Inhaltsverzeichnis
   
  Startseite
  Intern
  Laufkalender
  Ergebnislisten
  Fotoarchiv
  Lauf-Treffs
  Laufstrecken
  Rund ums Laufen
  Lauf-Reportagen
  Suche ...
 

Kontakt


Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

Spenden

 

 

Kölner auf Platz drei beim 100km Pharaonenlauf in Ägypten
 
 
Laufen-in-Koeln >> Marathon und Ultraläufe >> Ägypten >> 100km Pharaonenlauf >> Artikel

03.12.2004  

 
 

 

Finisher Medaille

 

Am Freitag, den 26. November 2004 war es wieder soweit. Der dem AIMS zugehörige 100km Pharaonenlauf stand in den Startlöchern, zu seiner mittlerweile vierten Auflage. Der für Ägyptische Verhältnisse doch recht professionell organisierte Lauf, richtet sich an Staffelläufer, sowie Einzelläufer.
 
Das besondere an dem Lauf ist, dass er auf eine historische Begebenheit des Phara
os Taharka (690-664 v. Chr.) zugrunde liegt. Der damalige König von Ägypten wollte sich ein Bild von der körperlichen Stärke seines Heereslager machen. Hierzu veranstaltete er ein Rennen, bei dem die Soldaten eine 100km lange Strecke zurückzulegen hatten. Nachzulesen ist die Geschichte auf einer Steintafel, die man bei einer Ausgrabung 1977 fand. Sinn des Pharaonenlaufes ist es, diese uralte Begebenheit in der Neuzeit neu aufleben zu lassen und den Ultrafreunden einen erlebnisreichen Lauf zu bieten. Voller Abenteuer, erlebnisreicher Begebenheiten durch die Wüste, durch kleine Dörfer, vorbei an jahrtausenden, alten Pyramiden. Der Start befindet sich vor der Hauwara Pyramide in der Oase Fayum, das Ziel vor der Sakkara Pyramide. Entlang der Strecke passiert der Läufer weiterhin die Meidum Pyramide, einer der ältesten Pyramide Ägyptens, sowie die Dahshur Pyramide.
 
Mit fast dreißigminütiger Verspätung schickte Renndirektor Gasser Riad das internationale Athletenfeld in aller Frühe um 06:30, mit einem Startschuss auf die Strecke und damit sprichwörtlich in die Wüste. Links, rechts und bis zum Horizont waren auf den ersten 30km fast nur Sand zu sehen. Aber auch die Temperaturen ließen nicht lange auf sich warten und stiegen parallel mit dem Aufstieg der Sonne in die Höhe.
 
Das Renngeschehen an der Spitze der Einzelläufer diktierte von Anfang an der erfahrene und bisher ungeschlagene Ägypter Dhais Mahmoud. Konkurrenzlos, aber nicht unterfordert, verbesserte er seine eigene Zeit und korrigierte den selbst aufgestellten Streckenrekord auf 08:52:03 Stunden. Wesentlich spannender gestaltete sich die Verteilung der nachfolgenden Plätze. Nachdem der Kölner Detlev Ackermann auf den ersten 20km noch den zweiten Platz halten konnte, wurde er vom Ägypter Atalah Hassan überholt. Der konnte das hohe Tempo aber nicht lange halten und rutschte im weiteren
   
  Detlev Ackermann vor der Sakkara Pyramide, im Vereinshemd des LT DSHS Köln.
 
Verlauf des Rennens bis auf Platz sechs ab. Mit dem Leistungseinbruch stand er aber nicht allein da, denn ab km 40 mussten die Teilnehmer bis zum Ziel gegen kräftige Winde ankämpfen, die insbesondere den etwas ungeübten Hobbyläufern schwer zu schaffen machte. Für eine Überraschung hingegen sorgte auf der zweiten Hälfte des Rennens der Deutsche Mark Schröder, der das Feld nun von hinten aufräumte und es ab km 80 letztendlich mit einer Zeit von 10:20:20 Stunden bis auf einen zweiten Platz schaffte. Ihm folgte Detlev Ackermann nach 10:33:56 Stunden als Drittplazierter, der übrigens als Einziger bisher an allen vier Rennen teilnahm.
 
Als Viertes und schnellste Frau traf die Französin Caroll Kerner nach 10:53:56 Stunden im Ziel ein. Mit zahlreichen Blasen an den Füßen aber überglücklich absolvierte die zurzeit in London lebende Läuferin ihren ersten 100km Lauf. Sie zeigte sich auf der Strecke recht kämpferisch. Auch wenn sie als einzige Frau sowieso gewonnen hätte, wollte sie sich nichts schenken lassen. Die Anstrengungen haben sich gelohnt, mit einem neuen Streckenrekord verbannte sie die Topläuferin Barbara Szlachetka aus Polen, vom Thron. Caroll Kerner war von dem Erlebnislauf derart angetan, dass sie sich spontan dazu entschied, nächstes Jahr wieder mit dabei zu sein.

 
   

Der Ägypter Atalah Hassan, der mit 11:26:38 Stunden zwar als Sechster ins Ziel kam, erfreute sich des größten Jubels im Ziel. Auf ihn warteten all seine Vereinskollegen und Trainer, die ihn stürmisch begrüßten und zu der tollen Leistung gratulierten. Eine Leistung, die man seitens Ägypten auch anzuerkennen wusste und später mit einem eigenen Pokal bedachte.
 
Sechs Läufer erreichten das Ziel vor der Sakkara Pyramide leider nicht. Sie waren aus den verschiedensten Gründen den Anforderungen nicht gewachsen und gaben vorzeitig auf. Vier Läufer überschritten die 12 Stunden Sollzeit, wurden aber dennoch gewertet.
 
 

In einer abendlichen Afterrun-Party mit Ägyptischen Essensspezialitäten und viel Volklore-Programm, bekamen die Bestplatzierten Einzel- und Staffelläufer vom Ägyptischen Touristikminister Pokale überreicht. Weiterhin gab es für alle Finisher eine wertvolle Medaille, sowie eine Urkunde auf Papyrus.

 

Caroll Kerner, Siegerin des 4. 100km Pharaonic-Race und neue Streckenrekordhalterin.

  Detlev Ackermann (3. Platz) und Dhais Mahmoud (1. Platz und neuer Streckenrekordhalter)
 
(Mark Schröder (2. Platz) war zur Siegerehrung leider nicht erschienen)




__________________________________
Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


Drucken    Weiterempfehlen    Merken

Nach oben