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Das letzte Wochenende im März ist ein
ersehntes Datum für alle Läufer! Insbesondere die berufstätigen Ausdauersportler
können nun wieder, dank der Zeitumstellung, abends im Hellen trainieren. Jeden
Tag scheint die Sonne wenn sie scheint fast drei Minuten mehr. Eine Minute
am Morgen, zwei Minuten am Abend. Bis zum 20. Juni, dann geht´s wieder abwärts.
Doch bis dahin ist noch lange hin und danach ist es auch noch abends lange hell.
Kein Laufen im Dunkeln, kein
Laufen bei kaltnassen Witterungsbedingungen. Denn die ersten warmen
Sonnenstrahlen erfreuen das wintergeplagte Gemüt, behagliche Temperaturen lassen
die Motivation auf läuferische Heldentaten steigen. Der Wonnemonat Mai folgt
bald den was-er-will-Monat April, der immer wieder zeigt, wie launisch die
Witterungsbedingungen sein können und manches mal an unseren Nerven zehrt. All
die Wetterkapriolen werden von gemütlichen Temperaturen begleitet und werden
zunehmend weniger. Außerdem hat ein warmer Regenschauer, gerade im Mai und dann
noch bei Tageslicht einen ganz anderen Charakter als im Januar/Februar, oder
nicht? Mairegen soll sogar schön machen, sagt man. Kein Frostfrust und keine
frostigen Finger, Zehen, Nase oder kalt durchnässten Kleider nach dem
Lauftraining.
Das schönste jedoch ist es, alljährlich zu
sehen wie es grünt, kreucht und fleucht. Vorgestern war doch der Baum, der
Strauch oder die Blume noch ganz vorsichtig am knospen. Und nur zwei Tage später
sieht vieles ganz anders aus, die Blüten, das Blattwerk ist aufgesprungen,
entfaltet sich von Stunde zu Stunde. Das zarte, empfindlich wirkende Grün ist
der wunderbarste Grünton, den die Farbpalette der Natur hervorbringt. Jedes Jahr
erfreut es uns auf ein Neues, entzückt den sorgsamen Beobachter. Auch die
Tierwelt erwacht. Da ist der Chor der Singvögel, die in einer fest abgestimmten
Reihenfolge von der Dämmerung bis hin zum Vormittag, Nachmittag und Abend
abwechselnd ihre Stimme zum Besten geben. Der Specht klopft die Insekten wach
und hämmert so lange, bis auch der frühjahrsmüde Läufer aus den Federn kriecht.
Das schönste am Frühling ist aber die Ruhe, die
man nun hat. Die innere Ruhe trotz Arbeit die Trainingseinheit doch ein wenig in
den Abend zu schieben. Vorher kann der Einkauf mit mehr Ruhe erledigt werden,
die Kinder bekommen noch eine kleine Aufmerksamkeit bevor es Richtung Bett geht,
ein gemeinsames Abendessen - natürlich nicht zu viel und nicht zu schwer -
bringt die Familie zusammen. Die Füße werden kurz noch einmal hoch gelegt und
Sie regenerieren sich vom anstrengenden Arbeitstag. Danach können die
Schnürsenkel fest gezogen werden und mit dem nötigen Abstand das Training
absolviert werden. Aber etwas noch schöneres stellt alles in den Schatten. Es
ist das unbeschreibliche Gefühl, bei den ersten warmen Temperaturen und
Sonnenstrahlen das erste Mal im Jahr in kurzer Hose zu laufen. Spüren Sie den
leichten, lauen Luftzug an den Beinen. Je schneller Sie laufen, desto intensiver
wird das Gefühl und es ist das Gefühl wirklich frei zu sein. Läuferisch frei!
Nun kann die Saison starten! Es ist die
Bewegungsfreiheit und das Gefühl von Unabhängigkeit, welches nur in kurzen Hosen
aufkommt. Aber eine kurze Hose im Wald macht noch keinen Frühling! Seien Sie
vorsichtig, wenn Sie die kurzen Laufutensilien aus dem Schrank suchen. Die
Temperatur sollte die 15, oder besser 18 Grad-Marke übersteigen, wenn Sie ein
erstes Mal in kurz laufen möchten. Die Muskeln werden nicht optimal erwärmt, das
Verletzungsrisiko steigt und Sie müssen Ihr wahres, warmes Vergnügen in kurzer
Hose zu laufen, ein wenig heraus schieben. Doch ich wünsche Ihnen viel Spass
beim ersten Lauf in kurzer Hose und achten Sie bewusst auf all die kleinen,
ständigen Veränderungen an Ihrer Laufstrecke, beobachten Sie Flora und Fauna.
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Autor und Copyright: cms Gesundheitsförderung und Sportdiagnostik, Köln
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