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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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Todesfälle während des Laufens. Eigenverantwortung ist gefragt
 
 
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01.03.2003  

 
 

Mit Stolz können wir auf ein erfolgreiches Marathon-Jahr zurückblicken. Phantastische Weltbestleistungen haben wir erlebt. Khalid Khannouchi lief im Frühsommer in London durchschnittlich 20,154 Kilometer pro Stunde und erreichte nach 2:05:37 Sekunden das Ziel. Bei den Frauen sorgte Mitte Oktober die Britin Paula Redcliff mit 2:17:18 Stunden eine Fabelzeit in Chicago.
 
Aber es gab auch weniger erfreuliche Meldungen. In Deutschland, wo der Langstreckenlauf boomt, war das Marathonjahr 2002 durch spektakuläre Todesfälle überschattet. In Hamburg brach im April ein 18-Jähriger tot zusammen; nur wenige Meter vor dem Ziel. Ende September schaffte beim Berliner Lauf ein 50-Jähriger die letzten 1000 Meter nicht mehr. Zuvor konnte ein 57-Jähriger Schweizer nach einem Kollaps bei Kilometer 24 glücklicherweise noch reanimiert werden. Selbst Köln wurde von einem Todesfall nicht verschont. Auf einer kleinen Laufveranstaltung im Sommer musste ein Teilnehmer reanimiert werden. Einige Tage später verstarb er im Krankenhaus.
 
Schnell stellt sich die Frage, ob Laufen gefährlich ist. Doch ein Läufer wird nicht durch Sport sterben, sondern höchstens beim Sport. In den bekanntesten Fällen waren nicht erkannte Herz-Kreislauf-Probleme die Ursache. Zu den weiteren, hohen Risikofaktoren gehören aber auch verdrängte Folgen von Virusinfekten. Wer mit einer Entzündung im Körper zu kämpfen hatte, sollte sich anschließend mindestens zwei Monate lang erholen. Falscher Ehrgeiz führt oft dazu, dass sich Läufer diese Pause nicht gönnen. Falscher Ehrgeiz kann da schnell zur Todesursache werden. Insbesondere die Spezies der "etwas neurotischen Läufer", überfordert sich gerne. Das sind zum großen Teil Läufer und Läuferinnen, die in ihrem Leben, im Beruf oder in der Ehe eine Menge Probleme haben. Und die mit dem Laufsport ihren Problemen davonlaufen wollen. Diesen gefährdeten Personenkreis am Start zu hindern, ist jedoch für Ärzte oder Rennveranstalter nicht möglich. Sie können daher für Gesundheitsschäden oder den Tod des Läufers auch nicht verantwortlich gemacht werden. Wer sich einer körperlichen Herausforderung stellt, sollte Eigenverantwortung zeigen und sich zuvor auf Herz und Nieren untersuchen lassen. Sportler, die den Rat befolgen, brauchen den Lauf-Sport nicht zu fürchten. Aber auch fahrlässiges Verhalten ist oft eine Ursache. So z.B. beim 57-jährigen Schweizer in Berlin. Er hatte extrem verkalkte Herzkranzgefäße. Die davon ausgehenden Symptome muss er ignoriert haben. Der Kollaps, der ihn in dann beim Marathon ereilte, hätte nicht sein müssen.
 




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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