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NOK-Ehrenmitglied Prof. Dr. Helmut
Digel fordert unabhängiges nationales sportwissenschaftliches Institut
Gründung eines nationalen wissenschaftlichen Instituts zur Erforschung des
Hochleistungssports hat NOK-Ehrenmitglied Prof. Dr. Helmut Digel in einem
aktuellen Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (erschienen am
08.02.2005) als wünschenswerte Chance für den deutschen Sport bezeichnet. Eine
Stiftung könnte dabei die angemessene Rechtsform sein, und in diesem neu zu
schaffenden Institut könnten auch jene kleineren sportwissenschaftlichen
Einrichtungen, wie etwa das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), das
Institut für Angewandte Trainingswissesnchaft (IAT) und das Institut für
Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) aufgehen, fordert Digel.
Sportwissenschaft kann auf diese Weise zu einer wegweisenden Hilfe für die
Zukunft des Hochleistungssports in Deutschland werden, erklärt der Leiter des
Instituts für Sportwissenschaft der Universität Tübingen und verweist auf die
großen Erfolge der japanischen wie der chinesischen Olympia-Mannschaft bei den
Olympischen Spielen in Athen, die direkt den jeweiligen sportwissenschaftlichen
Zentral-Instituten zugeschrieben wurden. Sportwissenschaftliches Handeln, so
Digel, dürfe dabei allerdings nicht auf den Einsatz von Technologien verkürzt
werden. Vielmehr benötige es selbstreflexive und theoretische Prozesse, die sich
u.a. mit Fragen der Umweltbedingungen, des Organisationssystems und der
menschlichen Psyche beschäftigten. Erstarre Wissenschaft zur Technologie, so
seien nur ganze wenige ihrer Teildisziplinen, wie etwa die Biomechanik, die
Sportmedizin oder die Trainingslehre gefragt. Obendrein berge, so Digel, die
Entwicklung und der Einsatz von externen Technologien beispielsweise der
Materialentwicklung im Sinne einer Geheimwissenschaft die Gefahr der
Beeinträchtigung der Chancengleichheit als zentralem sportlichem Prinzip.
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Autor und Copyright: Pressemitteilung des Nationalen Olympischen Komitees (NOK)
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