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Gerichtliches Eilverfahren am 16. April 2025 zur Zukunft des München Marathon |
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Gerichtliches Eilverfahren am 16. April 2025 zur Zukunft des München Marathon
Etwa ein halbes Jahr vor dem
geplanten Termin ist noch immer unklar, ob der GENERALI München Marathon 2025
überhaupt stattfinden kann. Der langjährige Organisator Gernot Weigl, der das
Event seit über 25 Jahren verantwortet, steht vor einem großen Problem: Die
Stadt München hat entschieden, die Veranstaltung nicht länger ihm zu überlassen,
sondern einem neuen Team - der Munich Athletics GmbH. Diese Firma hat bislang
noch kein Großevent dieser Größenordnung organisiert. Weigl und seine Anwälte
halten die Entscheidung für unfair und sogar rechtswidrig. Ihrer Ansicht nach
hat das Kreisverwaltungsreferat bei der Auswahl gegen eigene Regeln verstoßen.
Besonders kritisch sehen sie, dass das neue Streckenkonzept als
"verkehrsfreundlicher" bewertet wurde - obwohl dieses Kriterium laut den
städtischen Vorgaben gar nicht entscheidungsrelevant sei.
Zusätzlich bemängelt die
München Marathon GmbH, dass sie keinen vollständigen Einblick in die Akten des
Auswahlverfahrens erhalten habe. Diese mangelnde Transparenz werfe viele Fragen
auf, so die Kritik. Am 16. April 2025 soll das Verwaltungsgericht München über
den Fall entscheiden. Die öffentliche Verhandlung beginnt um 11:30 Uhr im
Sitzungssaal 1 des Gerichts in der Bayerstraße 30. Dort wird geklärt, ob der
Marathon wie geplant stattfinden kann - oder ob eine Absage oder größere
Änderungen notwendig werden.
Unterstützung bekommt Weigl
auch aus dem Münchner Stadtrat. Ulrike Grimm, sportpolitische Sprecherin der
CSU/FW-Fraktion, warnt vor negativen Folgen für das Image der Sportstadt
München. Acht Monate Vorbereitungszeit seien zu knapp, vor allem wenn eine neue
Strecke und ein unerfahrenes Team dazukommen.
Die Munich Athletics GmbH plant
den Marathon als Ein-Runden-Strecke. Der Start erfolgt im Olympiapark, von dort
geht es über die Leopoldstraße mit dem Siegestor, durch die Schelling- und
Theresienstraße bis in den Englischen Garten. Weiter verläuft die Strecke vorbei
am Chinesischen Turm und durch den Münchner Osten, über die Isar und das Isartor
in die Altstadt. Nach Passagen über das Tal, den Marienplatz und die Bayerische
Staatsoper führt die Route zum Odeonsplatz. Die letzten fünf Kilometer verlaufen
über die Ludwigstraße, Leopoldstraße und Franz-Joseph-Straße zurück zum Ziel im
Olympiapark - ein stimmungsvoller Abschluss ist garantiert.
Die neuen Veranstalter setzen
auf sogenannte "Cheering-Zones" - Abschnitte mit besonders viel Stimmung durch
Publikum und Musik. Das soll das Erlebnis für Läuferinnen, Läufer und Zuschauer
verbessern. Doch genau diese Argumentation sehen Weigls Anwälte kritisch. Ein
eingeholtes Gutachten zeigt, dass die neue Strecke zu einer Vollsperrung großer
Teile der Innenstadt führen würde - was das Argument der
"Verkehrsfreundlichkeit" deutlich relativiert. Außerdem habe die Stadt das
Verfahren von Beginn an zu Ungunsten von Weigls Team geführt und wichtige
Informationen nicht offengelegt.
Der Rechtsstreit macht
deutlich, wie wichtig faire und transparente Entscheidungen bei der Vergabe
großer Sportveranstaltungen sind. Wie das Gericht entscheiden wird, bleibt
abzuwarten - doch das Urteil dürfte entscheidenden Einfluss auf die Zukunft des
München Marathons haben.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Foto: Veranstalter
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