dida, die den Dubai-Marathon bereits vor zwei Jahren gewonnen hatte, von ihrer Konkurrentin. Doch Hirpa kam nach 31 km wieder heran. Ein zweites Mal lief Dera Dida dann davon. Und dieses Mal sah sie wie die sichere Siegerin aus, denn bei Kilometer 40 hatte sie zehn Sekunden Vorsprung. Aber auf dem letzten Kilometer brach Dera Dida plötzlich ein. Sie litt unter Magenproblemen. Auf der langen Zielgerade laufend, hatte sie das Ziel bereits vor Augen als Bedatu Hirpa noch an ihr vorgestürmte und zum größten Sieg ihrer Karriere lief.
 
"Ich habe mich nur auf mein Rennen konzentriert und wusste nicht, dass Dera Probleme hatte. Aber ich hatte immer daran geglaubt, gewinnen zu können", sagte Bedatu Hirpa, die erstmals in ihrer Karriere eine Zeit unter 2:20 Stunden erreichte und die Jahresweltbestzeit, die ihre Landsfrau Ruti Aga vor eine Woche in Xiamen (China) aufgestellt hatte, um 19 Sekunden unterbot.
 
Ergebnisse, Männer:
 
1. Bute Gemechu ETH 2:04:51
2. Berehanu Tsegu ETH 2:05:14
3. Shifera Tamru ETH 2:05:28
4. Desalegn Girma ETH 2:06:52
5. Dejene Hailu ETH 2:07:03
6. Getachew Masresha ETH 2:07:04
7. Tadele Demissie ETH 2:08:21
8. Boki Diriba ETH 2:09:06

Frauen:
 
1. Bedatu Hirpa ETH 2:18:27
2. Dera Dida ETH 2:18:32
3. Tigist Girma ETH 2:20:47
4. Zeineba Yimer ETH 2:21:12
5. Bertukan Welde ETH 2:21:54
6. Kuftu Tahir ETH 2:22:53
7. Gadise Mulu ETH 2:23:19
8. Almaz Kebede ETH 2:23:30




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
Fotos: Giancarlo Colombo / Dubai Marathon

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