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Die öffentliche Sportförderung und Sportverwaltung hat seit
Jahresbeginn auf Bundesebene eine neue Organisationsstruktur erhalten. Mit sechs
Referaten bildet das Aufgabengebiet jetzt eine eigenständige Abteilung, die im
Organigramm des Bundesinnenministerium Abteilung SP genannt wird.
DSB-Präsident Manfred von Richthofen begrüßt die
Neuorganisation
Die Felder Migration,
Integration, Flüchtlinge und europäische Harmonisierung sind einer neu
gegründeten ebenfalls eigenständigen Abteilung M zugeordnet worden.
Sport-Abteilungsleiter ist und bleibt Ministerialdirektor Klaus Pöhle, der
bisher auch schon die Gesamtabteilung in Bonn geleitet hatte.
Zum neuen stellvertretenden
Abteilungsleiter wird der Diplom-Sportwissenschaftler Torsten Burmester berufen,
der derzeit noch persönlicher Referent von Bundeskanzler Gerhard Schröder ist.
Burmester, der an der Deutschen Sporthochschule in Köln studiert hat, wechselte
im Sommer 2002 vom SPD-Parteivorstand, wo er für Rednereinsätze und Sportpolitik
zuständig war, als Angestellter in das Bundesinnenministerium und von dort
sofort in das Bundeskanzleramt. Bevor er vom Regierungschef zum persönlichen
Referenten berufen wurde, arbeitete er unter Jochen Krannich im Sachgebiet
Sport.
Die Personalie Burmester ist
bei der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auf energische Kritik gestoßen. Sportsprecher
Klaus Riegert monierte, die Entscheidung diene ausschließlich der Versorgung
eines Parteisoldaten, zumal die Position mit der Besoldungsgruppe B 6 dotiert
sei. Für die SPD erklärte Sportsprecherin Dagmar Freitag, Torsten Burmester sei
ein anerkannter Sportpolitik-Experte, der alle Voraussetzungen für die Aufgaben
erfülle. Der beamtete Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Göttrick Wewer,
sagte gegenüber Mitgliedern des Sportausschusses, Ziel der Personalpolitik des
Ressorts sei es, bei Stellenvakanz junge Top-Kräfte für die Sportabteilung zu
gewinnen.
Vom Tisch sind Überlegungen des
Bundes, die in Bonn ansässige Abteilung auf einen Kernbereich von
Ministerialaufgaben zu konzentrieren und die Mehrheit der Sachgebiete in eine
nachgeordnete Dienststelle, in eine Bundesoberbehörde, zu verlagern, die als
Verwaltungsamt der Spitzensportförderung tätig werden und auch das
Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), das ebenfalls in Bonn ansässig ist,
integrieren sollte. Diese Neuorganisation war 2001 durch die damalige
Staatssekretärin im BMI und jetzige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries
(SPD) angedacht worden.
Die neue Abteilung SP des Bundesinnenministeriums, die zuständig ist für die
Angelegenheiten der Spitzensportförderung, gliedert sich wie folgt:
Referat SP 1 |
Grundsatz- und
Rechtsangelegenheiten; |
Referat SP 2 |
EU- und
internationale Sportangelegenheiten, nationale und internationale
Dopingbekämpfung; |
Referat SP 3 |
Evalution der
Sportförderung, Förderung der Spitzensportverbände, Olympiastützpunkte für
Wintersport; |
Referat SP 4 |
Förderung der
Spitzensportverbände, Olympiastützpunkte für Sommersportarten; |
Referat SP 5 |
Förderung des
Behindertensports; |
Referat SP 6 |
Förderung von
Baumaßnahmen für den Spitzensport. |
DSB-Präsident Manfred von Richthofen begrüßte die
Neuorganisation im Bundesinnenministerium. Dadurch wird der Stellenwert des
Sports sichtbar erhöht, erklärte von Richthofen. Zugleich sprach er sich gegen
ein eigenständiges Sportressort in der Bundesregierung, etwa nach dem Vorbild
Frankreichs, aus: So etwas wäre verhängnisvoll für den Sport. Der Sport ist
immer dann gut aufgehoben, wenn er von einem großen Ministerium, wie dem BMI,
vertreten wird.
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Autor und Copyright: Pressemitteilung des Deutschen Sportbundes (DSB)
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