|
Ein Muskelkater zeigt sich
trotz gleicher exzentrischer Belastung bei verschiedenen Menschen
unterschiedlich stark. Nun erhebt sich die Frage, ob das vielleicht erblich
bedingt ist. Dazu untersuchten Forscher Zwillingspaare. 16 eineiige Zwillinge
führten maximale Ellbogenbeugungen durch. Vor und drei Tage danach wurden das
sich entwickelnde Kraftdefizit, die maximale isometrische Kraft, einige
Laborwerte und die Gelenkbeweglichkeit getestet.
Es zeigte sich, dass vor der Belastung
einige Werte, wie die maximale isometrische Kraft und die CK-Konzentration bei
den Zwillingspaaren jeweils gleich waren. Nach der Belastung aber waren der
Kraftverlust und die Laborwerte unterschiedlich. Die Wissenschaftler nehmen nun
an, dass die genetische Veranlagung für die Ausprägung eines Muskelschadens und
damit eines Muskelkaters nur eine geringe Rolle zu spielen scheint.
Um andere Ursachen für die unterschiedliche
Ausprägung eines Muskelkaters herauszufinden, teilten die Wissenschaftler die
Versuchspersonen in zwei Gruppen - eine Gruppe mit wenig Kraftverlust, die
andere mit hohem Kraftverlust ein.
Beide Gruppen brachten den gleichen
Gesamtimpuls von 24 Kontraktionen auf, setzten aber offensichtlich ihre Kraft
nicht in der gleichen Weise ein.
Die Gruppe mit dem höheren Kraftverlust
entwickelte mehr Kraft in der letzten Sekunde, wenn die Muskeln bei einer
Beugung am längsten sind. Die Vertreter aus der Gruppe mit niedrigem
Kraftverlust setzten den größeren Teil ihrer Kraft dann ein, wenn ihre Muskeln
am kürzesten waren.
Diese Daten
bestätigen die Vermutung, dass der Muskel während einer starken Dehnung
verletzungsanfälliger ist. Die Art des Krafteinsatzes scheint also die
entscheidende Ursache für die unterschiedliche Ausprägung eines Muskelkaters zu
sein.
__________________________________
Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
|
|