Die Leverkusener Trümpfe stachen, das Nachwuchskonzept der Abteilung geht auf.
Mit fünf Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille kehrten die Leichtathleten
des TSV Bayer 04 Leverkusen am Sonntagabend von den Deutschen Jugend-Hallen- und
Winterwurfmeisterschaften aus Sindelfingen zurück. Das ist eines unserer besten
Ergebnisse bei Hallenmeisterschaften, sagte ein zufriedener Trainer Manfred
Fink vor der Abreise aus dem Sindelfinger Glaspalast. Ähnlich erfolgreich waren
die Bayer-04-Nachwuchskräfte zuletzt 2003 bei der Heim-DM, als es fünf Gold,
drei Silber- und eine Bronzemedaille gab.
Der Erfolg in dieser Breite
kam selbst für mich überraschend, bekannte Abteilungsleiter Joachim Strauss,
dessen Ziel es ist, talentierten Athleten in Leverkusen optimale Bedingungen für
den Leistungssport zu bieten. Wir haben eine große Magnetwirkung auf
jugendliche Athleten. Sie danken unser Engagement mit überdurchschnittlichen
Leistungen.
Erst im zurückliegenden
Herbst verzeichnete die Abteilung eine Vielzahl von Neuzugängen. So kam
Sebastian Bayer, der neue und alte Deutsche Jugend-Hallen-Weitsprungmeister, aus
Neubrandenburg an den Rhein, wo er bei der Bayer AG eine Ausbildung zum
Bürokaufmann macht. Anne-Kathrin-Elbe, Goldmedaillengewinnerin über 60 Meter
Hürden, wechselte im Sommer von Magdeburg nach Leverkusen und lernt jetzt am
Landrat-Lucas-Gymnasium, das als Eliteschule des Sports Partner des Vereins ist.
Marlen Spielvogel, Titelträgerin im Stabhochsprung, kam vor eineinhalb Jahren
vom ASC Düsseldorf zu Bayer 04. Der Goldmedaillengewinner über 1500 Meter, Robin
Schembera, wechselte vor gut zwei Jahren von Halle an der Saale nach Leverkusen.
Kurz zuvor kam auch Sorina Nwachukwu (Silber über 400 Meter) aus Aachen.
Der zweite Meisterschaftstag
in Sindelfingen war die erfolgreiche Fortsetzung des goldmedaillenreichen
Auftakts am Samstag. Robin Schembera gewann in 3:54,68 Minuten die 1500 Meter.
Ich bin zufrieden mit meiner Vorstellung, sagte der Neuntklässler mit einem
Augenzwinkern. Im Vorlauf am Samstag hatte ich einen richtigen Blackout, da
lief gar nichts. Meine Beine waren zu, ich fühlte mich schlecht. Heute hat alles
gepasst, das Rennen habe ich mir gut eingeteilt. Druck habe er nicht gespürt.
Die anderen Jungs hatten ja bessere Zeiten in dieser Hallensaison gezeigt.
Meine schnelle Zeit stammt aus dem Sommer.
Ohnehin legt Schembera das
Hauptaugenmerk stets auf die Sommersaison und die 400-Meter-Bahn. In der Halle
sind die Kurven so eng, das kommt mir nicht sehr entgegen. Man muss sich in die
Kurven legen und das raubt ziemlich viel Kraft. Außerdem könne er im Sommer
seine Spurtfähigkeit besser ausspielen. Sein Erfolgsgeheimnis klingt recht
simpel: Ich habe mich nicht besonders auf diesen Wettkampf vorbereitet, sondern
der Trainingsschwerpunkt lag auf der Vorbereitung für die Sommersaison. Dann
will er zur U18-Weltmeisterschaft nach Marrakesch/Marokko und dort ins
800-Meter-Finale.
Sprinterin Sorina Nwachukwu
lief im A-Endlauf in 56,38 Sekunden hinter der sehr starken, erst 17 Jahre alten
Wiebke Ullmann (LG Minimax Seligenstadt/54,70 sec) zur Silbermedaille. Dabei ist
sie eigentlich Spezialistin auf den kürzeren Strecken. So langsam finde ich
aber auch an den 400 Metern Gefallen. Ich bin zum ersten Mal die 400 Meter in
der Halle gelaufen. Ich mag es in der Halle, da kommt einem die Strecke kürzer
vor, man muss taktischer laufen. Ihre Taktik scheint aufzugehen. Bereits in der
zurückliegenden Freiluftsaison hatte sie sich überraschend für die deutsche
4x400-Meter-Staffel bei den U20-Weltmeisterschaften in Grosseto qualifiziert und
war mit dem Quartett Vierte geworden.
Die 4x200-Meter-Staffel der
weiblichen Jugend lief in 1:40,09 Minuten als drittschnellstes Team ins Ziel. In
der Besetzung Anne-Kathrin Elbe, Mareike Peters, Andrea Maas und Sorina
Nwachukwu holten die Mädchen das achte Edelmetall für den TSV Bayer 04
Leverkusen bei diesen Jugendmeisterschaften.
Pech hatte die
4x200-Meter-Staffel der männlichen Jugend in ihrem Vierer-Endlauf. Das Team
wurde nach einem falschen Staffelwechsel disqualifiziert und blieb so ohne
Medaille.
Anne-Kathrin Elbe holte über die 60 Meter Hürden (8,37 sec)
eine Goldmedaille.
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Autor und Copyright: Christian Klause
Seitens Laufen-in-Koeln wurde der Artikel auf die Laufdisziplinen gekürzt
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