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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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Sport gegen Apartheid
 
 
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15.03.2002  

 
 

Wie überall im Lande schaut man auch im Erziehungsministerium erwartungsvoll in eine sportliche Zukunft auf internationalem Parkett. Und beim Thema Schulsport brauchen die Südafrikaner den internationalen Vergleich ganz sicher nicht zu scheuen. Alle bisher weißen Schulen sind durchweg mit ausgezeichneten Sportstätten ausgestattet, die auch im Lehrplan einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Allerdings steht man angesichts komplexer Schulstrukturen gerade hier vor dem großen Problem, die Auflösung und Verarbeitung unseliger Apartheidsvergangenheit, die in anderen gesellschaftlichen Bereichen schon längst begonnen und zu einem normalen Miteinander von Weißen, Schwarzen und Farbigen geführt hat, auch allen Schulkindern gleichberechtigt angedeihen zu lassen. Denn solange private Träger sich dagegen sperren, Andersrassige als Weiße in den Genuss ihrer Erziehung und damit auch ihrer Sportanlagen kommen zu lassen, bleiben viele Sportarten, so die Stadionsportarten und technischen Disziplinen, logischerweise eine weiße Domäne, während Volleyball z.B., das im Prinzip überaß ohne großen Aufwand betrieben werden kann, traditionell bei den Schwarzen der Homelands in der Beliebtheitsskala ganz oben rangiert.

Aber nicht nur im Straßenlauf hat sich die Rassendiskussion längst erledigt, beim Comrades-Marathon laufen seit 1975 Männer und Frauen aller Häutfarben einträchtig nebeneinander. Der größte südafrikanische Sportverband ist der Fußballverband. Hier spielen sehr viele Schwarze mit, die im übrigen Spiele und Ballsportarten sowieso bevorzugen. Aber es ist kein Geheimnis, dass die Gebiete der Schwarzen einen erheblichen Mangel an Sportanlagen aufweisen. Aber hier ist man bemüht, auf verschiedenen Wegen eine Angleichung der Voraussetzungen und Möglichkeiten zu erzielen. Auf der einen Seite wird gezielt in den schwarzen Gebieten neue Sporteinrichtungen gebaut, wozu man aber um internationale Unterstützung und Kooperation bemüht ist, denn Sportanlagen sind teuer. Auf der anderen Seite bereitet die Regierung gesetzliche Grundlagen vor, um die schuleigenen Sportanlagen in die Verantwortung der Kommunen zu übertragen, damit außerhalb des Schulsports diese Sportanlagen auch der Allgemeinheit zugänglich sind. Und das heißt in rein weißen Wohngebieten, dass dort auch Schwarzen die Gelegenheit zur Nutzung geboten wird, ohne dass private Trägerschaften eine gesetzliche Möglichkeit dagegen haben.




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
In Zusammenarbeit mit Michael Schläbitz

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