von Dr. med.
Johannes Gutwald:
Allgemeine Einführung
Unsere
Haut schützt uns vor den Einflüssen der Umwelt und befähigt uns, mit
unserer Umgebung in Kontakt zu treten und sie wahrzunehmen. Ihr
faszinierender Aufbau und ihre vielfältigen Funktionen ermöglichen
es uns, unter verschiedensten und zum Teil extremsten
Umweltbedingungen wie Antarktis oder Wüste zu leben. Gerade bei
Langstreckenläufern dient die Haut auch als Temperaturregulator.
Dies ist für uns so normal, dass es uns gar nicht bewusst wird.
Wir sehen die Haut eher unter kosmetischem Aspekt. Die meisten
wünschen sich eine reine, faltenfreie, jugendliche und möglichst
gebräunte Haut. An das Aussehen werden hohe Ansprüche gestellt, da
eine gepflegte Erscheinung bewusst oder unbewusst mit positiven
Eigenschaften wie sympathisch, erfolgreich und wohlhabend in
Verbindung gebracht wird. Gepflegtes Aussehen erhöht das
Selbstwertgefühl und die persönliche Sicherheit im Auftreten.
Leider hat nicht jeder von Natur aus makellos schöne und
pflegeleichte Haut und Haare. Zudem beeinträchtigen zahlreiche
Lebensgewohnheiten und Lebensbedingungen die Haut.
Im Folgenden beschreibe ich die wichtigsten Hautpflegeempfehlungen,
die Sportler beachten sollten. Weitergehende Informationen erhalten
sie in meinem Buch: Wie pflege ich meine Haut? Das größte
menschliche Organ: Funktionen Gefahren Schutz Kosmetik. Für
darüber hinausgehende Fragen wenden Sie sich bitte an ihren
Hautarzt.
Hautreinigung
Nach
schweißtreibendem Sport ist es wohltuend, die Haut zu reinigen. In
der Regel erfolgt dies durch Duschen und ist zum Zweck der
Hautreinigung auch völlig ausreichend. Viele empfinden es angenehm,
nach Ausdauersport ein warmes Bad zu nehmen. Zu Reinigungszwecken
ist dies nicht unbedingt notwendig.
Über den Schweiß
gelangen wasserlösliche Stoffe auf die Haut. Wasser ist daher zur
Reinigung ausreichend. Lediglich stark schwitzende Areale wie
Achseln, Leisten und die Füße können mit einer milden Waschemulsion
einshampooniert werden. Bei Verwendung von fetthaltigen
Sonnenschutzmitteln können die eingecremten Hautareale mit
Waschemulsionen abgewaschen werden. Eine zu intensive und zu lange
Reinigung sollte vermieden werden, da die Haut Gefahr läuft,
auszutrocknen. Auch zu heißes Duschen oder Baden ist ungünstig.
Sie sollten darauf achten, dass sie die Haare der Achselhöhlen
gründlich reinigen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich auf den
Haaren Bakterienrasen bilden (Trichobacteriosis palmellina). Dies
ist ein weißlich-bräunlicher Belag der Haare. Er kann entweder durch
intensives Waschen oder durch Rasur entfernt werden.
Auf die Reinigung der Füße ist besonderen Wert zu legen. Sie sollten
gründlich abgespült und sorgfältig abgetrocknet werden. Insbesondere
die Zehenzwischenräume müssen trockengelegt werden. In der Regel
reicht ein Handtuch, manche benutzen auch einen Fön. Besonders
Menschen mit einer Neigung zu Fußschweiß sollten dies sorgfältig
beachten. Ggf. hilft ein gelegentliches Bad mit Kochsalz (ca. 3 cm
hoch angenehm warmes Wasser in eine flache Schüssel geben, ca. 5
Esslöffel Kochsalz/Küchensalz hinzugeben und ca. 15 Minuten baden).
Es hat einen austrocknenden und desinfizierenden Effekt.
Sind die Zehenzwischenräume feucht oder bildet sich dort eine
weißliche, rissige Haut, so zeigt dies einen Fußpilz an. Hier
besteht die Gefahr, dass Bakterien in die Haut eindringen und eine
Wundrose entsteht. Dies kann vermieden werden, indem man mit einer
Lösung, welches ein Pilzmittel enthält, den Zehenzwischenraum 2 x
täglich einsprüht. Eine Creme sollte nicht benutzt werden, da dies
die Feuchtigkeitsansammlung eher fördert. Lösungen zur
Pilzbehandlung sind in der Apotheke erhältlich. Bei unklaren
Veränderungen der Füße sollte immer ein Hautarzt aufgesucht werden,
bevor eine Eigenbehandlung eingeleitet wird.
Zur Vorbeugung
von Pilzinfektionen der Füße sollten:
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zu langes Baden
oder Duschen gemieden werden; |
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nach dem Baden
oder Duschen die Füße gründlich abgetrocknet werden; |
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in
Schwimmbädern oder der Sauna Badelatschen getragen werden; |
- |
die Schuhe
mindestens 24 Stunden, besser 48 Stunden auslüften; gelegentlich
sollten die Schuhe mit einem antimykotischen Puder (z.B.
Batrafen Puder) von innen behandelt werden. |
Treten Verfärbungen
der Zehennägel auf, so kann es sich dabei um einen Nagelpilz
handeln. Sie sollten dann sobald wie möglich einen Hautarzt
aufsuchen, da im Frühstadium eine äußerliche Behandlung häufig
erfolgreich ist und innerlich einzunehmende Medikamente, die zum
Teil erhebliche Nebenwirkungen haben können, noch nicht notwendig
sind.
Hautpflege
Es ist
nicht notwendig, nach dem Duschen oder Baden rückfettende Cremes
oder feuchtigkeitsspendende Cremes auf die Haut aufzutragen. Nur
Sportler mit einer trockenen Haut sollten nach dem Duschen oder
Baden die betroffenen Hautstellen eincremen. In der Regel sind
Cremes gegen trockene oder extrem trockene Haut ausreichend.
Hautareale mit hoher Talgdrüsendichte wie Gesicht, Brust und oberer
Rücken sollten nicht eingecremt werden, da dies zu Hautunreinheiten
führen kann. In der Regel fetten diese Hautareale binnen einer
halben bis einer Stunde ausreichend nach. Sollten sich trotzdem
Juckreiz oder Hautreizungen einstellen, so berät sie ihr Hautarzt
gerne über für sie geeignete Pflegeprodukte.
Sonnenschutz
Das
Bewusstsein über die Notwendigkeit eines Sonnenschutzes ist in den
letzten Jahren deutlich gestiegen, da die Zahl bösartiger
Hauttumoren weltweit dramatisch zunimmt. Jüngere Studien zeigen,
dass Schwitzen die für einen Sonnenbrand notwendige UVB-Dosis um ca.
16% erniedrigt. Das bedeutet, dass schweißtreibender Sport die
Empfindlichkeit der Haut gegenüber der Sonne deutlich erhöht.
Schützen sie sich daher vor der Sonne, indem sie:
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die sportlichen
Aktivitäten möglichst außerhalb der Mittagszeit (11.00 bis 15.00
Uhr) legen; |
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möglichst im
Schatten/Wald laufen; |
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ihre Haut durch
Kleidung schützen; |
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Hautpartien,
die sie nicht durch Kleidung schützen können, mit einem
Sonnenschutzmittel mit möglichst hohem Faktor (LSF 60 und mehr,
immer auch auf UVA-Schutz achten) mindestens ½ Stunde vor der
Sonnenexposition eincremen; dabei sollten empfindliche
Hautpartien wie Ohren, Nase, Lippen, Haaransatz, Handrücken und
Hals ebenfalls behandelt werden; |
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Parfum und
Hautpflegemittel mit Duftstoffen vor einer Sonnenbestrahlung
nicht auftragen; |
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besonders
vorsichtig sind, wenn sie Medikamente einnehmen; diese können
die Sonnenempfindlichkeit verstärken; fragen sie ihren
behandelnden Arzt; |
Weitere
Informationen zum Sonnenschutz finden sie unter
www.fuersonnegegenkrebs.de,
www.larocheposay.de oder
www.uv-check.de.
Bei vernünftigem
Umgang mit der Sonne und Beachtung oben genannter Hinweise zur
Pflege der Haut werden sie ihren Sport mit viel Freude und ohne
Schaden der Haut ausüben können. |