|
|
|
 |
 |
DOSB freut sich über neue Pläne der Regierung zur Förderung des Sports |
|
DOSB freut sich über neue Pläne der Regierung zur Förderung des Sports
Berlin - "Das ist ein starkes
Signal an die Sportnation Deutschland", sagt DOSB-Präsident Thomas Weikert zu
den Plänen der neuen Bundesregierung. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB)
zeigt sich sehr zufrieden mit dem Entwurf des Koalitionsvertrags von CDU/CSU und
SPD. In dem Vertrag sind viele Maßnahmen enthalten, die dem Sport in Deutschland
zugutekommen sollen.
"Unsere drei wichtigsten
Forderungen wurden fast vollständig übernommen", erklärt Weikert weiter. "Wir
sehen vier gute Jahre für den Sport vor uns."
Der Koalitionsvertrag ist
insgesamt 146 Seiten lang. Immerhin sechs Seiten davon beschäftigen sich mit dem
Thema Sport. Besonders betont wird, dass sich die Regierung für die Bewerbung um
Olympische und Paralympische Spiele einsetzen will - und das unter Achtung der
Eigenständigkeit des Sports. Auch andere große Sportveranstaltungen sollen
zukünftig besser finanziert werden.
Ein wichtiger Punkt ist die
Einführung eines neuen Postens im Bundeskanzleramt: Ein Staatsminister oder eine
Staatsministerin soll sich in Zukunft um Sport und Ehrenamt kümmern. Diese
Person soll sportpolitische Themen koordinieren, das Ehrenamt stärken und die
Interessen des Sports in der Bundesregierung vertreten. "Das ist eine gute
Grundlage, auf der wir aufbauen können", sagt Volker Bouffier, Vorstandsmitglied
des DOSB. "Wir setzen uns dafür ein, dass diese Förderung dauerhaft gesichert
wird."
Auch die Bedingungen für
Leistungssport und Breitensport sollen verbessert werden. So soll die Förderung
des Spitzensports professioneller und digitaler werden. Athletinnen und Athleten
sollen besser sozial abgesichert werden. Prämien für gewonnene Medaillen sollen
steuerfrei sein. "Diese Schritte zeigen, dass der Sport in Deutschland eine
echte Zukunft hat", sagt Bouffier.
Weikert lobt außerdem die
geplante Offensive für Trainerinnen und Trainer. Auch das Ehrenamt soll gestärkt
werden. Ein großes Thema ist die Entlastung der etwa 86.000 Sportvereine in
Deutschland von bürokratischem Aufwand. Zusätzlich sollen Sportvereine offiziell
als Bildungseinrichtungen anerkannt werden - also als Orte, an denen man neben
Sport auch wichtige soziale Fähigkeiten und lebenslanges Lernen fördern kann.
"Bessere Bezahlung und mehr Anerkennung für Trainerinnen und Trainer sowie
weniger Bürokratie für unsere Vereine - das sind wichtige Schritte für die
Zukunft des Sports", betont Weikert.
Insgesamt sieht der DOSB in den
neuen Regierungsplänen eine große Chance, den Sport in Deutschland auf vielen
Ebenen zu stärken und weiterzuentwickeln.
Aus dem Koaliationsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD - 21. legislaturperiode
Sport
Sport soll Spaß und
Lust auf Leistung machen. Er hält gesund, vermittelt Werte und gibt
unserer Gesellschaft den nötigen Zusammenhalt. Er hat eine enorme
Bedeutung für Integration und Inklusion ebenso wie für Prävention,
Gesundheitsförderung und Rehabilitation. Deshalb wollen wir ihn mit
zielgerichteten Maßnahmen stärken - in der Spitze und in der Breite. Wir
treten entschieden gegen Doping, Manipulation sowie jede Form von Gewalt
und Missbrauch ein. Für uns steht Sport für Fairness, Integrität und
Miteinander.
Sportgroßveranstaltungen, Olympische und Paralympische Spiele
Wir unterstützen
nachdrücklich unter der Wahrung der Autonomie des Sports eine deutsche
Bewerbung für die Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele
und befürworten insbesondere hinsichtlich der Auswahl der
Wettkampfstätten, die Spiele zu einem Fest für ganz Deutschland zu
machen. Die Bewerbung wird eingebettet in die "Nationale Strategie
Sportgroßveranstaltungen", die gemeinsam mit den Sportverbänden
fortgesetzt wird. Ziel ist die ausreichende finanzielle Unterstützung
von Sportgroßveranstaltungen wie beispielsweise der World Games in
Karlsruhe 2029 sowie die Unterstützung von Bewerbungen, unter anderem
für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften, Nordische
Ski-Weltmeisterschaften sowie die Frauenfußball-Europameisterschaft. Den
Organisationskostenzuschuss des Bundes werden wir daher erhöhen "Jugend
trainiert für Olympia & Paralympics" und die Bundesjugendspiele sind
wichtige Institutionen,
Spitzensportförderung
Die
Spitzensportförderung benötigt einen Paradigmenwechsel, um Deutschland
als Sportnation international wieder wettbewerbsfähiger zu machen. Wir
werden die Förderung effizienter, flexibler und weniger bürokratisch
gestalten und zielen dabei auf eine Professionalisierung,
Externalisierung und eine stärkere Digitalisierung. Dabei orientieren
wir uns an den bereits eingeleiteten Prozessen, tragen der Hoheit des
Haushaltsgesetzgebers Rechnung und richten eine effektive und
erfolgsorientierte Steuerung des Spitzensports ein. Bestandteile der
Reform sollen die Verbesserung
von Rahmenbedingungen
der Athletinnen und Athleten durch eine verbesserte soziale Absicherung
und die Unterstützung der dualen Karriere sowie eine wettbewerbsfähige
Struktur der Olympia- und Bundesstützpunkte sein. Die international
erfolgreichen Sportfördergruppen von Bundeswehr, Bundespolizei und Zoll
dienen als Vorbild und sollen ausgebaut werden. Wir werden die Prämien
für gewonnene Medaillen steuerrechtlich freistellen.
Traineroffensive
Der Trainerberuf muss
attraktiver werden. Wir wollen die gut ausgebildeten Trainerinnen und
Trainer in Deutschland halten. Wir stoßen daher eine "Traineroffensive"
an, die eine klar verbesserte Vergütung sowie deutlich verbesserte
arbeitsrechtliche Bedingungen, auch im Hinblick auf die duale Karriere,
beinhaltet.
Modernisierung von Sportstätten
Wir helfen Ländern,
Kommunen und Vereinen nach Bedarf bei der Modernisierung und Sanierung
von Sportstätten. Dafür stellen wir mindestens eine Milliarde Euro zur
Verfügung. Wir wollen die Schwimmfähigkeit der Menschen in unserem Land
verbessern. Deshalb werden wir neben Sporthallen vor allem Schwimmbäder
- einschließlich mobiler Schwimmcontainer - fördern. Aber auch
Sportplätze sollen förderfähig sein. Die Schaffung von Barrierefreiheit,
Energieeffizienz und die Verbesserung der interkommunalen Zusammenarbeit
werden hierbei besonders berücksichtigt. Wichtig ist zudem die Prüfung
der Sportanlagenlärmschutzverordnung und gegebenenfalls deren Anpassung.
Sportwissenschaften
Sportliche
Spitzenleistung erfordert eine exzellente Sportwissenschaft. Wir werden
diese daher stärken und das Institut für Angewandte
Trainingswissenschaft (IAT) sowie das Institut für Forschung und
Entwicklung von Sportgeräten (FES) in die institutionelle Förderung
aufnehmen. Darüber hinaus werden wir die Digitalisierung im
Leistungssport vorantreiben.
Sport und Lebensrealitäten
Um Athletinnen im
Leistungssport gleiche Chancen zu ermöglichen, erkennen wir ihre
Lebensrealitäten an - etwa durch die Verankerung von Mutterschutz sowie
die Förderung von geschlechtsspezifischem Training und Forschung. Die
Sichtbarkeit des Frauensports wollen wir stärken. Sport und Inklusion Zu
viele Menschen werden durch den Sport nicht erreicht. Daher setzen wir
uns für Inklusion ein, damit mehr Menschen Sport treiben können. Wir
werden den Behindertensportverband und die Special Olympics weiter
unterstützen. Für benachteiligte Familien werden wir den Zugang zu
Sportangeboten verbessern.
Sport frei von Gewalt und Missbrauch
Wir setzen uns auf
allen Ebenen entschieden für einen Sport frei von Belästigung, Gewalt
und Missbrauch ein. Deshalb führen wir den Aufbau des Zentrums Safe
Sport für den Spitzensport fort und nutzen Synergien für den
Breitensport. Es soll ein abgestimmtes Zuständigkeitssystem zwischen dem
organisierten Sport und dem Zentrum geben. Ein Bundesprogramm gegen
Extremismus und Antisemitismus im Sport wird fortgeführt. Wir
unterstützen weiterhin die erfolgreiche Arbeit von Makkabi Deutschland.
Opfer des DDR-Zwangsdopings
Die Opfer des
DDR-Zwangsdopings verdienen Unterstützung und benötigen weiterhin unsere
Hilfe. Deshalb werden wir das Verwaltungsrechtliche
Rehabilitierungsgesetz so ergänzen, dass es auch die Fälle des
systematischen Dopings in der DDR grundsätzlich erfasst.
E-Sport
Wir erkennen die
Gemeinnützigkeit des E-Sports an. Sport und Fankultur Um die Fankultur
weiter zu fördern, wird die "Koordinierungsstelle Fanprojekte" weiter
unterstützt. Staatsminister für Sport und Ehrenamt Wir ernennen einen
Staatsminister für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt.
Ehrenamt
Unsere Gesellschaft
wird vom ehrenamtlichen Engagement getragen. Wir sorgen dafür, dass
ehrenamtliches Engagement Freude bereitet und mehr Anerkennung erfährt.
Zukunftspakt Ehrenamt
Wir schaffen einen
"Zukunftspakt Ehrenamt". In diesem werden wir die Ehrenamts- und
Übungsleiterpauschale erhöhen. Wir erhöhen ebenso die Freigrenze für den
ehrenamtlichen sowie wirtschaftlichen Geschäfts- und Zweckbetrieb,
vereinfachen das Datenschutz-, Gemeinnützigkeits- ,Vereins- und
Zuwendungsrecht und verbessern das Haftungsprivileg.
Attraktives Ehrenamt
Wir werden auch
Möglichkeiten prüfen, ehrenamtliches Engagement für junge Menschen
attraktiver zu machen und die Vereinbarkeit von Familie und Ehrenamt zu
verbessern. Für den Freiwilligendienst und das Freiwillige Soziale Jahr
werden wir mehr Stellen und mehr Finanzmittel für ein höheres
Taschengeld zur Verfügung stellen. Zudem sollen Vereine als Bildungsort
anerkannt werden, so dass Förderungen von Weiterbildungsangeboten für
Übungsleiter und Trainer möglich sind.
Schutz des Ehrenamts
Wir stärken und
schützen ehrenamtliches Engagement. Gerade in herausfordernden Zeiten
gilt dies für die "Blaulicht-Familie" sowie die Vereine und Verbände,
die unsere Zivilgesellschaft zusammenhalten. Dazu gehört der weitere
Ausbau der erfolgreichen Arbeit der Deutschen Stiftung für Engagement
und Ehrenamt. Wir werden den Schutz von Ehrenamtlichen verbessern.
Kommunale Amts- und Mandatsträger tragen unseren Staat mit. Deshalb
müssen wir sie unterstützen und schützen. Dazu gehört auch die
Fortführung der bundesweiten Ansprechstelle zum Schutz für kommunale
Amts- und Mandatsträger. Angriffe auf diejenigen, die uns unter anderem
in Freiwilligen Feuerwehren und Rettungsdiensten schützen, werden wir
härter bestrafen und die Strafprozesse beschleunigen. |
__________________________________
Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
|
|
|
|
 |
|