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Marathon an der Wied - Wenn ein Dorf zum Zentrum der Marathonszene wird |
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Florian Stoffels (Kleines
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an der Wied". |
Waldbreitbach verwandelt sich für einen Tag in ein Paradies für
Langstreckenläufer - mit einer emotionalen Premiere für den 100 MarathonClub
Deutschland und beeindruckenden sportlichen Leistungen
Waldbreitbach, ein
beschaulicher Ort im Westerwald, erlebte jüngst einen sportlichen
Ausnahmezustand: Der VfL Waldbreitbach hatte zum "Marathon an der Wied" geladen
- und über 60 Läuferinnen und Läufer folgten dem Ruf, darunter einige der
bekanntesten Namen der deutschen Marathon-Szene. Der Lauf bildete den
sportlichen Rahmen für die Jahreshauptversammlung des 100 MarathonClubs
Deutschland, die erstmals in Rheinland-Pfalz stattfand.
Wolfgang Bernath, der 2. Vorsitzende des VfL Waldbreitbach, hatte dieses
sportliche Großereignis mit viel Herzblut organisiert. "Erfreulicherweise ist es
mir gelungen, die Jahreshauptversammlung des 100 MarathonClubs Deutschland
erstmals nach Rheinland-Pfalz zu holen", erklärte er stolz.
Die Strecke des Marathons hatte
es in sich - nicht wegen steiler Anstiege oder langer Geraden, sondern wegen
ihrer ungewöhnlichen, dörflichen Atmosphäre. Die Teilnehmer liefen auf einer
mehrfach zu absolvierenden Runde durch den Ort, vorbei an der Kreuzkapelle, dem
Feuerwehrdenkmal in Hausen und entlang der Wiedpromenade. Insgesamt mussten
sieben Runden gemeistert werden, mit vier Flussüberquerungen pro Runde - eine
echte Herausforderung für Konzentration und Ausdauer.
Ein besonderer Höhepunkt war
die Teilnahme von Sigrid Eichner aus Berlin, einer lebenden Legende der
Laufszene. Die 85-Jährige absolvierte in Waldbreitbach ihren unglaublichen
2.400. Marathon - eine Zahl, die selbst in den Reihen des 100 MarathonClubs für
Staunen sorgte. Der älteste männliche Finisher war Norbert Hoffmann von der LG
Westerwald, Jahrgang 1939.
"Man sieht, dass man auch im
hohen Alter noch erstaunliche körperliche Leistungen erbringen kann", sagte
VfL-Geschäftsführer Josef Hoß sichtlich beeindruckt.
Den sportlichen Glanzpunkt
setzte bei den Herren Lukan Setzlach vom TUWI Adenau. Mit einer Zeit von 2:48:16
Stunden lief er souverän als Erster durchs Ziel - es war zugleich seine
persönliche Bestzeit. Bei den Damen gewann Sigrid Hoffmann von der LG Westerwald
in 3:57:32 Stunden. Bester Lokalmatador war Florian Stoffels, der für den VfL
Waldbreitbach in 3:24:32 Stunden ein starkes Ergebnis erzielte.
Doch es war nicht nur ein Lauf der Routiniers: Fünf Debütanten wagten sich an
die Königsdisziplin, darunter die Waldbreitbacher Juliane Rams, Klaus Hartmann
und Pascal Ambros. Sie meisterten ihre ersten 42,195 Kilometer mit Bravour -
angefeuert von Zuschauern, Mitläufern und dem Team des VfL. "Es war unglaublich,
wie sehr uns die Stimmung getragen hat", sagte Debütant Pascal Ambros nach dem
Lauf. "Ich hätte nie gedacht, dass ein Marathon so emotional sein kann."
Ein Marathon mit Herz und Heimatgefühl
Nach dem Lauf fand im Hotel zur
Post die Jahreshauptversammlung des 100 MarathonClubs statt. Ortsbürgermeisterin
Monika Kukla begrüßte die Gäste herzlich und zeigte sich stolz, dass
Waldbreitbach Gastgeber eines solch hochkarätigen Lauftreffens war.
Für viele Teilnehmende war es
nicht nur ein weiterer Haken auf der Marathonliste, sondern ein besonderes
Erlebnis mit familiärem Flair. Und wie Wolfgang Bernath freudig bemerkte:
"Einige Teilnehmer haben bereits angekündigt, dass sie gerne wiederkommen
möchten."
Der Marathon an der Wied hat
eindrucksvoll gezeigt, wie Leidenschaft, Organisationstalent und lokale
Verbundenheit zusammenwirken können, um ein kleines Dorf in ein großes Zentrum
der Laufszene zu verwandeln.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Foto: Wolfgang Bernath/VfL Waldbreitbach
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