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Warum fühlt sich Gehen manchmal anstrengender an als Joggen? |
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Warum fühlt sich Gehen manchmal
anstrengender an als Joggen?
Gehen wird oft als weniger
anstrengend als Joggen betrachtet. Dennoch berichten viele, dass sie nach
längerem Gehen müder sind als nach einem leichten Lauf. Aber warum ist das so?
Der Unterschied in der Bewegung
Der Hauptunterschied zwischen
Gehen und Joggen liegt in der Bewegung: Beim Gehen hat immer mindestens ein Fuß
Bodenkontakt, während es beim Joggen eine Flugphase gibt, in der beide Füße den
Boden verlassen. Diese Flugphase reduziert Bremsbewegungen und sorgt für einen
flüssigeren Bewegungsablauf, während beim Gehen der Körper bei jedem Schritt
abgebremst und neu beschleunigt werden muss.
Zusätzlich beanspruchen
Gehbewegungen die Wadenmuskulatur stärker, da diese kontinuierlich für
Stabilität sorgt. Beim Joggen hilft der Schwung aus der Flugphase, die
Vorwärtsbewegung aufrechtzuerhalten. Dies macht Joggen oft effizienter, obwohl
es auf den ersten Blick anstrengender erscheint.
Studien, wie die der University
of Colorado Boulder (2015), zeigen, dass der Energieverbrauch beim Gehen auf
langen Strecken oft höher ist als bei langsamem Joggen. Der Bewegungsablauf beim
Joggen ist runder und effizienter, da größere Schritte mit weniger Muskelarbeit
verbunden sind.
Beim Gehen hingegen sind viele
stabilisierende Muskeln permanent aktiv, was über längere Distanzen zu höherer
Ermüdung führt. Auch die Herzfrequenz spielt eine Rolle: Beim Joggen ist sie
gleichmäßiger, während sie beim Gehen stärker schwankt, was sich zusätzlich
ermüdend auswirken kann.
Anstrengungsempfinden
Wie anstrengend eine Bewegung
wahrgenommen wird, hängt stark von Gewohnheit und Fitness ab. Personen, die
selten lange Strecken gehen, empfinden dies oft als ermüdend. Joggen wird
hingegen häufig als weniger belastend wahrgenommen, da der Bewegungsfluss
gleichmäßiger ist.
Ein weiterer Faktor ist die
mentale Komponente: Joggen wird oft mit einem festen Ziel verbunden, während
Gehen als weniger zielgerichtet gilt. Dieses fehlende Zielbewusstsein kann die
Anstrengung subjektiv verstärken.
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Ob Gehen oder Joggen anstrengender ist, hängt von vielen Faktoren ab, etwa der
persönlichen Fitness, der Technik und der Dauer der Aktivität. Im Alltag ist es
sinnvoll, beide Bewegungsformen abzuwechseln, um den Körper vielseitig zu
trainieren. Während Gehen durch die ständigen Bremsbewegungen ermüdend wirken
kann, profitiert der Körper beim Joggen von einem flüssigeren Bewegungsablauf.
Durch die Kombination beider Bewegungsformen lassen sich Ausdauer, Kraft und
Gesundheit ideal fördern. |
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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