Einzelne sportliche Belastungen implizieren höchste Beanspruchungen
des Stütz- und Bewegungsapparates und hier insbesondere der
Wirbelsäule. Speziell im Laufsport zeigen Untersuchungen hierzu,
dass bereits im normalen Gehschritt die relevanten Muskeln Kräfte
in Höhe des 2,2fachen Körpergewichts aufbringen müssen. Es ist
einsichtig, dass beim Laufen (...) die Kraftgrößen durch die
auftretenden Beschleunigungen sich wesentlich steigern". Somit kommt
einem guten Niveau der wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur im
Laufsport als Präventionsmaßnahme von Rückenbeschwerden eine
entscheidende Bedeutung zu. Denn im umgekehrten Fall einer schwach
ausgebildeten Rücken- und Bauchmuskulatur ist eine häufige Ursache
von Rückenbeschwerden zu sehen. Dies belegen verschiedene
Untersuchungen: Danach sind 97% der Rückenschmerzpatienten, welche
in seiner orthopädischen Praxis untersucht worden sind, muskulär
dekonditioniert.
Verschiedene
Untersuchungen zeigen, dass auch Läufer über Rückenbeschwerden
klagen. Dies belegen Untersuchungen einer orthopädischen Ambulanz in
Essen. Darin geben 15,8% der untersuchten Läufer Beschwerden im
Bereich der Wirbelsäule an (Graff, 1985). Mayer et al. (2000)
ermittelten bei 14,7% ihrer untersuchten Laufsportler der Jahre 1997
und 1998 Beschwerden im Lendenwirbelsäulenbereich.
|
|
Mobiles Gerät zur
Erstellung eines Rücken EKG.
Mit dieser Technik
lassen sich Muskelschwächen aufdecken.
Das FPZ Rücken EKG zeigt genau, wo die Probleme sitzen. Ein
spezielles Computerprogramm vergleicht die Ergebnisse mit den
Werten einer 1000-köpfigen Referenzgruppe. Auf dieser Grundlage
lässt sich ein individuelles Trainingsprogramm erarbeiten.
Harald Köpper vom
FPZ misst in der
RunnersPoint Filiale im
DuMont-Carré das Muskel Bauch-
und Rückenverhältnis, sowie die Muskelkraft. |
|
Das Wissen
von Prophylaxe und Therapie von Rückenbeschwerden durch eine starke
rumpfstabilisierende Muskulatur zeugen von der Notwendigkeit einer
gut ausgebildeten rumpfstabilisierenden Muskulatur im Laufsport.
Einen weiteren positiven Aspekt einer starken Rumpfmuskulatur stellt
die Verbesserung der sportlichen Leistung dar. Diese resultiert aus
einer stabilen Laufhaltung. Um nämlich die von den Beinen
entwickelten Impulse bzw. Kräfte möglichst trägheitsfrei in Bewegung
umsetzen zu können, muss der Rumpf stabil über der Abstützfläche
z.B. des Fußes gehalten werden. Wird der Rumpf zu weit nach vorn,
hinten oder zur Seite geneigt, kommt es im
Extremfall zum Sturz, in
jedem Fall aber zu einer verzögerten Bewegung, d. h. verminderten
Leistung. Die für diese Rumpfhaltung erforderliche Stabilität
garantiert nicht nur die Knochen- und Knorpel-Anteile, d.h. das
bindegewebige Skelett, sondern auch die Muskulatur, die die
Wirbelsäule wie einen Segelmast gegen das Becken und den
Schultergürtel verspannt. Dabei spielen die Rücken- und die
Bauchmuskulatur die Hauptrolle".
Somit
sind zwei herausragende Vorteile einer starken
wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur im Laufsport bekannt:
prävention von Rückenbeschwerden sowie eine Verbesserung
der sportlichen Leistung.
Folglich stellt
sich eine Notwendigkeit eines zusätzlichen Krafttrainings der
wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur im Sport. Gerade im Sport
erfordern immer stärker wachsende Trainingsumfänge und
-Intensitäten, die das Bindegewebe besonders belasten und gefährden,
ein spezielles Training zur Kräftigung und Erhöhung der
Widerstandsfähigkeit des Bindegewebes, damit nicht
Überlastungserscheinungen in den unterschiedlichsten Formen zu einem
leistungslimitierenden Faktor werden. Speziell für den Laufsport
fordert Beuker explizit: Die für die Kräftigung und Erhöhung der
Widerstandsfähigkeit des Bindegewebes notwendigen adaptativen
Reaktionen lassen sich ganz sicher nicht alleine über
Stoffwechselwirksames Training erzielen. Im Gegenteil: Die
Belastungsfähigkeit der bradytrophen Gewebe war schon immer auf der
Basis eines langzeitigen, umfangsbetonten Krafttrainings am ehesten
zu erreichen." Auf diese Aspekte der zusätzlichen Kräftigung der
Muskulatur speziell im Bauch- und Rückenbereich bei Sportlern und
besonders Läufern weisen Mediziner und Trainingswissenschaftler
durch verschiedene Studien bereits seit Jahren mit Nachdruck hin.
|